Unzufriedenheit mit dem «TV-Duell»: ARD will Änderungen

Die Intendantinnen und Intendanten der ARD wollen bei künftigen Kanzler-Duellen stärker auf Änderungen pochen, nachdem dieses Jahr auf Wunsch Merkels alles beim Alten blieb.

Bereits dieses Jahr wollten die Verantwortlichen hinter dem «TV-Duell» der Spitzen-Kanzlerkandidaten Änderungen am zuletzt genutzten Modell durchsetzen – bissen sich jedoch bei der Kanzlerin Angela Merkel die Zähne aus. Beim nächsten «TV-Duell» will die ARD aber nicht erneut nachgeben, wie die 'Rheinische Post' berichtet. Demnach hätten sich die Intendantinnen und Intendanten des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds auf einer Sitzung in Köln darauf geeinigt, beim Planungsprozess des nächsten Kanzlerduells mehr Stärke zu zeigen.

"Wie das jetzt gelaufen ist, so können wir es nicht mehr machen. Das war Konsens", zitiert die 'Rheinische Post' eine anonyme Quelle, die an der Sitzung teilgenommen habe. Der Wunsch der ARD-Spitze: Das Duell generell weniger streng durchgeplant umsetzen und wieder, wie in der Anfangszeit des Kanzlerduells in Deutschland, auf zwei Ausstrahlungstermine pochen. Dabei soll ein Duell von ARD und ZDF umgesetzt werden und eines von den führenden Privaten.

Ob dies gelingen wird, muss sich zweifelsfrei nur zeigen, ist es doch 15 Jahre her, dass die Kanzlerkandidaten Schröder und Stoiber willens waren, sich an zwei Terminen vor den TV-Kameras zu duellieren. Seit 2005 verweigert sich Angela Merkel, diesen Modus zu verfolgen. Wie genau die ARD bei der nächsten Bundestagswahl dafür sorgen möchte, dass wieder zwei Rededuelle stattfinden, behalten die ARD-Intendantinnen und -Intendanten derzeit für sich.
21.09.2017 13:19 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/95975