Nachrichten von ARD und ZDF deutlich "politischer"

Das "Phänomen" ist allseits bekannt: In den Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Sender erhalten politische Themen einen weitaus höheren Anteil, als bei den privaten Fernsehsendern. Dies zeigt sich auch im "InfoMonitor" für den März 2005.

So entfielen 56 Prozent der Sendedauer (entspricht rund 9 Minuten pro Ausgabe) derARD-«Tagesschau» und 41 Prozent (8 Minuten) der «heute»-Sendung des ZDF auf den Themenbereich Politik. Für die privaten Sender weist der "InfoMonitor" bei «RTL aktuell» mit 20 Prozent (4 Minuten) und «SAT.1 News» mit 25 Prozent (5 Minuten) einen erheblich niedrigeren Anteil politischer Themen aus. Die beiden privaten Nachrichtensendungen gaben dagegen mit 37 Prozent («RTL aktuell») bzw. 29 Prozent («SAT.1 News») nichtpolitischen Themen aus den Bereichen Sport, Human Interest/Buntes und Kriminalität deutlich größeres Gewicht als die Nachrichten bei ARD und ZDF (12 bzw. 18 Prozent).

Stark an politisch-gesellschaftlichen Themen ausgerichtet ist das Profil der beiden Nachrichtenmagazine von ARD und ZDF. Im März 2005 entfielen unter anderem 47 Prozent der Sendedauer (entspricht rund 12 Minuten pro Ausgabe) der «Tagesthemen» auf Politik, beim ZDF-«heute-journal» waren es 51 Prozent (13 Minuten). Beiträge zu Wirtschaft, Gesellschaft/Justiz und Wissenschaft/Kultur nehmen ebenfalls größeren Raum ein. Human Interest/Buntes, Kriminalität und Unfall/Katastrophe spielen dagegen nur eine geringe Rolle, wie der "InfoMonitor" zeigt.

An der Spitze der Nachrichtenthemen lagen im Monat März der "Job-Gipfel" zwischen Bundesregierung und Opposition sowie das Thema Arbeitslosigkeit allgemein. Das berichtet der Fachinformationsdienst politikerscreen.de. Weitere Top-Themen des Monats waren das Drama um die Komapatientin Terri Schiavo in den USA, die gescheiterte Wiederwahl der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Simonis
und verschiedene Themen aus der Europäischen Union.
13.04.2005 13:04 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/9398