Die Quoten des neuen 19-Uhr-Formats am Sonntag waren miserabel. Die Werte des vorher gezeigten Spielfilms etwa wurden halbiert. RTL zog zu dieser Zeit klar an Sat.1 vorbei.
Sat.1 wandelt auf den Spuren von VOX
Die Sender VOX und Sat.1 verbindet derzeit relativ wenig: Die beiden Privatsender gehören unterschiedlichen Sendergruppen an und während der eine in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet hat, sowohl in der Breite als auch in der Spitze frischen Wind durch den Fernsehmarkt wehen zu lassen, scheint es beim anderen oftmals, als habe man sich mit seinem kontinuierlichen Abwärtstrend geradezu abgefunden. Doch die neueste Vorabendsendung «Der Augenblick - Verzeihen ohne Worte» ist dermaßen geschmackvoll, herzlich und hinsichtlich der Zurücknahme inszenatorischer Stilmittel zur künstlichen Überzeichnung von Emotionen konsequent, dass man fast schon unweigerlich an die Kollegen denken muss, um im Privatfernsehen geistige Vorbilder zu finden.
Mehr zur Sendung «Der Augenblick» finden Sie hier in unserer ausführlichen KritikEigentlich für ProSieben geplant, dann aber zu Sat.1 gewechselt: Am Sonntag zeigte Sat.1 die erste Folge seines neuen Formats
«Der Augenblick – Verzeihen ohne Worte» in der „emotionalsten Stunde der Woche“, wie Senderchef Kaspar Pflüger den 19-Uhr-Slot am Sonntag kürzlich nannte. Der Versuch das Format dort zu etablieren, ging aber gewaltig schief. Mehr als 4,6 Prozent Marktanteil holte die neue Sendung nicht – somit lag man nur bei der Hälfte des Senderschnitts, bei weniger als der Hälfte des Sendeplatzes zuvor (Julia Leischik war bis sieben Tage zuvor regelmäßig für zweistellige Marktanteile gut) und auch der Spielfilm, der als Lead-In diente, lief massiv stärker.
«Das gibt Ärger» (Start um 17.05 Uhr) kam bei den Jungen immerhin auf exakt neun Prozent Marktanteil. Auch insgesamt lief es für «Der Augenblick» nicht erfreulich. 0,78 Millionen Menschen sahen das neue und schon jetzt wackelnde Format. Gibt Sat.1 der Show auch am kommenden Sonntag noch eine Chance?
RTL jedenfalls zog mit seiner 19.05-Uhr-Sendung
«Spektakulär» deutlich vorbei. Die „unglaublichen Geschichten“ kamen in der klassischen Zielgruppe auf exakt 16 Prozent Marktanteil und landeten somit im grünen Bereich. 2,40 Millionen Menschen ab drei Jahren schauten zu.