Russland will Berichterstattung von ConfedCup und WM einschränken

Freies Arbeiten soll in Russland demnach nicht möglich sein. ARD und ZDF wollen die Akkreditierungs-Richtlinien nun prüfen.

Russland, Ausrichter des Confed Cup in diesem Sommer und der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, will keine freie Berichterstattung von Presservertretern zulassen. Einem Bericht der Bild zufolge enthält die Bestätigung der Presse-Akkreditierung Klauseln, die vorschreiben, dass Pressevertreter nur „über den FIFA Konföderationen-Pokal 2017 und damit verbundene Ereignisse berichten“ dürfen. Zudem dürften Medienvertreter nur in den Stadien und bei nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten tätig sein.

Wer über Geschehnisse abseits des runden Leders berichten möchte, muss bei der jeweiligen Botschaft in Russland ein weiteres Arbeitsvisum beantragen. Gerade ARD und ZDF waren bisher eigentlich bekannt dafür, im Rahmen von großen Fußballturnieren auch über den sportlichen Tellerrand hinaus zu blicken.

Reinhard Grindel, der DFB-Präsident, erklärte: „Ich werde mich bei der Fifa-Ratssitzung am 9. Mai dafür einsetzen, dass die beim Confed Cup akkreditierten Journalisten frei berichten können.“ ARD und ZDF erklärten auf Anfrage der Boulevard-Zeitung, nun klären zu wollen, in wie weit die Passagen auch Reporter der beiden Sender betreffen würden. Die FIFA sieht den Fall derweil anders: „Die Pressefreiheit ist für die Fifa oberstes Gebot“, heißt es in einem Statement des Weltverbandes. Und weiter: „Wir sind deshalb bei all unseren Veranstaltungen stets bestrebt, den Medienvertretern bestmögliche Bedingungen für eine freie Berichterstattung zu verschaffen.“
25.04.2017 17:39 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/92699