Nach abermaligen Tiefpunkten in Woche drei dürfte die emotionale Talkshow mit Desiree Nosbusch endgültig nicht mehr tragbar sein. «Goodbye Deutschland!» tat sich danach klar schwerer als zuletzt.
Flop mit historischem Ausmaß
Mit nur noch 3,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil lief es am vergangenen Dienstag so schlecht wie seit über viereinhalb Jahren nicht mehr an diesem Wochentag um 20:15 Uhr - ohne eine Folge der Dokusoap «Familie Kratz» (3,2 Prozent) hätte sogar der schwächste Marktanteil seit knapp neun Jahren zu Buche gestanden. Selbst die völlig gefloppte «Chicas Walk Academy» mit Jorge Gonzalez war 2014 auf minimal bessere 3,5 bis 3,9 Prozent gelangt.Es gibt so Tage im Leben eines Quoten-Analysten, da zählt man die Minuten runter, bis sich ein Sender zur Anpassung seines Programms aufgrund desolater Werte gezwungen sieht. Als
«The Story of My Life» vor Wochenfrist auf debakulöse 2,6 Prozent Gesamt- und 3,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil runtergeklatscht war, wurde der Zähler angeschmissen - doch VOX widersetzte sich dem vermeintlich Unvermeidbaren und gab Desiree Nosbusch eine dritte Chance. Das Publikum blieb jedoch auch von Thomas Heinze und Jackie Brown als Talkgäste völlig ungerührt und strafte das Format noch einmal ein Stück weit deftiger ab: Nur 0,60 Millionen Zuschauer bedeuteten zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr einmal mehr grausig schlechte 1,9 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren, bei den Umworbenen standen 2,4 Prozent bei 0,25 Millionen auf dem Papier.
Sollte VOX nun doch einmal die Reißleine ziehen wollen, bietet sich das unmittelbare Anschlussprogramm als attraktiver Notnagel an - wenngleich sich
«Goodbye Deutschland!» ab 21:15 Uhr diesmal nur leicht auf 0,62 Millionen Fernsehende und 2,2 Prozent Gesamt- bzw. 3,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil zu verbessern wusste. Eine Spätabend-Folge ab 23:15 Uhr kam dann auf fast schon akzeptable 3,4 und 4,9 Prozent bei 0,51 Millionen Fernsehenden. Zum Vergleich: Zur Wochenfrist hatten die Auswanderer VOX noch äußerst beachtliche 7,3 und 8,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen beschert.
Probleme rollen auch auf kabel eins zu, denn hier stellte
«Raus aus dem Zwang» auch im zweiten Versuch wieder den Beweis an, dass man mit dem Aufeinandertreffen von Messies und Putz-Neurotikern kaum jemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Nach miesen 2,6 Prozent Gesamt- bzw. 4,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei 0,83 Millionen Interessenten zum Auftakt wurden diesmal nur minimal bessere 2,8 und 4,3 Prozent bei 0,88 Millionen generiert.