«Wer wird Millionär?» erholt sich, Jan Hahn geht baden

Ach du Schreck: Schon die zweite Folge von «This Time Next Year» fiel deutlich unter den RTL-Schnitt.

RTLs Show-Neustart in der Kurz-Kritik

Zugleich vermittelt das eher kühle Studio und die weitgehend steife und auf Standardfragen sowie zwar verbalisierte, aber ihm eben nicht in seiner Gestik und Mimik anzumerkenden Moderationsweise von Jan Hahn ein seltsames Empfinden der Distanziertheit, die während des Schauens eigentlich immer nur dann weicht, wenn sich das Gesehene komplett auf die Kandidaten richtet. Wohl auch, weil es hier (zum Glück) ungefilterte Eindrücke, Äußerungen und Reaktionen zu sehen gibt und kein teildressiertes Publikum oder einen Moderator, der nur das Minimum an Empathie zu liefern vermag, um nicht als völlige Fehlbesetzung bezeichnet werden zu müssen.
Lesen Sie die komplette Kritik von Manuel Nunez Sanchez hier.
Es war durchaus ein kleiner Schreck: Vergangenen Montag, parallel zu einem ARD-Auftritt von Angela Merkel in der dortigen «Wahlarena», holte Günther Jauch mit «Wer wird Millionär?» die schlechteste Zielgruppen-Quote aller Zeiten. Nur noch 8,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen interessierten sich für das in Köln hergestellte Ratespiel. Eine Woche später sah die Welt schon ganz anders aus. Ab 20.15 Uhr kam ein Special zur Sendung („Endlich Volljährig!“ anlässlich des 18. Geburtstags der Show) auf durchaus schöne 13,2 Prozent bei den Jungen. Letztlich war bei den 14- bis 49-Jährigen nur ProSiebens First Run einer «The Big Bang Theory»-Folge mit 14,5 Prozent noch gefragter.

Insgesamt holte RTL mit seinem 20.15-Uhr-Quiz 4,59 Millionen Zuschauer. Das ist eine gewaltige Steigerung gegenüber sieben Tagen zuvor. Damals kam man „nur“ auf 3,33 Millionen. Nicht geholfen hat der Quotenaufschwung dem neuen RTL-Format «This Time Next Year», der ersten Primetime-Show von Moderator Jan Hahn.

In der Vorwoche schon nicht berauschend gestartet (11,2% in der klassischen Zielgruppe), ging es diesmal noch bergab. Nur 2,50 Millionen Zuschauer schalteten im Schnitt ein (immerhin 0,03 Millionen mehr als bei der Premiere), aber die Quoten sanken. Gesamt verlor man 0,3 Punkte auf nun 8,6 Prozent, bei den Jungen fiel die Show auf 10,4 Prozent. Eine Trendwende wäre also dringend wünschenswert.

Schwer tat sich schließlich ab 22.15 Uhr auch das Magazin «Extra», das mit 8,2 Prozent Marktanteil bei den Jungen deutlich unter der Sendernorm lag. 1,72 Millionen Menschen sahen die rund 70 Minuten lange Produktion mit Birgit Schrowange.
19.09.2017 09:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/95912