Millionen von deutschen Filmfans kennen ihn als die frühere Stimme von Käpt'n Jack Sparrow. Nun erhält Marcus Off für seine Vorreiterrolle im Streit um Nachvergütungen einen Branchenpreis.
Auswahl der Synchronrollen von Marcus Off
- Johnny Depp alias Käpt'n Jack Sparrow in «Fluch der Karibik», «Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2» und «Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt»
- Simon Baker alias Guy in «Das hält kein Jahr»
- Ralph Fiennes alias Justin Quayle in «Der ewige Gärtner»
- Michael Sheen alias William Boldwood in «Am grünen Rand der Welt»
- Carlos Alazraqui alias Denzel Crocker in «Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen»
Sogar vielen Filmbegeisterten dürfte es schwer fallen, Marcus Off zu erkennen, wenn er ihnen gegenübersteht. Doch seine Stimme ist einem Millionenpublikum bestens bekannt: Off sprach unter anderem die Figur des legendären Käpt'n Jack Sparrow in «Fluch der Karibik» und den ersten beiden Fortsetzungen der Piratensaga. Der Synchronschauspieler geriet im Zusammenhang mit eben dieser populären Rolle in die Branchenschlagzeilen: Off startete 2011 einen Nachvergütungsanspruch gegen den Walt-Disney-Konzern, den er schlussendlich am 30. März dieses Jahres erfolgreich gerichtlich durchgesetzt hat.
Für sein vorbildloses Engagement im Streit um Nachvergütungen und seinen generellen Einsatz um faire Arbeitsbedingungen in der Filmbranche wurde Off nun in Berlin mit dem Deutschen Schauspielpreis
Starker Einsatz gewürdigt. Vergeben wird der Preis vom Bundesverband Schauspiel (BFFS) und ver.di-FilmUnion.
Till Völger, Vorstand des Interessenverbands Synchronschauspieler (IVS), der Offs Verfahren am Bundesgerichtshof in Karlsruhe finanziert hat und aktuell drei weitere Nachvergütungsverfahren unterstützt, kommentiert: "Die Summe, die Marcus Off vor dem Gericht erstritt, macht lange nicht das wett, was er persönlich in all den Jahren infolge seines Einsatzes verloren hat. Obwohl verwerterseitig vielfach behauptet wird, dass es das 'Blacklisting' nicht gibt, so weiß doch jeder in der Branche, dass sich Verwerter, Verleiher und auch namhafte Synchronproduzenten gegen Marcus stellten und er dadurch erhebliche finanzielle Einbußen erlitten hat."