Staffel schon vermurkst? «Promi Big Brother» fällt auf schwächsten Wert aller Zeiten

Kann man mehr falsch machen? Mit Blick auf die Quote ist für die neue Runde der Celebrity-Staffel der Super-Gau eingetreten.

Pleiten, Pech, «Promi BB»

Samstag war nicht der Tag des Großen Bruders: Ein zuerst groß angekündigtes Live-Match fand in der Sat.1-Show nicht mehr statt; stattdessen zeigte die Regie die Kandidaten bei der zusätzlichen Aufgabe, Münzen aus einem Betonblock zu hämmern. Und auch die Late-Show, die nicht mehr bei sixx, sondern "nur noch" im Netz stattfindet, machte Probleme. Weil der registrierungspflichtige Livestream über Sat1.de nicht lief, wich man letztlich nach einigen Minuten (recht kommentarlos) auf Facebook aus. Ergebnis: Teils "nur" 4000 Zuschauer. Immerhin: Der Sonntag gestaltete sich für die Macher dann reibungslos.
Durchaus skeptisch wurden vor Beginn der neuen «Promi Big Brother»-Runde die zahlreichen Infos der Sat.1-Celebrity-Show beäugt. Kaum bekannte Teilnehmer, Wegfall des Live-Streams, Wegfall der beliebten nächtlichen sixx-Sendung, keine Zuschauer mehr im Studio und und und. Mit 13 Prozent Marktanteil gestartet, zeigte sich, dass aber doch einige treue Fans des Großen Bruders dem mittlerweile fünften Aufguss der Promi-Version eine Chance gaben. Offenbar gefällt das, was Endemol Shine und Sat.1 da in Köln fabrizieren, aber überhaupt nicht. Am Sonntag kam die knapp zweistündige Live-Show ab 22.15 Uhr nur noch auf 8,7 Prozent Marktanteil und landete somit lediglich auf Senderschnitt. Keine einzige Live-Sendung von «Promi Big Brother» hatte zuvor schlechtere Werte, auch keine aus der ersten Staffel, die im Nachhinein in der Bewertung von allen zerrissen wurde.

Da hat Sat.1 den Salat also: Schaut man sich die deutliche Abwärts-Tendenz an, ist davon auszugehen, dass die Werte in den kommenden Tagen eher noch sinken statt wieder zu steigen. Nur noch 1,36 Millionen Menschen sahen die Sendung am Sonntag. Gegenüber dem Samstag verlor man somit 0,27 Millionen Fans.

Interessant ist vielleicht auch ein Blick auf die beiden Jahre zuvor. Das 2015 noch erfolgreiche Format kam damals mit der dritten Sendung auf 16,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und knapp 2,2 Millionen Fans. Vergangenes Jahr, als ebenfalls schon nicht die beste Leistung auf’s Parkett gezaubert wurde, landete man am ersten Sonntag immerhin noch bei 1,76 Millionen Fans insgesamt und 11,3 Prozent bei den Jungen.

In Köln ist nun guter Rat teuer: Vielleicht reift die Erkenntnis, dass man lieber alles so gemacht hätte wie 2014 und 2015. Und dass die vielen neuen Ideen, Streichungen und Neubesetzungen vielleicht nicht so toll sind, wie die verantwortlichen Redakteure dachten.
14.08.2017 09:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/95089