40 Jahre und 1.000 Ausgaben: Das Kinderquiz «1, 2 oder 3» feiert sein großes Jubiläum mit Sonderfolgen im ZDF und im KiKA.
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Wer 1977 als Zuschauer, Kandidat oder Kamerakind dabei sein durfte, hat heute vielleicht selber Kinder, die «1, 2 oder 3» schauen. So wird das Fernseherlebnis mit den Kindern für Erwachsene auch zu einer Reise in die eigene Kindheit. Dabei verbindet die gemeinsame Freude am gelungenen Mix aus Unterhaltung und Wissensvermittlung spielend die Generationen.
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ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler
Ohne die Amerikaner hätten wir ihn gar nicht: Den Kindershowklassiker «1, 2 oder 3». 1972 startete NBC die "Auf-die-Antworten-hüpf"-Quizsendung «Runaround», der britische Sender ITV 1975 importierte die Idee ins Vereinigte Königreich, wo sie immerhin sechs Jahre lang lief. 1977 wiederum startete die erfolgreichste Variante des Konzept: Die vom ORF und dem ZDF. Showmoderator Michael Schanze, der auch den damaligen Titelsong komponiert hat und die Idee des Kamerakindes einführte, blickt darauf zurück, wie er und sein Team sich die US-amerikanische Showidee zu eigen gemacht haben: "Kapieren nicht kopieren. Mit dieser Überzeugung haben wir seinerzeit Veränderungen an der amerikanischen Urform von «1, 2 oder 3» vorgenommen. In den USA gab es zum Beispiel nach den Fragen keinerlei Erklärungen zum Warum oder Weshalb. Dass das mit kindgerecht nichts zu tun hat, darüber waren wir uns schnell alle einig. Auch dass ein Kind, das einmal auf dem falschen Feld stand, komplett ausscheiden musste, fanden wir alle brutal und unmöglich. Schlimm genug, dass es in der Erwachsenenwelt so zugeht."
Während die US-Fassung nach einem Jahr eingestellt wurde, entwickelte sich die hiesige Version zum populären Dauerrenner. ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler erklärt sich die Langlebigkeit der Sendung wie folgt: "Wenn ein Format es schafft, über vier Jahrzehnte nicht nur bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern erfolgreich zu sein, dann macht es offensichtlich vieles richtig: Ein einzigartiges Spielprinzip, das die Kandidaten in Bewegung setzt, verblüffende Fakten und Experimente, die auch Erwachsene noch Neues lernen lassen, viel Humor, der für eine entspannte Atmosphäre sorgt und ein Moderator, dessen Popularität weit über die Kernzielgruppe hinaus reicht. «1, 2 oder 3» ist ein 'moderner Klassiker' für die ganze Familie und eine starke Marke des ZDF."
Er führt fort: "Erfolgreiche Marken zeichnet der sensible Umgang mit den Erwartungen der Zuschauer aus. Dazu gehören der Wunsch nach Innovation und Veränderung sowie der Wunsch nach Tradition und Ritualen. Der Redaktion von «1, 2 oder 3» gelingt es auch nach 1.000 Sendungen, das Format gleichermaßen modern und wiedererkennbar zu gestalten."
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"1, 2 oder 3 - letzte Chance – vorbei!" So hieß es im ZDF, als ich 1985 die Show übernahm. Es folgten zehn wunderbare Jahre mit liebenswerten Kandidaten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland und tollen Show-Acts, die man heute nur noch in den großen Abendunterhaltungsshows findet! Nicht nur Kinder und Erwachsene haben «1, 2 oder 3» geliebt, auch ich! Daher sage ich von Herzen: Happy Birthday and the show must go on."
