Kino international: Der Trend zeigt aufwärts

Im Vergleich zu 2016 zeigt sich die Kinobranche während des ersten Halbjahres 2017 in zahlreichen wichtigen Märkten vitaler.

Verlustmärkte

Nicht überall geht es für die Kinobranche aufwärts. So wurden in Frankreich 3,2 Prozent weniger Interessenten gemessen als im ersten Halbjahr 2016, während in Griechenland das Minus sogar 7,3 Prozent beträgt. Neuseeland und Italien, wo 2016 einheimische Megahits für einen Boom sorgten, blicken unterdessen auf betrübliche Verluste von 13,6 und 20,7 Prozent.
So häufig ewige Pessimisten auch den Abgesang des Kinos wiederholen mögen: Die Branche schlägt sich weiterhin wacker und lässt auf etwaige Dürrejahre immer wieder Hochphasen folgen. Und aktuell scheint sich das Kinogeschäft wieder in grünere Richtungen zu entwickeln. Wie eine Untersuchung der Expertenseite Insidekino.de zeigt, liegt das erste Halbjahr 2017 in 17 wichtigen Märkten über den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums.

Expansions-Spitzenreiter ist dabei die Slowakei, wo die kumulierten wöchentlichen Top Ten ein Besucherplus von 45,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 ergeben haben. Zu verdanken ist dies unter anderem einheimischen Hits wie der Komödie «Všetko alebo nič» sowie US-Kassenschlagern wie «Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe» oder «The Boss Baby». Portugal wiederum kam auf ein Besucherplus von 18,4 Prozent – vorwärtsgetrieben vor allem durch den Actioner «Fast & Furious 8», der sich mit 786.562 Besuchern zu einem der größten Hits in der dortigen Kinogeschichte entwickelt hat.

Die Türkei folgt Portugal mit einem Plus von 18,3 Prozent unmittelbar auf den Fersen – dort arbeitete sich der hierzulande ebenfalls durchaus gefragte «Recep Ivedik 5» mit 7,42 Millionen gelösten Tickets zum neue Spitzenreiter der ewigen Bestenliste hinauf. Auch in Russland tat sich was in den ewigen Kinocharts: Mit 2,29 Milliarden Rubel Einspielergebnis ist «Pirates of the Caribbean – Salazars Rache» der zweitgrößte Hit der russischen Kinohistorie. Alles in allem wurden in Russland 12,7 Prozent mehr Tickets verkauft als im ersten Halbjahr 2016 – Deutschland wiederum blickt bloß auf ein Besucherplus von 2,6 Prozent.
17.07.2017 15:55 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/94490