Sechs Monate vor dem anvisierten Termin ringen die Sender nun um Details der politischen Debatte. Und auch eine Personalfrage dürfte noch ziemlich spannend werden.
Schulz gegen Merkel – diese politische TV-Debatte im September verspricht wieder hohe Zuschauerzahlen. Die großen deutschen Fernsehsender beginnen daher schon mit mehr als einem Jahr Vorlauf an möglichen Konzepten und Darstellungsformen des nächsten
«TV-Duells» zu feilen. Von Seiten RTL preschte nun Chefredakteur Michael Wulff vor und wünschte sich in einem Interview mit der
FAZ wieder zwei Duelle. Die gab es ganz früher schon, ehe zuletzt immer auf ein großes und einziges Duell gesetzt wurde. Auch wenn Wulff diesen Vorschlag mit der Fülle an Themen, die zu besprechen wären begründet, dürfte er noch eine andere Intention haben.
Würde man zwei Duelle machen, dann besteht die große Chance, dass ein Duell bei ARD und ZDF und eines bei RTL und einem ProSiebenSat.1-Sender übertragen wird. Somit wären die Chancen auf fette Quoten bei RTL deutlich größer. Zum Vergleich: Das Duell 2013, das auf vier Sendern zeitgleich kam, holte im Ersten starke 10,1 Millionen Zuschauer, im ZDF 3,7 Millionen und bei RTL „nur“ 2,2 Millionen. In diesem Zusammenhang wird grundsätzlich auch spannend, ob 2017 wieder Sat.1 als Sender zum Zuge kommt. Vor vier Jahren lief das Duell bei ProSieben – nicht zuletzt wegen Stefan Raab als Moderator. Welche Person für die ProSiebenSat.1-Gruppe die Fragen stellen wird, muss ebenfalls noch entschieden werden.
RTL-Chefredakteur Wulff würde zudem gerne das strenge Korsett der Sendung mehr aufbrechen und plädiert in der
FAZ für mehr Spielraum. „Unser Wunsch ist, die Zuschauer mit einzubeziehen. Wir wollen die Fragen unserer Zuschauer einbringen.“ RTL will vor der Bundestagswahl zudem auch neue Folgen von «Der heiße Stuhl» zeigen, obwohl der erste Testlauf im Dezember mit nur 11,1 Prozent Marktanteil bei den Jungen an einem späten Montagabend eher nur mäßig verlief.