George A. Romero ist tot

Der Erfinder des Zombiefilms, wie wir ihn kennen, und Mitbegründer des modernen Horrorkinos wurde 77 Jahre alt. Er starb an Lungenkrebs.

Trotz Problemen mit dem Jugendschutz erfolgreich

Romeros Gewaltdarstellung sorgte in vielen Ländern dazu, dass seine Filme geschnitten werden mussten. So ist in Deutschland die vollständige Fassung von «Zombie» (alias «Dawn of the Dead») noch immer nicht zum Erwerb freigegeben – gleichzeitig ist der Horrormeilenstein mit über 3,1 Millionen Besuchern einer der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres 1979.
Das Horrorkino hat eine seiner größten Regieikonen verloren: Den US-amerikanisch-kanadischen Filmemacher George Andrew Romero, der 1968 mit «Die Nacht der lebenden Toten» den ersten Zombiefilm im modernen Sinne inszenierte und nachhaltig die Art und Weise prägte, wie wir uns die aus diversen Folkloren bekannten Untoten vorstellen. Romero verstarb im Alter von 77 Jahren nach einem, wie sein langjähriger Geschäftspartner Peter Grunwald mitteilt, "kurzen, aber aggressiven Kampf mit Lungenkrebs". Seine letzten Momente verbrachte er in Anwesenheit seiner Frau und seiner Tochter.

Romero machte sich seinen Namen als Regisseur nicht nur durch die grafische Gewalt seiner Zombiefilme, sondern vor allem auch durch seine in seinen Werken geäußerte, klug beobachtete sowie bissige Gesellschaftskritik: Romeros Filme verarbeiteten Themen wie Rassismus, das Trauma des Vietnamkriegs, Konsumwahn und Selbstdarstellung.

Romero blieb bis zuletzt geschäftig. So veröffentlichte er 2014 eine von ihm geschriebene Marvel-Comicreihe, die AMC als Fernsehserien adaptieren möchte – Romero war in die Drehbuchentwicklung involviert, ebenso verfasste er erst kürzlich das Skript für «Road of the Dead». Den Film, den er zusammen mit dem geplanten Regisseur Matt Birman erdachte, beschrieb Romero als Mischung aus seinen Zombiefilmen, «Fast & Furious» und «Ben-Hur». Bisher mangelte es dem Projekt jedoch an Finanziers.
17.07.2017 09:53 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/94478