Eine regelrechte Ausstrahlungsflut an neuen wie alten Folgen der US-Realityshow dominiert aktuell die Daytime von Sport1. Angesichts des Overkills lasen sich die Quoten zuletzt durchaus respektabel.
Seit 2010 ist das Reality-Format
«Storage Wars» eine feste Größe des US-amerikanischen Fernsehsenders A&E - und nach beachtlichen Quotenerfolgen wurde vor dreieinhalb Jahren auch Sport1 auf die mittlerweile mit einer Vielzahl an Spin-Offs ergänzte Auktionsshow aufmerksam. Eben jene "Aufmerksamkeit" des Sportsenders hat sich mittlerweile jedoch in einem Ausmaß gesteigert, dass sie an einigen Tagen mit bis zu 15 ausgestrahlten Folgen längst absurde Züge annimmt - und die eigentliche Programmausrichtung des Kanals eher konterkariert. Wer angesichts dieses grenzenlosen Überflusses von herausragenden Einschaltquoten ausgeht, liegt allerdings ebenso falsch wie derjenige, welcher von einer kompletten Publikumsübersättigung ausgeht. Die Werte schwankten im Januar recht deutlich.
Nicht gerade knausrig war man bei Sport1 etwa am 4. Januar, wo das Publikum mit einer Marathonprogammierung des Originals «Die Geschäftemacher» zwischen 13 und 20 Uhr zwangsbeglückt wurde. Wirklich gut liefen mit 1,2 bis 1,6 Prozent der klassischen werberelevanten Zielgruppe allerdings nur vier der 14 Folgen, während sich vor allem die früheren (bis 15 Uhr) und späteren (nach 18 Uhr) angesichts von 0,3 bis 0,8 Prozent erheblich schwerer taten. Beim Gesamtpublikum sah es ähnlich aus, nur dass hier keine einzige Folge über 1,0 Prozent hinauskam. Mit durchschnittlich 0,6 Prozent aller bzw. 0,9 Prozent der jüngeren Konsumenten bei 0,11 Millionen Fernsehenden wusste man kaum zu glänzen - gleichwohl ging man aber auch nicht unter und bekam immerhin sieben lästige Programmstunden einigermaßen attraktiv gefüllt.
In der Woche vom 9. bis 13. Januar beschränkte man sich auf einigermaßen moderate vier halbstündige Ausgaben, die jeweils in Doppelfolgen ab 15 bzw. 17 Uhr aus Zuschauerjagd gingen. Dabei war man in aller Regel zu späterer Stunde deutlich besser unterwegs, ja am Donnerstag wurden sogar herausragend starke 2,4 und 2,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil verzeichnet, bevor am Freitag kaum schlechtere 2,0 und 2,2 Prozent auf dem Papier standen. Auch beim Gesamtpublikum lief es an diesen beiden Tagen am späten Nachmittag mit etwa 0,23 Millionen und 1,1 bis 1,4 Prozent durchaus erfreulich. Zu früherer Stunde war hingegen kaum etwas zu holen, sodass die Gesamtbilanz dieser Woche mit 0,7 Prozent Gesamt- sowie 1,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil doch wiederum nicht völlig begeisternd ausfiel.
Platz für eine fünfte Folge machte man der Sendung dann am darauf folgenden Montag und Dienstag um 18 Uhr, die Werte blieben hier jedoch im eher unspektakulären Bereich hängen. Dennoch sahen die Programmplaner die Zeit für weitere Extra-Large-Portionen gekommen und servierten ihren Publikum zunächst am Mittwoch drei weitere Folgen bis 20 Uhr, die allerdings mit bestenfalls 0,4 Prozent aller bzw. 0,6 Prozent der umworbenen Konsumenten nur bedingt munden wollten. Das hielt aber niemanden davon ab, am Donnerstag sogar unglaubliche 15 Folgen bis 23:30 Uhr zu versenden und damit sogar punktuell sogar im Abendprogramm noch einigermaßen zu überzeugen: Die Ausstrahlung um 21:30 Uhr kam nämlich auf gute 1,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil - war damit allerdings auch die einzige nach 18 Uhr gezeigte Episode, die mehr als 0,9 Prozent verzeichnete.
Blickt man auf die Gesamtbilanz im Januar, stehen letztlich 0,11 Millionen Fernsehende sowie 0,6 Prozent Gesamt-Marktanteil zu Buche. In der für werbefinanzierte Programmstationen besonders wichtigen Zuschauergruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden derweil 1,0 Prozent bei 0,05 Millionen verzeichnet. Damit ist «Storage Wars» aktuell nirgends überdurchschnittlich unterwegs, liegt Sport1 doch in beiden Zuschauergruppen momentan bei etwa einem Prozent Marktanteil. Unterhalb der Norm rangiert das Format allerdings auch "nur" bei den älteren Zuschauern, was ganz offensichtlich nicht so schwer ins Gewicht fällt, dass die Verantwortlichen sich veranlasst sähen, den teils geradezu absurden Präsentationsumfang zumindest ein wenig zu drosseln. Bedenkt man, wie preisgünstig sich hiermit Programm füllen lässt, kann man rein rationalen Gedankengängen folgend das Handeln der Verantwortlichen sogar durchaus nachvollziehen.