Ein spannendes Show-Duell lieferten sich am Samstagabend ProSieben und RTL. Während man in Unterföhring nur knapp an neuen Rekorden vorbeischrammte, lief es in Köln gar nicht so mega. Der Zielgruppen-Sieg ging nicht an die Gala des Poptitans.
Frauenquote bei «SdS»? Gering!
In den bisherigen 37 Ausgaben gab es gerade einmal drei direkte Duelle zwischen zwei weiblichen Duellanten: Christine Theiss trat einst 2013 gegen einen "Normalo" an, zudem gab es direkte Promi-Wettkämpfe zwischen Annica Hansen und Larissa Marolt (2014) bzw. zwischen Sophia Thomalla und Fernanda Brandao (2015).Sollte es wieder einmal eines medial aufgepeitschten Skandals bedürfen, böte sich
«Schlag den Star» als Empörungsanlass an - gerade einmal gut acht Prozent betrug die bisherige Frauenquote der Show (siehe Infobox). Für eine prompte Erhöhung auf einen zweistelligen Wert sorgte am Samstagabend das Duell zwischen Lena Meyer-Landrut und Lena Gercke, die sich bis 2:10 Uhr nachts live um das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro duellierten und damit einen neuen ewigen Rekord aufstellten. Und auch die TV-Einschaltquote verpasste nur knapp Rekordniveau, immerhin kam die Show auf einen meilenweit überdurchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteil von 18,3 Prozent bei 1,18 Millionen jungen Zuschauern. Beim Gesamtpublikum gingen 1,79 Millionen Interessenten mit ebenfalls glasklar überdurchschnittlichen 9,7 Prozent einher.
Damit verfehlten die beiden jungen Damen nur knapp das Top-Niveau, das einst im April vergangenen Jahres Matthias Steiner und Henning Baum mit 10,0 Prozent Gesamt- respektive 18,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil anlässlich der Live-Premiere von «Schlag den Star» aufgestellt hatten. Etwas weniger rekordverdächtig fiel hingegen nicht zuletzt aufgrund der doch sehr langen Sendezeit die durchschnittliche Zuschauerzahl aus, hier lief es erst im März für das Duell zwischen Joey Kelly und Alexander Klaws mit 1,84 Millionen minimal besser. Übrigens: Dass Frauen Gift für die «Schlag den Star»-Quote ist, lässt sich auch anhand der drei vorherigen Erlebnisse mit weiblichen Duellanten keineswegs sagen. Mit 14,7 bis 16,5 Prozent lagen sie allesamt im klar grünen Bereich.
Bohlens «Mega-Show» wird ihrem Titel nicht gerecht
Als Alternativangebot schickte RTL zur Primetime
«Dieter Bohlen - Die Mega-Show» ins Rennen, in der sich der "Poptitan" mehr als drei Stunden lang selbst beweihräuchern durfte - und dabei unter anderem Unterstützung von Andrea Berg, Nino de Angelo oder Bonnie Tyler erhielt. Doch dass sich die ganz großen Zeiten des unbestritten höchst erfolgreichen Musikproduzenten allmählich dem Ende zuneigen, zeigten die Quoten des von Oliver Geissen moderierten Events: Mit 11,2 Prozent Gesamt-Marktanteil bei 2,77 Millionen bzw. 14,8 Prozent der werberelevanten Zielgruppe bei 1,18 Millionen wurden zwar in beiden Konsumentengruppen überdurchschnittliche Zahlen verbucht, von einem Megahit war man allerdings weit entfernt. Bereuen müssen die Kölner ihre Programmierung also gewiss nicht - den Zielgruppen-Sieg an ProSieben abtreten zu müssen, dürfte aber wohl kaum ihrer Zielsetzung entsprechen.
Und sogar in der Tagesendabrechnung lag ProSieben mit herausragenden 12,6 Prozent des jungen Publikums letztlich minimal vor der großen privaten Konkurrenz, die mit 12,3 Prozent lediglich auf eine durchschnittliche Bilanz zurückblicken. Selbiges gilt auch bei den Zuschauern ab drei Jahren, wo unspektakuläre 9,8 Prozent zu Buche standen - damit aber auch ein deutlich besserer Wert als bei den Unterföhringern, die mit ihren 6,2 Prozent aber dennoch zufriedener sein dürften.