UEFA-Vermarkter TEAM verzögert die Entscheidung bei den Champions League Rechten. In der Schweiz muss dieser Tage Grundsätzliches entschieden werden.
Bei den deutschen TV-Sendern, die bis zum 3. April ein Angebot für das neue Champions League-Verwertungsfenster 2018 bis 2021 abgegeben haben, ist Warten angesagt. Nachdem alle Karten auf dem Tisch liegen, muss die UEFA - gemeinsam mit ihrem Vermarkter TEAM - entscheiden. Welchen Weg will die Königsklasse in Deutschland gehen? Fakt ist: Angeboten wurde den Sendern eine neue “All-Pay”-Variante, die vorsieht, dass Champions-League-Spiele ausschließlich im Pay-TV laufen würden. Ausgenommen davon ist ein Finale mit deutscher Beteiligung, das hierzulande frei empfangbar zu sehen sein muss.
Möglich ist aber auch weiterhin das bisherige Modell, in dem ein Free-TV-Sender ein Spiel pro Woche zeigen darf. Nach Informationen des
SID hat die UEFA ein finanziell deutlich überzeugendes Angebot vorliegen, über das in der Schweiz nun intensiv beraten wird. Wahrscheinlich, dass das der “All-Pay”-Variante zuzuschreiben ist. Verschiedenen Berichten zufolge wird hinter diesem finanzkräftigen Angebot auch der Dienst DAZN vermutet, der zuletzt stets sein großes Interesse an der Königsklasse bekundet hat. Dass DAZN alleiniger Pay-Partner der Königsklasse werden kann, ist nach Informationen unserer Redaktion hingegen kein Modell - nicht zuletzt auch weil von dort wichtige Verbreitungswege wie Kabel oder Satellit gar nicht oder nur sehr lokal bedient werden. Noch ein Punkt hat Relevanz: Der jeweilige Heimsender ist für die Produktion des Weltbilds verantwortlich. DAZN hat in diesem Bereich bis dato aber keine Erfahrung, übernimmt aus Premier League, La Liga und Co. nur die schon fertigen jeweiligen Bilder. Kay Dammholz von DAZN zeigt sich dennoch zuversichtlich, neuer Champions League-Sender zu werden, verriet der Manager in einem Interview mit dem NDR-Magazin
ZAPP.
Das Zögern der Entscheider in der Schweiz zeigt aber auch: Offenbar ist die Free-TV-Variante nicht aus dem Rennen. Letztlich muss der Verband abwägen: Geht die Champions League, wie in England, zu großen Teilen ins Pay-TV, gehen die Reichweiten im TV zurück. Das gefällt den Sponsoren nicht. Diesen Rückgang an Sponsoren-Geldern müssten höhere Einnahmen aus dem TV-Topf wettmachen. Es ist letztlich eine Grundsatz-Entscheidung, die für Deutschland ansteht. Vor kommender Woche ist nicht mit einer Vergabe zu rechnen. Was schon feststeht: Die Spielzeiten ändern sich. Ab September 2018 wird in der Königsklasse dienstags und mittwochs sowohl um 19 als auch um 21 Uhr gespielt.