Deutschland braucht wenig «ZDFzeit» - und immer weniger «Charité»

Auch im vierten direkten Duell war die ZDF-Dokureihe komplett chancenlos gegen die ARD-Serie, kam ihr dabei allerdings so "nah" wie nie zuvor. Zu später Stunde lief «Mann, Sieber!» erneut zweistellig.

«ZDFzeit» vs. «Charité»

  • 21.03.: 2,84 Mio. vs. 8,32 Mio. (Diff.: 5,48)
  • 28.03.: 1,82 Mio. vs. 7,68 Mio. (5,86)
  • 04.04.: 1,99 Mio. vs. 6,82 Mio. (4,83)
So chancenlos wie in den vergangenen drei Wochen war das ZDF gegen seinen öffentlich-rechtlichen Konkurrenten lange nicht mehr. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die Dokureihe «ZDFzeit» generell weit davon entfernt ist, als Quotenhit durchzugehen, wenn nicht gerade Nelson Müller irgendein beliebiges Nahrungsmittel testet - und andererseits mit dem großen Erfolg der ARD-Serie «Charité». In dieser Woche war die Diskrepanz zwischen den beiden Angeboten aber historisch "überschaubar", was in erster Linie jedoch dem sanften, aber stetigen Abwärtstrend des ARD-Formats geschuldet ist: Das fiel auf 6,62 Millionen Zuschauer und 20,8 Prozent Marktanteil zurück, bei den 14- bis 49-Jährigen wurde dagegen das Vorwochen-Ergebnis mit 11,8 Prozent bei 1,18 Millionen quasi wiederholt.

Im ZDF widmete man sich derweil der Frage, wie viel Polizeistaat Deutschland braucht. Und wenngleich dieses Thema gesellschaftspolitisch durchaus seine Relevanz besitzt - vor allem im Vergleich mit Nelson Müllers banalen Lebensmittel-Tests -, kam der 45-Minüter nicht über triste 5,8 Prozent aller und 4,1 Prozent der jüngeren Konsumenten bei einer Reichweite von 1,83 Millionen hinaus. «Frontal 21» lief danach mit 7,4 und 5,9 Prozent bei 2,39 Millionen immerhin etwas besser, während im Ersten «In aller Freundschaft» wieder sehr starke 16,7 bzw. 7,2 Prozent bei 5,37 Millionen verzeichnete.

Um 22:45 Uhr zeigte das ZDF dann noch eine neue Folge von «Mann, Sieber!», das zuletzt erstmals überhaupt in seiner Geschichte einen zweistelligen Marktanteil (10,5 Prozent) erreicht hatte - wohlgemerkt im bereits zwölften Anlauf seit Sendestart im September 2015. Folge Nummer 13 klammerte sich soeben noch an der Zweistelligkeit fest und verbuchte bei 1,87 Millionen Zuschauern genau zehn Prozent, während bei den 14- bis 49-Jährigen 5,7 Prozent bei 0,39 Millionen zu Buche standen.
12.04.2017 09:29 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/92433