Die BBL-Saison ist eröffnet. Noch ein Jahr gilt der Rechtevertrag zwischen BBL und Telekom. Und danach?
Eine BBL-Saison im Fahrwasser neuer Rechteverhandlungen
Sporthighlights der kommenden Woche
- Ab Montag, 6 Uhr: ATP-Tennis, China Open in Peking (Sky live. Finale, Sonntag um 9 Uhr. Teilweise in Konferenz mit den Japan-Open)
- Dienstag, 17 Uhr: Eishockey DEL Düsseldorf-Berlin (Sport1 live)
- Dienstag, 18 Uhr: Eishockey Champions League Wolfsburg – Salzburg (DAZN live)
- Dienstag, 19 Uhr: Eishockey Champions League München – Brynas IF (Liveeinstieg Sport1, komplett bei DAZN)
- Donnerstag, 20.45 Uhr: Fußball WM-Quali Nordirland – Deutschland (RTL live)
- Samstag, 17.30 Uhr: Football, German Bowl aus Berlin (Eurosport live)
- Sonntag, 20.45 Uhr: Fußball WM Quali Deutschland – Aserbaidschan (RTL live)
Als letzte der drei großen Mannschaftssportarten abseits des Fußballs ist die Basketball-Bundesliga (BBL) in die neue Saison gestartet. Es ist die letzte mit dem aktuellen Rechtevertrag, der alle Spiele live bei der Deutschen Telekom gegen Bares und ein Free-TV-Spiel bei Sport1 vorsieht. Zuletzt waren von der Liga durchaus kritische Stimmen zu hören – vor allem online im Abrufbereich sah man wohl einige Luft nach oben. Ob es also mit der Deutschen Telekom auch in einem Jahr noch weitergeht, ist noch unklar. Nicht irrelevant dürfte dabei die Zuschauerentwicklung bei Sport1 im Free-TV sein. Sport1 schleift auch diesmal wieder die Telekom-Produktion durch, gibt ihr aber einen deutlich besseren Sendeplatz.
In der Saison 16/17 liefen die Free-TV-Spiele hauptsächlich freitags um 19 Uhr – gegen Live-Bundesliga und ohne sonstiges Zugpferd. Und auch attraktive Paarungen fehlten nicht selten, weil die Top-Clubs freitags kaum spielten. Sie sind ja meistens mittwochs im Europapokal unterwegs. In der zurückliegenden Saison sank die durchschnittliche Zuschauerzahl auf rund 90.000 – das ist deutlich weniger als Handball und Eishockey bei Sport1 hatten.
Daher folgt nun die Kehrtwende: Sport1 will in dieser Saison hauptsächlich sonntags auf Sendung gehen - macht gleich zum Saisonstart aber einige Ausnahmen. Das Eröffnungsspiel lief am Freitagabend, am Tag der Deutschen Einheit (Dienstag) wird Sport1 ebenso übertragen wie am Freitag, 13. Oktober. Regelsendeplatz soll aber Sonntag um 19.15 Uhr (oder 19.30 Uhr) sein – und somit direkt nach dem ebenfalls von Telekom/thinXpool produzierten Topspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Den Auftakt am Freitag, der in Würzburg stattfand, wo Bamberg zu Gast war, wollten im Schnitt nun 120.000 Menschen sehen. Das ist immerhin eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorsaison…
Seitens der Telekom dürfte übrigens durchaus Interesse bestehen, mit der Basketball Bundesliga weiterzumachen. Der langfristige Deal mit dem Weltverband FIBA (bis 2021, umfasst auch WM-Quali und WM) zeigt doch, dass man strategisch mit dem Sport plant.
Schreckgespenst Ligasender
Spannung in Österreich: Die Vergabe der dortigen Bundesliga-Rechte geht in die entscheidende Phase. Allem Anschein nach aber hat die Liga leichte Bauchschmerzen. Vergangene Woche kamen Berichte auf, wonach man über einen Liga-Sender nach holländischem Vorbild nachdenke. Dort hält ein TV-Unternehmen (FOX) die leichte Mehrheit an dem Kanal, rund 49 Prozent verbleiben bei der dortigen Fußballliga. Ganz einfach ist ein solches Modell nicht, schließlich müsste die Liga zunächst aus eigener Tasche in Vorfinanzierung gehen. Daher dürfte der Ligasender also ein mehr oder weniger glückliches Druckmittel sein.
