Das hatte sich kabel eins sicherlich anders vorgestellt - mit Pauken und Trompeten wurde
«Friends» im Januar angekündigt. Seit beinahe drei Monaten läuft die Serie nun schon bei kabel eins und kann inzwischen getrost als Reinfall bezeichnet werden. Reichweiten von 2 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahre sind die Ausnahme und auch die Tage, an denen die Sitcom die 5-Prozent-Marke bei den 14-49-Jährigen nimmt, können mit den Fingern abgezählt werden. kabel eins hat bisher noch nicht gehandelt und lässt die Sitcom weiter im Programm, trotz der starken Reichweiten von anderen Sitcoms wie
«Bill Cosby Show» und
«ALF», die ab 11:15 Uhr fast genauso viele Zuschauer ziehen wie
«Friends» am Vorabend.
Am gestrigen Mittwoch wollten gerade einmal 400.000 Zuschauer ab drei Jahre die Folge «Hurra, sie leben noch» sehen. Der Marktanteil lag bei desaströsen 1,8 Prozent. Genauso schlecht das Bild in der werberelevanten Zielgruppe, auf die die Sitcom eigentlich zugeschnitten ist. 260.000 Zuseher sorgten für sehr unterdurchschnittliche 3,3 Prozent Marktanteil.
Genauso schlecht lief es anschließend bei Kevin James und
«King of Queens» in Doppelprogrammierung ab 19:15 Uhr. Im deutschen Fernsehen gibt es wohl nur wenige Serien, die in den letzten Jahren so oft wiederholt wurden wie diese US-Sitcom. Entsprechend katastrophal fallen regelmäßig die Quoten aus. Gerade einmal 390.000 Zuschauer ab drei Jahre wollten die Folge
«Himmel und Hölle» nicht verpassen, die Quote von
«Friends» wurde gar nochmal unterboten (1,6 Prozent). In der Zielgruppe waren 300.000 Zuschauer bei einem sehr schlechten Marktanteil von 3,4 Prozent dabei.
Auf sehr neidrigem Niveau konnte sich dann die Folge um 19:45 Uhr steigern. Die Zuschauerzahl stieg auf 500.000 und der Marktanteil auf 1,8 Prozent. In der Zielgruppe saßen 380.000 Zuschauer oder 3,8 Prozent vor dem Fernseher - eine fast schon unterirdische Reichweite.
Keine Sendung auf kabel eins, sieht man mal vom HSE24 Shopping Fenster um 07:30 Uhr ab, hatte am gestrigen Mittwoch schlechtere Marktanteil als die beiden besprochenen US-Sitcoms. In der Vergangenheit hat kabel eins bei Serien resoluter reagiert und Serien nach schwachem Start sofort wieder aus dem Programm genommen («Star Trek: Deep Space Nine», «M*A*S*H» etc.). Im Falle von
«King of Queens» und vor allem
«Friends» scheint kabel eins nach dem Prinzip Hoffnung zu handeln...
Zum Vergleich: kabel eins erreichte in der aktuellen Fernsehseason von September 2004 bis Februar 2005 3,9 Prozent aller Zuschauer ab drei bzw. 5,3 Prozent der 14-49jährigen Zielgruppe. Weder
«King of Queens» noch
«Friends» konnten diese Durschnittswerte auch nur annähernd erreichen.