In den letzten Monaten zeigte RTL am werktäglichen Nachmittag immer zwei Folgen der Sendung -doch war sie ein Erfolg?
Ende, Aus, Vorbei: Seit dieser Woche verzichtet RTL in seinem Nachmittagsprogramm komplett auf
«Der Blaulicht Report». Die Sendung, deren Absetzung erst vor einigen Tagen bekannt wurde, war zuletzt zwischen Montag und Freitag mit jeweils zwei Folgen im Programm der Kölner beheimatet. Ersetzt wird die Scripted Reality von einem anderen Genre-Vertreter: «Verdachtsfälle», das jetzt zwischen 14 und 17 Uhr mit gleich drei Folgen im Programm von RTL ist. Doch ist die Absetzung des «Blaulicht Reports» aus Quotensicht nachvollziehbar?
Fakt ist, dass die Sendung ihre Glanzzeiten schon lange hinter sich hat. Im gesamten März erreichten die Doppelfolgen der Scripted Reality eine durchschnittliche Quote von 11,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das stellte selbst für das schwächelnde RTL einen unterdurchschnittlichen Wert dar. Unspektakulär lief es für die insgesamt 46 Folgen auch beim Gesamtpublikum, wo im März nur einstellige 8,7 Prozent zu Buche standen. Mit 0,94 Millionen Zuschauern im Mittel schaffte man nicht einmal den Sprung über die Marke von einer Million Zuschauern - und das, obwohl «Punkt 12» im direkten Vorprogramm in aller Regel eine sehr ordentliche Figur abgibt.
Den April bespielte RTL schließlich mit insgesamt 36 werktäglichen Nachmittags-Ausstrahlungen vom «Blaulicht Report» - und musste zusehen, wie die Quoten weiter zurückgingen. Während es bei den Umworbenen im Monatsmittel zu schwachen 10,9 Prozent Marktanteil bei durchschnittlich 0,33 Millionen 14- bis 49-Jährigen reichte, lief es beim Gesamtpublikum mit 8,6 Prozent ähnlich schlecht wie im März. Zugleich verringerte sich die durchschnittliche Reichweite leicht auf 0,91 Millionen. Nur jämmerlichen sieben von 36 Folgen gelang der Sprung über die Millionenmarke. Die erfolgreichste Episode lief am 13. April um 14 Uhr, kam aber nicht über annehmbare 14,4 Prozent der Jüngeren bei 1,04 Millionen Zuschauern hinaus.
Die Mai-Ausstrahlungen machten ihre Sache ebenfalls nicht besser - ganz im Gegenteil büßten sie weitere Zuschauer ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es für die bis letzte Woche gezeigten Folgen nur noch knapp zu zweistelligen zehn Prozent. Der Schnitt wird vor allem von den Folgen der letzten zehn Tage hinuntergezogen: Seit dem 8. Mai landete die Scripted Reality in elf von 20 Fällen bei 9,8 Prozent oder weniger - wohlgemerkt bei den 14- bis 49-Jährigen, bei denen ein zweistelliges Ergebnis für RTL Pflicht ist.
Die Reichweite bei den Zuschauern ab drei Jahren fiel im Vergleich zum Vormonat wieder etwas ab auf 0,86 Millionen. Beim Marktanteil blieb man mit 8,6 Prozent hingegen exakt auf dem schwachen April-Niveau. Trauriger Tiefpunkt war übrigens der letzte Donnerstag, an dem die 15-Uhr-Folge auf 0,62 Millionen Zuschauer und miese 6,1 Prozent bei allen krachte. Noch dramatischer sah es in der Zielgruppe aus, in der der Senderschnitt angesichts von sechs Prozent mehr als halbiert wurde.
Fazit: Zwischen März und Mai erreichte der «Blaulicht Report» durchschnittlich elf Prozent der Umworbenen bei 0,92 Millionen Gesamtzuschauern (8,7% ab drei Jahren). Das sind keine dramatisch schlechten Zahlen, trotzdem liegen sie in beiden Altersgruppen zweifelsfrei unter dem Senderschnitt von RTL. Hinzukommt, dass das Format gerade in den letzten Wochen kontinuierlich Zuschauer in der Zielgruppe einbüßte - und besonders in den Tagen vor der Absetzung häufig nur noch einstellige Quoten einfuhr. Somit kommt die Absetzung des «Blaulicht Reports» zur rechten Zeit. Dass RTL nun aber mit «Verdachtsfälle» der große Durchbruch gelingt, scheint nahezu ausgeschlossen.