Der kostspielige Rechtedeal für die Ausstrahlung der britischen Fußballliga führte zu niedrigeren Gewinnen in der zweiten Jahreshälfte 2016. Besonders in Deutschland wuchs Sky jedoch deutlich.
Schon bald wird Sky wohl zu 21st Century Fox gehören, knapp 15 Milliarden Dollar blättert Rupert Murdochs Medienkonzern dafür hin. (siehe Info-Box). Die Profitabilität der europäischen Pay-TV-Gruppe sank allerdings in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres - das zeigten die Zahlen, die der Medienkonzern am Donnerstag offenlegte. Um etwa neun Prozent verringerte sich den Angaben zufolge der operative Gewinn zuletzt. Die Einbußen führt Sky auf die gestiegenen Programmkosten zurück, insbesondere auf die Übertragungsrechte an der Premier League.
"In einem Jahr, in dem wir uns wesentlich höheren Programmkosten aufgrund höherer Bezüge im Rahmen der Premier League ausgesetzt sahen, war unsere finanzielle Performance gut", relativierte das Unternehmen den niedrigeren operativen Gewinn, der sich leicht unter der Markterwartung bewegt. Der Betriebsgewinn fiel damit von 744 Millionen Pfund auf 679 Millionen. Im Jahr 2015 ließ sich Sky die Erneuerung der Übertragungsrechte an der Premier League 4,2 Milliarden Pfund für drei weitere Jahre kosten, zuvor belief sich der Preis auf 2,3 Milliarden Pfund.
Trotz zusätzlichen Kosten von 314 Millionen Pfund pro Halbjahr verringerte sich der Gewinn nur um 65 Millionen Pfund. Jeremy Darroch, der Group Chief Executive, sieht Sky nicht zuletzt deshalb "weiterhin auf dem richtigen Weg". Über 22 Millionen Kunden hat Sky mittlerweile in Großbritannien, Irland, Italien, Österreich und Deutschland. Im vergangenen Halbjahr schloßen sich 500.000 neue Kunden dem Pay-TV-Angebot an, allein 231.000 in Deutschland, wo die Abos mit Abstand am deutlichsten steigen. Im Raum Deutschland und Österreich wuchs Sky auch finanziell am stärksten, mit einem Zuwachs um 31 Prozent, der sich auf 214 Millionen Pfund belief und damit auch währungsbereinigt vor dem Wachstum im Großbritannien und Italien liegt. Der Umsatz stieg hierzulande um etwa zehn Prozent auf 907 Millionen Pfund an. während der operative Verlust im Vergleich zum Vorjahr massiv von 41 Millionen Pfund auf 11 Pfund sank.
Den Start von Sky+Pro wies Sky als schnellsten Product Launch aller Zeiten aus. Weitere Neuerungen im deutschen und österreichischen Markt umfassten die Einführung von Ultra HD im Rahmen der Bundesliga und der Champions League, der Start der Sender Sky 1 (bislang insgesamt 2,3 Millionen Mal eingeschaltet) und Sky Cinema Family und nicht zuletzt den Wechsel von Sky Sport News ins Free-TV, wodurch auch die Werbeeinnahmen weiter anstiegen: Sky Media wies ein Umsatzwachstum von 29 Prozent aus. Schon bald plant Sky zudem den Deutschland-Start von Sky Store - ein Service, über den auch Fernsehende ohne Sky-Abo Blockbuster und Film-Klassiker neben den neuesten TV-Boxsets kaufen oder leihen können.
Mit den neuen Angeboten könnte Sky auch bald die Fünf-Millionen-Marke in Bezug auf deutsche Abonnenten knacken. Derzeit beläuft sich die Kundenzahl in Deutschland noch auf 4,86 Millionen. Mittlere 35 Euro lassen sich deutsche Kunden Sky derzeit monatlich kosten.