Das konzeptionell verändere Late-Night-Format sollte nach starken Zahlen auf prominenterem Sendeplatz überzeugen. Nach dürftigem Debüt ging es jedoch zurück ins Nachtprogramm.
Das Late-Night-Genre hat in Deutschland wahrlich schon bessere Tage erlebt - vorbei sind die Zeiten Harald Schmidts oder Stefan Raabs. Ganz aufgegeben haben sich Late-Night-Shows in Deutschland jedoch nicht: Im April 2015 hielt mit «Boomarama Late Night» ein kleines Format wieder die Fahne für deutsche Late-Night-Shows hoch. Trotz kleinem Team und niedrigem Budget entwickelte sich das Format im Nachtprogramm bei Tele 5 spätestens in Staffel zwei zum vollen Erfolg, als bis zu 4,1 Prozent in der Zielgruppe verbucht wurden. Die starken Zahlen bewegten Tele 5 zur Entscheidung, dem Format ab Staffel drei einen prominenteren Sendeplatz zuzugestehen, sodass die von Aurel Mertz moderierte Show am 17. März 2017 in seiner dritten Staffel erstmals freitags um 22 Uhr auf Sendung ging - der nun schon dritte Sendeplatzwechsel der „Creative Cosmos 15“-Produktion, die neben ihrer Produktionsfirma auch Studio, Name und Konzept veränderte.
Statt wie in Late-Night-Shows üblich das Zeitgeschehen zu kommentieren, verschrieb sich die zu «Boomarama 3000» umgetaufte Sendung nun jede Woche einem ganz bestimmten Thema und wollte so „3000 Mal genialer“ werden. zudem kündigte man bekannte Gäste wie Pierre M. Krause, Christopher Lauer oder Simon Gosejohann an. Schon zum Staffelauftakt am 17. März zeigte sich jedoch, dass die Rechnung nicht aufgehen sollte. Gegen starke Konkurrenz am Freitagabend erreichte «Boomarama 3000» ab 22 Uhr lediglich 100.000 Zuschauer, davon 30.000 in der wichtigen Altersgruppe. Heraus sprangen je 0,4 Prozent. Insbesondere beim jungen Publikum, wo Tele 5 sonst auf 1,0 Prozent kommt, lagen Aurel Mertz und Co. also schon früh deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dass Quote Tele 5 nicht „scheißegal“ ist, wie Aurel Mertz noch vor Staffelstart im Interview mit Quotenmeter.de zu Protokoll gab (siehe Info-Box), zeigte sich nach Episode eins.
Schon nach dem Staffeldebüt mit neuem Konzept verfrachtete Tele 5 «Boomarama 3000» nämlich zurück ins Nachtprogramm. Statt freitags ging «Boomarama 3000» dann schon ab dem 23. März donnerstags ab 0.20 Uhr auf Sendung, allerdings variierte die Startzeit fortan. Schon die zweite Ausgabe lief deutlich besser. Zwar büßte die Late-Night-Sendung aufgrund der späteren Sendezeit mit nun noch 80.000 Interessenten Zuschauer ein, dafür konnte Tele 5 nun wieder mit insgesamt 1,0 Prozent und 1,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zufrieden sein. Mit 50.000 Personen sahen sogar rund 20.000 Jüngere mehr das Format als noch am früheren Freitagabend in der Woche davor.
Weitere Steigerungen folgten im Rahmen der dritten Ausgabe am 30. März, als «Boomarama 3000» mit 180.000 Interessenten ab 0.20 Uhr sogar die Gesamtzuschauerzahl des Staffelauftakts übertraf. Dies ergab 2,2 Prozent Gesamtmarktanteil. Knapp 110.000 Zuschauer aus der Zielgruppe bewirkten außerdem hervorragende 3,2 Prozent. Etwas früher, nämlich je gegen 23.55 Uhr, ging «Boomarama 3000»] zwischen dem 6. und 20. April auf Sendung. Zunächst gab insbesondere bei den jungen Zuschauern die Sehbeteiligung etwas ab, denn 50.000 14- bis 49-Jährige resultierten in der ersten April-Ausgabe in noch immer zufriedenstellenden 1,2 Prozent, wobei 170.000 Zuschauer ab Drei zu 1,6 Prozent führten. Am 13. April sicherte sich die Tele 5-Sendung allerdings mit 240.000 Zuschauern die höchste Reichweite der Staffel und auch bei den 14- bis 49-Jährigen holte «Boomarama 3000» mit 140.000 Interessenten einen Staffelbestwert. Aufgrund der etwas früheren Uhrzeit reichte es quotentechnisch jedoch nicht für neue Staffelrekorde. Nichtsdestotrotz ergaben besagte Reichweiten tolle 1,8 Prozent aller und 2,6 Prozent der jungen Zuschauer.
Ab dem 20. April verliefen die verbleibenden fünf von zehn Ausgaben quotentechnisch weniger spektakulär. 120.000 Zuschauer ergaben 1,0 Prozent, 50.000 Junge generierten nur leicht überdurchschnittliche 1,1 Prozent. Als «Boomarama 3000»] in den folgenden zwei Wochen ab dem 27. April aber wieder nach Mitternacht startete, reichten 50.000 14- bis 49-Jährige dafür schon wieder zu 1,3 Prozent. Mit 70.000 Zuschauern ab Drei holte die Sendung jedoch die niedrigste Gesamtzuschauerzahl der Staffel, die zu 0,7 Prozent führte. Drei Ausgaben standen noch aus und zunächst gewann «Boomarama 3000» etwa 100.000 Zuschauer am 4. Mai hinzu, sodass insgesamt wieder großartige 1,9 Prozent zu Buche standen sowie 2,2 Prozent in der Zielgruppe dank 70.000 Jüngeren.
Als die Late-Night-Show ab dem 11. Mai wieder vor Mitternacht auf Sendung ging, sanken schließlich wieder die Zahlen. Mit 120.000 Zuschauern, davon 30.000 im werberelevanten Alter, erzielte «Boomarama 3000» zunächst 1,1 Prozent sowie magere 0,7 Prozent bei den jungen Zuschauern. Danach endete die Staffel schließlich sogar regelrecht enttäuschend, denn 80.000 Personen, von denen nur knapp 10.000 zwischen 14 und 49 Jahre alt waren, führten insgesamt zu 0,9 Prozent und in der Zielgruppe gerade einmal zu 0,2 Prozent.
Nach Plan verlief die dritte Staffel von «Boomarama 3000» für Tele 5 also nicht. Eigentlich wollte der Sender die Late-Night-Show am Freitagabend etablieren, dieses Unterfangen verwarf der Münchner Sender jedoch schon nach einer Ausgabe. Danach unterlagen die Zahlen gehörigen Schwankungen und das Staffelfinale verlief regelrecht ernüchternd. Im Schnitt kann Tele 5 dennoch zufrieden sein mit «Boomarama 3000», denn mittlere 130.000 Zuschauer ab Drei schauten zu, von denen 60.000 im werberelevanten Alter waren. Das ergab einen durchschnittlichen Gesamtmarktanteil von 1,3 Prozent und 1,5 Prozent beim jungen Publikum. Beide Werte liegen deutlich über der Tele-5-Norm.