DAZN: In drei Jahren sollen Gewinne stehen

Der Streaming-Dienst kündigte für 2018 eine massive Werbekampagne an. Mittelfristiges Ziel des Dienstes sind fünf Millionen Kunden. Möglich ist daher auch, dass sich der Dienst von Streaming-only verabschiedet.

Zahlen, bitte: Während DAZN über den aktuellen Kundenstamm schweigt, hat CEO James Rushton jetzt erstmals konkrete Ziele vorgelegt. So soll sein Dienst 2019 oder 2020 operative Gewinne schreiben. Bei den aktuellen Rechtekosten müsste man dann also grob um die 150 Millionen Euro pro Jahr einnehmen. Damit es dazu kommt, kündigt der Dienst nun eine massive Werbekampagne an. Mehr als zehn Millionen Euro Marketing-Budget stünden zur Verfügung.

Geplant sind TV-Werbung, Außenplakate, Sponsoring, aber auch eine starke Präsenz im Internet – etwa im Bereich Social Media. Man wolle zudem auf mehr Plattformen als bisher präsent sein – und verhandle daher aktuell mit der Telekom, Vodafone und Kabelnetzbetreibern. Die Zeiten von Stream-only scheinen also endlich zu sein.

Eine junge Gemeinde

Für Österreich hat Rushton erstaunliche Zahlen vorgelegt, nämlich das Alter der aktuellen DAZN-Kunden. Und das belegt, dass der Dienst momentan nur sehr junge Menschen anspricht. 65 Prozent seien zwischen 18 und 24 Jahre alt.
2019 oder 2020 wolle DAZN in etwa so viele Abonnenten haben wie heute Sky – also die 5-Millionen-Marke knacken. Helfen soll dabei sicherlich auch die Champions League, deren Rechte man ab kommenden Sommer in Sublizenz von Sky hält. Angeblich lässt sich DAZN das pro Jahr um die 80 Millionen Euro kosten. Man mache das hier nicht aus Spaß, sagte Rushon der SZ, die Gesellschafter würden auch Geld verdienen wollen.
31.07.2017 11:23 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/94787