Nach dem Serienende von «Person of Interest» hatten die Kölner diesmal gar keine neue Ware mehr in ihrem Abendprogramm. Beim Publikum schadete dies jedoch keineswegs - im Gegenteil.
Es ist gewissermaßen ein Sinnbild für die Lage des US-Serienmarktes im deutschen Free-TV: Mitten in der Hauptsaison strahlt RTL an seinem einzig verbliebenen Serienabend für Formate aus Übersee keine einzige Free-TV-Premiere mehr aus, sondern setzt stattdessen auf zehn bis elf Jahre alte Folgen von
«Bones» und
«CSI: Vegas». Und so bitter dies auch sein mag für echte Serienfans, macht es bei einer rein erfolgsorientierten Betrachtungsweise sogar Sinn: Nachdem sich «Person of Interest» zuletzt mit zumeist nur noch einstelligen Zielgruppen-Marktanteilen verabschiedet hatte, kam eine zweite Wiederholung des «CSI»-Originals um 23:10 Uhr auf ziemlich ansprechende 13,9 Prozent bei 0,68 Millionen. Selbst beim Gesamtpublikum wurde mit 11,7 Prozent bei 1,66 Millionen ein klar zweistelliger Wert verzeichnet - «PoI» war dies zuletzt vor mehr als zwei Jahren gelungen.
Ein wesentlicher Faktor für die respektablen Werte dürfte der Umstand gewesen sein, dass bereits zuvor eine Folge der Crime-Serie lief und mit 9,3 Prozent Gesamt- bzw. 12,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei einer Zuschauerzahl von 2,05 Millionen zumindest einigermaßen ordentlich lief. Viele der noch immer zahlreich vertretenen alten Anhänger dürften da nach 23 Uhr einfach dran geblieben sein, wo hingegen «Person of Interest» zuletzt diese solide Basis kaum für sich zu nutzen wusste.
Schon seit fast drei Monaten geht RTL überdies auch zur Primetime ausschließlich mit alten Folgen seiner «Knochenjägerin» auf Zuschauerjagd - und hatte hier erst vor Wochenfrist mit 14,8 und 14,4 Prozent der klassischen umworbenen Konsumentengruppe einen überraschend großen Erfolg hingelegt. Ähnlich gut lief diesmal die frühere Folge mit 14,7 Prozent, während es ab 21:15 Uhr auf 12,7 Prozent hinab ging - einen noch immer soliden Wert. Insgesamt wurden zunächst 8,6 Prozent bei 2,67 Millionen und anschließend 8,4 Prozent bei 2,58 Millionen verbucht.