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Biggi Lechtermann
Zu den Veränderungen zählen etwa kleine Rituale – so gab es ausschließlich bei Michael Schanze das "Plop"-Kommando, während unter Birgit "Biggi" Lechtermann, die das Format von 1985 bis 1995 präsentierte, der Auflösungsspruch eingeführt wurde, der noch heute genutzt wird: "Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht!" Der Titelsong wiederum änderte sich in größeren Abständen, so dass jede «1, 2 oder 3»-Generation ihren eigenen Ohrwurm aufweist – genauso, wie nach Schanze zwar Maskottchen eingeführt wurden, diese sich aber wandelten: Zunächst gab es drei "Drollinge", dann unter Gregor Steinbrenner erst das Tier-Trio Piet Flosse, Ted Tatze und Fauchi, ehe dieses auf Piet runtergekürzt wurde.
Unter Steinbrenner, der von 1995 bis 2005 352 Folgen moderierte, wurde es außerdem abenteuerlicher als zuvor – so sprang er für eine Ausgabe aus dem Heli und moderierte anlässlich des 25. Geburtstags des Formats 25 Stunden lang einen «1, 2 oder 3»-Marathon, der ins Guinness-Buch der Rekorde eingehen sollte. Daniel Fischer setze bis 2010 diese Tradition fort und ging in seinen 198 Folgen on tour: Unter anderem wurde auf Wasser, auf einer Schlittschuhbahn und auf einem Ponyhof gequizzt, zudem wurde 2006 nach dem Abschied des Schweizer Fernsehen vom Format das Dreigespann Deutschland-Österreich-Schweiz aufgebrochen, um auch Teams aus aller Welt einzuladen.
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Die Arbeit an «1, 2 oder 3» ist immer wieder eine Herausforderung: mit jedem Thema, mit jeder Folge stelle ich mich als Redakteurin auch einem neuen Sachverhalt oder Wissensbereich. Und so steht manches, um das ich mich in der Schulzeit erfolgreich herumgemogelt habe, für mich wieder auf dem "Lehrplan".
[...] Wissensvermittlung für Kinder gelingt dann am besten, wenn wir die Neugierde wecken und komplexe Sachverhalte mit klaren, eindeutigen Bildern erklären. Dieser Teil unserer täglichen Arbeit ist äußerst befriedigend und bereichernd."
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Angela Welz (Redakteurin «1, 2 oder 3», Hauptredaktion Kinder und Jugend)
Seit 2010 ist Ex-Showpraktikant Elton der «1, 2 oder 3»-Moderator – seine Erfahrung bei Stefan Raabs Late-Night macht sich in Form ironischer Straßenumfragen deutlich, die ihn von seinen «1, 2 oder 3»-Vorgängern abheben. Neu unter Elton sind darüber hinaus vereinzelte Buzzerrunden, in denen nicht mehr gesprungen wird, sondern Schnelligkeit gefordert ist. Gemeinsam mit Steven Gätjen entführt Elton «1, 2 oder 3» anlässlich der 1.000 Folge auch in die Primetime. ZDF-Showredakteur Paul Wolff erklärt das leicht angepasste Konzept dieser Ausgabe: "In der 1000. Jubiläumssendung werden die Kinder in den Rateteams von Prominenten unterstützt. Jeweils zwei Kinder spielen mit einem Prominenten. Es wagen sich auf die Felder: Schauspielerin Stephanie Stumph, Comedian Bülent Ceylan und Sänger Mark Forster. In jedem Team gibt es außerdem einen persönlichen Bezug zwischen dem Prominenten und den Kindern. Der kann lokal sein (die Kinder in Bülents Team kommen wie er aus Mannheim) oder in einem Talent begründet liegen (die Kinder in Marks Team sind sehr musikalisch)."
Im September feiert dann der KiKA das 40-jährige Jubiläum von «1, 2 oder 3» – und zwar mit einer Sonderwoche. Darin begrüßen Elton und Showmaskottchen Piet Rateteams im Studio, die aus drei Generationen einer Familie bestehen. Die Gewinnerteams erspielen je 1.000 Euro für einen selbstgewählten guten Zweck. Die Ausstrahlung der vier Episoden mit einer Laufzeit von je 49 Minuten erfolgt vom 11. bis zum 14. September um 20.10 Uhr.
Die «1, 2 oder 3»-Jubiläumsfolge ist am 22. Juli 2017 ab 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.