History macht neue Reihe mit Hannes Jaenicke

Der Schauspieler, Autor und Aktivist Hannes Jaenicke nimmt darin die Angriffe auf die Kulturstätten von Palmyra zum Anlass, um sich zu fragen, wie Menschen kulturelle Identität erhalten können.

Man sagt, dass die Kultur das erste Opfer eines Krieges ist. Und das stimmt auch. Wir können nicht mehr tatenlos zusehen, wie unser gesamtes kulturelles Erbe Gefahr läuft, vor die Hunde zu gehen. Dabei geht es nicht nur um Kriegsgebiete wie Syrien oder Afghanistan, wo jahrtausendealtes Kulturgut mutwillig zerstört wurde – es ist auch der langsame und oftmals schleichende kulturelle Genozid an den Tibetern oder den First Nations in Kanada oder den American Indians. Die Kultur ist die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens, die Grundlage unserer Zivilisation. Ein Angriff auf sie ist ein Angriff auf unser Leben.
Hannes Jaenicke
Hannes Jaenicke wird eine neue und zunächst dreiteilige Doku-Reihe für den Bezahlsender History produzieren. «Guardians of Heritage – Die Hüter der Geschichte», dessen Produktion kürzlich startete, soll ab dem 26. November in drei Teilen als exklusive Weltpremiere in Deutschland anlaufen, wurde am Donnerstagvormittag in München bekannt. Der Schauspieler, Autor und Aktivist Hannes Jaenicke nimmt darin die Angriffe auf die Kulturstätten von Palmyra, Nineveh und Nimrud zum Anlass, sich auf eine Reise um die Welt zu begeben und der Frage auf den Grund zu gehen, wie die Menschen ihre kulturelle Identität erhalten können. Diese Reise führt ihn unter anderem zu den Vereinten Nationen in New York, der UNESCO in Paris, dem Holocaust-Museum in Washington und zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach Berlin.

Der Produktionsstart erfolgte zurückliegenden Freitag in Freitag in Jordanien, wo im Flüchtlingscamp von Zaatari mehr als 80.000 syrische Flüchtlinge leben. Hannes Jaenicke besuchte eine Gruppe geflüchteter Kinder, die dort in Syrien zerstörte Bauwerke in Miniaturform nachbauen, um ihre syrischen Wurzeln nicht zu vergessen und zu lernen, was ihre Kultur auszeichnet. Zu weiteren Drehorten der neuen Doku-Reihe zählen Afghanistan, der Tempelberg in Jerusalem, das Reservat der Quinault-Indianer im Nordwesten der USA, den ersten amerikanischen Klimaflüchtlingen, Vancouver, wo die Geschichte der Überlebenden der so genannten „Residential Schools“, den Indianer-Internaten, erzählt wird, und die Bibliothek von Sarajewo, die Vijećnica, die im Bosnien-Krieg zerstört wurde und seit der Rekonstruktion aus Förderungsmangel leer steht.

History Deutschland realisiert «Guardians of Heritage – Die Hüter der Geschichte» inhouse. Als Produzent, Autor und Regisseur ist Emanuel Rotstein, Director Production von History und dem Schwestersender A&E im deutschsprachigen Raum, für die neue Doku-Reihe verantwortlich. Als weiterer Regisseur ergänzt Raphael Lauer und als weitere Autorin Petra Thurn das History-Team. „In der Dokumentation wollen wir den Fragen nachgehen, was die Zerstörung von Kultur und Geschichte, wie wir sie momentan in Syrien und dem Irak miterleben, für uns alle bedeutet und wie wir das kulturelle Erbe und das Wissen um unsere Geschichte für künftige Generationen erhalten können. Die dreiteilige Dokumentation wird den Kampf in Jetztzeit und in dramatischer Weise illustrieren“, sagt Emanuel Rotstein, Director Production von History Deutschland und Autor sowie Executive Producer des neuen Formats. Mit den Schauspielern Ulrike Folkerts, Christian Berkel, Clemens Schick und Esther Schweins sowie der zweifachen Olympiasiegerin Katarina Witt konnten prominente Unterstützer für die neue Sendung gewonnen werden.
23.03.2017 10:16 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/92016