Super RTL buddelt Trash-Feuerwerk «Helden» noch einmal aus

Von der Kritik verschmäht, vom Publikum ganz gut angenommen: Super RTL ist der Ansicht, dass unser Land noch einmal das pathetische Filmevent zur besten Sendezeit braucht. Im Mai ist es dann so weit.

Branchenecho «Helden»

  • RTL hat seine Film-Events, auch wenn sie nie der Weisheit letzter Schluss gewesen sein mögen, schon deutlich ansprechender umgesetzt. «Helden» wird dagegen vom schwarzen Loch verschluckt. Quotenmeter.de.
  • Es ist ein riesiges Technik-Spektakel, es kracht und raucht und ist leider echter TV-Schrott Bild.de
  • Gäbe es in Deutschland eine goldene Himbeere für den schlechtesten Film des Jahres, stünde dieses Machwerk komplett ohne Konkurrenz da. Man fragt sich allen Ernstes, mit welchen Drogen jene versorgt wurden, die bei RTL so etwas zur Ausstrahlung freigeben. Man kommt dann aber zum traurigen Schluss, dass da nur eine Droge im Spiel war, und die heißt Unvermögen. DWDL.de
Wenn sich RTL dazu anschickt, den einen oder anderen Eventfilm produzieren zu lassen, kommt dabei hin und wieder sehenswertes Fernsehen heraus - oder eben so etwas wie «Hai-Alarm auf Mallorca». Eher zu den düsteren Kapiteln des kreativen Outputs zählte 2013 das zum Einheitstag servierte Pathos-Feuerwerk «Helden - Wenn dein Land dich braucht», das von der Kritik verrissen wurde und anschließend lange Zeit im Giftschrank landete. Super RTL jedoch zeigt sich nun gegen die toxische Wirkung resistent und lässt den Film am Montag, den 15. Mai, um 20:15 Uhr noch einmal auf sein Publikum los.

Dabei liegt der Verdacht nahe, dass nicht in erster Linie der Glaube an der Entdeckung bislang ungewürdigter Qualitäten des Films den Ausschlag zur Revitalisierung gegeben haben dürfte, sondern ein eher pragmatischer Blick auf die Einschaltquoten: Mit 13,1 Prozent des Gesamtpublikums un 17,7 Prozent der werberelevanten Zielgruppe bei 3,83 Millionen Zuschauern hatte das Machwerk damals nämlich durchaus respektable Werte erzielt.

Und auch nominell gibt es bei «Helden» so Einiges zu bewerben, immerhin standen mit Christiane Paul, Hannes Jaenicke, Christine Neubauer, Armin Rohde, Heiner Lauterbach und Yvonne Catterfeld zahlreiche bekannte Namen vor der Kamera, um das Land vor der drohenden Katastrophe zu retten. Ob ihnen das gelungen ist? Im Mai wird man ja die Chance bekommen, darauf noch einmal eine Antwort zu erhalten.
08.04.2017 09:45 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/92285