Nach dem Ende von «The Vampire Diaries» müssen sich Vampir-Serien-Fans bald auch vom Ableger «The Originals» verabschieden. sixx zeigt gerade die vierte und vorletzte Staffel. Kommt das Ende zur rechten Zeit oder hätte die Handlung noch mehr angeboten?
Derzeit ist die vierte Staffel von „The Originals“ donnerstags um 20:15 Uhr auf sixx zu sehen. 2013 markiert den Startpunkt des Spin-Offs zur erfolgreichen Teenie-Mysteryserie «The Vampire Diaries» und während diese erst kürzlich auf Sixx zu Ende ging, bleiben uns die Ur-Vampire immerhin noch für eine kurze Zeit erhalten. Mittlerweile können die Produzenten auf vier erfolgreiche Staffeln zurückblicken, eine finale, fünfte Staffel wird derzeit gedreht und 2018 zur amerikanischen Mid-Season ausgestrahlt werden.
Schon in der Mutterserie hatten die Ur-Vampire die Sympathien der Fans auf ihrer Seite. Klaus, Elijah, Rebekah und Kol wurden zum unverzichtbaren Bestandteil von «The Vampire Diaries» und bekamen bald genauso viel Screen-Time wie die Hauptdarsteller. Dabei waren ihre Figuren nur als Gegner einer Staffel geplant. Daraus wurde, vor allem aufgrund der schauspielerischen Fähigkeiten der Darsteller, ein wesentlich längerer Aufenthalt.
Die logische Konsequenz daraus: Den Figuren ihr eigenes Spin-Off zu widmen, welches das Thema „Familie“ in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Mit «The Originals» haben die Produzenten eine erwachsenere und düstere Variante der Mutterserie geschaffen, die sich nicht lange mit „Liebesdreiecken“ aufhält und deren Stärke ihre Grundprämisse ist. Denn die Streitereien der Mikaelsons, die brutale Kindheit von Klaus, seine Angst als Vater zu versagen und der Wunsch Hayleys, ihrem Baby eine gute Mutter zu sein, stellen dabei die Verbindung zur Realität her. Es sind Handlungsstränge, durch die der Zuschauer eine emotionale Bindung zu den Figuren aufbaut und die dem ehemaligen Bösewicht Klaus mehr Tiefe verleihen und seine sympathische Seite zum Vorschein bringen. Als Spielort entschieden sich die Macher für New Orleans.
Eine Stadt, die aufgrund ihrer Geschichte, der Stimmung und den alten Gebäude perfekt für die Thematik geeignet ist. Obwohl es sich bei «The Originals» um ein Spin-Off handelt, ist ein Einstieg auch ohne Kenntnisse über «The Vampire Diaries» möglich. Alle wichtigen Details werden im Piloten aufgegriffen, der die Geschichte der Ur-Vampire kurz und prägnant auf den Punkt bringt. Zukünftige Crossover beschränken sich ebenfalls rein auf die Handlung von «The Originals».
Um was geht es in «The Originals»?
Bei «The Originals» handelt es sich um ein Spin-Off zu «The Vampire Diaries», in dem die Geschichte der Ur-Vampire weitergeführt wird. Jahrzehnte später kehren Klaus, Elijah und Rebekah in ihr ehemaliges Zuhause New Orleans zurück und müssen feststellen, dass Klaus' Ziehsohn Marcel dort die Führung über Vampire, Werwölfe und Hexen innehat. Doch Klaus möchte zurück, was ihm gehört, um dort ein Zuhause für seine ungeborene Tochter zu errichten. Bald bahnt sich jedoch nicht nur ein Kampf um New Orleans an, unbekannte Mächte möchten auch die Geburt des Kindes verhindern.
Staffel 4 setzt voll und ganz auf Emotionen
In der aktuellen vierten Staffel wird der Schwur „Always and Forever“ auf eine harte Probe gestellt, vielleicht sogar auf die bislang härteste. Durch einen Zeitsprung von fünf Jahren ist aus Hope mittlerweile ein junges Mädchen geworden, das sich fest vorgenommen hat, ihre Familie wieder zu vereinen. Die Familie bildet auch diesmal wieder das Herzstück der aktuellen Handlung um eine mysteriöse, dunkle Macht, welche es scheinbar auf Klaus Tochter und weitere unschuldige Kinder abgesehen hat. Den Zuschauer erwartet eine düstere, mysteriöse Staffel, die Handlungsstränge aus den vorherigen Staffeln gekonnt miteinander verknüpft. Treue Fans könnten deshalb vielleicht schon hinter das Geheimnis der Staffel gekommen sein, falls nicht, so wird dieses bald gelüftet, denn die Identität des Gegenspielers steht schon vor dem Staffelfinale fest.
