Sonntag ist Krimitag und somit «Tatort»-Tag. Stimmt aber nicht so ganz. Zwei Kleine setzten sich zuletzt gut zur Wehr. Außerdem: Starke Abrufzahlen in der Mediathek, die im Vergleich mit dem linearen TV gar nicht so stark sind. Das alles, wie immer sonntags, in unserer Rubrik der kleinen versteckten Quotengeheimnisse.
ZDF: «Honigfrauen» in der Mediathek gefeiert
Laufen On-Demand-Angebote dem linearen TV den Rang ab? Gefühl ja, gemessen nein. Das ZDF feiert in dieser Tage überdurchschnittlich starke Abrufe seines Dreiteilers
«Honigfrauen» in der Mediathek. Wie der Sender mitteilte, erzielte der Event-Dreiteiler bisher rund 451.000 Abrufe pro Folge. Die Werte zu den Video-Sichtungen beziehen sich auf den Zeitraum von der TV-Ausstrahlung des «Honigfrauen»-Auftaktfilms am 23. April 2017 bis zum 17. Mai 2017. Für die Abrufe gilt außerdem, dass nur die Nutzung über PCs und Laptops berücksichtigt ist. Die Nutzung über Smartphones, Tablets und Smart-TVs ist darin noch nicht enthalten, sodass die tatsächliche Nutzung deutlich höher liegt. Aber selbst kann: Der größte Anteil der Zuschauer waren noch linear dabei.
Der Auftaktfilm begeisterte 5,43 Millionen Zuschauer (14,6 Prozent Marktanteil), Teil 2 sahen 4,21 Millionen bei einem Marktanteil von 13,6 Prozent. Das Finale des Dreiteilers verfolgten 4,55 Millionen Zuschauer (12,8 Prozent Marktanteil). Heike Hempel, ZDF-Hauptredaktionsleiterin Fernsehfilm/Serie II: "Der enorme Erfolg der «Honigfrauen» in der ZDF-Mediathek zeigt sehr deutlich, dass wir mit einer solchen Familiengeschichte, die aus einer jüngeren Perspektive erzählt wird, unterschiedliche Generationen erreichen und dass seriell erzählte Geschichten nicht unbedingt aus Amerika kommen müssen, um im Netz ihr Publikum zu finden. Als Ausspielweg für die Online-Affinen und für alle, die eine gute Geschichte gerne am Stück erleben wollen, ist die ZDF-Mediathek längst ein selbstverständliches und immer wichtigeres Angebot."
Es ist ein (kleines) Kraut gewachsen gegen den «Tatort»
Wir alle wissen es: Sonntag, 20.15 Uhr ist «Tatort»-Zeit in Deutschland. Krimis werden direkt dagegen nur von wenigen Sendern programmiert. ZDFneo etwa, sozusagen der Krimi-Spezialist unter den kleinen Sendern, zeigte vergangenen Sonntag zur besten Sendezeit eine alte
«Bella Block»-Ausgabe, die auf 0,69 Millionen Zuschauer kam. Und auch RTL Nitro zeigt seit geraumer Zeit Krimis – und zwar aus Übersee. Damit fährt der Männersender genauso erfolgreich wie ZDFneo.
«CSI: Miami» lockte ab 20.15 Uhr im Schnitt rund 600.000 Menschen vor die Bildschirme,
«CSI: NY» steigerte sich eine knappe Stunde später auf 620.000 Zuschauer und das nach 22 Uhr gezeigte Original-
«CSI» holte sogar rund 680.000 Leute ab drei Jahren vor die Bildschirme. Nur mal zum Vergleich: kabel eins kam nach 22.10 Uhr mit
«Abenteuer Leben» nur auf etwa 570.000 Zusehende.
Ein Richter in der Primetime - wird das doch noch was?
Vergangene Woche
berichteten wir an dieser Stelle über den doch etwas mauen Auftakt der Courtshow-Programmierung am Dienstagabend beim Best-Ager-Sender Sat.1 Gold. In der zweiten Woche legte
«Richter Alexander Hold» zumindest auf niedrigem Niveau zu. Die 20.15 Uhr-Folge kam auf rund 350.000 Zuschauer. Diesmal waren es deutlich mehr: 420.000 Menschen sahen zur besten Sendezeit zu.
Im Gegenzug musste die neue BR-Serie «Hindafing» Verluste verkraften. 290.000 und 280.000 Menschen schauten im Schnitt zu, was zu 0,9 und 1,0 Prozent Marktanteil deutschlandweit führte. Den Auftakt verfolgten noch rund 500.000 Menschen, die zweite Episode der ersten Sendewoche steigerte sich dann sogar auf etwa 570.000 Zuseher. Demzufolge verlor das Format binnen sieben Tagen rund die Hälfte des Publikums. Gut ist anders.