Weshalb sich im Mittelteil der Staffel ein paar wenige Füllerepisode finden lassen, denen es an Tempo und Schwung fehlte, aber qualitativ ist „The Originals“ seiner Mutterserie mittlerweile trotzdem weit überlegen. Während «The Vampire Diaries» nach einer schwachen fünften und siebten Staffel erst kürzlich beendet wurde, überzeugen die Produzenten des Spin-Offs weiterhin mit spannenden und überraschenden Wendungen, aufregenden neuen Charakteren und einem Hauptdarsteller in Höchstform. Denn Joseph Morgan liefert in dieser Staffel eine herausragende Leistung, vor allem in den Szenen mit Serientochter Hope, gespielt von Summer Fontana, ab.
Die Stärke der vierten Staffel liegt in ihren emotionalen Momenten zwischen Klaus und Hope. In der erst kürzlich ausgestrahlten dritten Episode haben die Zuschauer einen Vorgeschmack auf die besondere Bindung der beiden bekommen. Sie lebt aber auch von Hayley, die sich von einem unpopulären Charakter zu einem absoluten Fanliebling gemausert hat, da sie wesentlich mehr als nur schmückendes Beiwerk für Elijah ist. Immerhin ist es Hayley, die in einer „Ein-Frau-Armee“ die Mikaelsons schon zu Beginn der Staffel aus ihrem Dornröschenschlaf zurückbringt und Klaus so von seiner 5-jährigen Qual erlöst. Ihre Hintergrundgeschichte bildet den Fokus der aktuellen Staffel, war sie doch schon längst überfällig. Doch natürlich werden Fans von Elijah und Hayley auch in dieser Staffel nicht enttäuscht werden und dürfen sich auf viele romantische Szenen, aber auch Drama freuen.
Es erwartet die Zuschauer ein Mix aus Drama, Liebe und Suspense, bei dem ich das Gefühl hatte, dass die Handlung von langer Hand geplant war. Ein Luxus, der Serienfans oft verwehrt bleibt, sobald sich Produktionen in Logiklöcher verstricken.
Das Staffelfinale kommt hingegen ohne viel Action aus, ungewohnt für «The Originals», waren doch die letzten drei Staffelfinale sehr temporeich und brutal. Vielleicht erntete «The Feast of All Sinners» deshalb Kritik von einigen Fans. Mich hat 4x13 jedoch gerade deshalb überzeugt. Gespickt mit ruhigen und emotionalen Momenten, markiert es den Abschied von Showrunner Michael Narducci und wurde für den Fall einer Absetzung als Serienfinale konzipiert. Insbesondere die Hauptdarsteller waren verunsichert und hielten deshalb an ihrem letzten Drehtag ausführliche Abschlussreden, wie auf der Comic Con 2017 bekannt wurde. Lediglich Serienschöpferin Julie Plec war sich einer finalen Verlängerung sicher. Hätte es diese nicht gegeben, so wäre das Staffelfinale für Fans aber ein befriedigendes Ende mit vielen schönen Momenten gewesen, welches die Serie ebenfalls zu einem runden Abschluss gebracht hätte. So dürfen wir uns aber auf eine weitere Staffel freuen.
Ein letztes Mal „Always and Forever“: Wie geht es in Staffel 5 weiter?
Zwar ist die fünfte Staffel noch ohne konkretes Datum, auch die Anzahl der Episoden ist noch nicht bekannt, aber auf der Comic Con 2017 und im Vorfeld der Veranstaltung wurden die ersten Details zur finalen Staffel bekannt.
Nachdem die Familie Mikaelson in alle Himmelsrichtungen verstreut ist, um zu verhindern, dass „das Nichts“ sich in ihnen manifestiert, erwartet die Zuschauer einen größeren Zeitsprung, sodass Hope mittlerweile im Teenager-Alter ist. Gespielt wird die jugendliche Variante von Danielle Rose Russell, die es in Deutschland ab September auch in der Amazon Eigenproduktion «The Last Tycoon» zu sehen gibt. Doch auch ein Fanliebling darf sich über eine Beförderung in den Hauptcast freuen: Steven Krueger. Er ist seit der ersten Staffel als Josh Rosza zu sehen. Mit dem Gastauftritt von Candice King im Staffelauftakt kehrt auch ein bekanntes Gesicht aus «Vampire Diaries» auf die Bildschirme zurück. Ob sie auf Klaus trifft und wie lange die Darstellerin abseits der ersten Folge verpflichtet ist, ist bisher noch nicht bekannt. Zumindest Julie Plec erhofft sich laut eigener Aussage auf der Comic Con einen wiederkehrenden Auftritt der Darstellerin. Was die Handlung anbelangt, so werden die Zuschauer bald erfahren, welche Auswirkungen ein längeres Treffen der Urvampire in Bezug auf „das Nichts“ nach sich zieht.