Bekannt ist, dass Sky ein höheres Gebot (die Rede ist von grob 30 Millionen Euro) abgegeben hat, wenn man mehr Exklusivität bekommt. Mehr Exklusivität heißt zugleich, dass dem ORF wohl das Topspiel am Sonntag wegfallen würde. In der aktuellen Rechteperiode zahlen Sky und ORF dem Vernehmen nach zusammen rund 22 Millionen Euro.
Eine Entscheidung wird schon bald erwartet: Die aktuellen Gebote gelten noch diese Woche. Und: Österreichische Medien wollen erfahren haben, dass es außer Sky und dem ORF, der natürlich wieder als Free-TV-Partner parat stehen würde, keine anderen ernsthaften Ambitionen von Sendern gibt. Heißt auch: Dem Anschein nach haben weder Eurosport noch DAZN ernsthaft mitgeboten.
Bundesliga – wir schreiben Spieltag 7
Nach dem sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga und dem zweiten Auftreten in der Champions League hat der FC Bayern München sich von seinem Coach Carlo Ancelotti getrennt. Die Personalie war am Donnerstag (und ist es auch seitdem) die Top-Meldung in der Sportbranche. Sky Sport News HD berichtete am Donnerstag über fast nichts Anderes. Mit Erfolg: Wie Sky meldete, sahen über den Tag verteilt im Schnitt 1,21 Millionen Menschen die Nachrichten des Kanals.
Berücksichtigt werden dabei alle Fans, die – wenn auch nur kurz – über den Tag verteilt mal reingeschaut haben. Man darf diesen Wert also nicht mit den sonst üblichen Durchschnittsreichweiten vergleichen. Am Samstag spielte die Bundesliga wieder bei Sky – allerdings mit nur vier 15.30-Uhr-Spielen, darunter aber dem Auftritt der Dortmunder in Augsburg. 1,20 Millionen Menschen sahen die Konferenz oder eines der Einzelspiele – bisher Saison-Minus-Rekord. 9,5 Prozent Marktanteil wurden erzielt. Enorm gefragt war genau einen Tag später dann das Gastspiel von Willy Sagnols FC Bayern in Berlin: Die Sky-Übertragung kam auf 14,4 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe. Gesamt sahen 1,17 Millionen Menschen ab drei Jahren zu.
Kleingedrucktes
Als erster Radprofi in der 90-jährigen WM-Geschichte sicherte sich Peter Sagan am vor acht Tagen zum dritten Mal in Folge den WM-Titel und bescherte Eurosport mit seinem historischen Hattrick hervorragende Quoten. 2,6 Millionen Zuschauer in Europa sahen die Schlussphase des WM-Rennens in der Spitze live bei Eurosport 1, davon rund 420.000 allein in Deutschland. Die erfolgreiche WM-Übertragung trägt mit dazu bei, dass Eurosport in diesem Jahr mit seinen Live-Übertragungen im Radsport international einen Anstieg der durchschnittlichen Live-Zuschauerreichweite von 12 Prozent zu verzeichnen hat. In Deutschland stieg die durchschnittliche Live-Zuschauerreichweite bisher sogar um 22 Prozent. Das zweistellige Wachstum ist vor allem auf die ausführlichen Live-Übertragungen der drei großen Rundfahrten – Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España – und neue Exklusivverträge zurückzuführen.
3,62 Millionen Menschen sahen am Sonntagvormittag, wie Sebastian Vettel in Malaysia vom letzten auf den immerhin vierten Platz fuhr. Die Live-Übertragung der Formel1 holte somit 36,8 Prozent Marktanteil insgesamt. 32,9 Prozent wurden bei den 14- bis 49-Jährigen ermittelt. Kommenden Sonntag ist der Rennzirkus dann in Japan zu Gast. Das Team von Telekom und Sport1 war in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) diesmal in Berlin zu Gast, ebenso wie die Adler Mannheim. Das Free-TV-Spiel des achten Spieltags im Eishockey-Oberhaus startete diesmal schon um 14 Uhr, auf dem Regelspielplatz um 16.45 Uhr zeigte Sport1 das Finale der Volleyball-Damen-EM: Die Eishockey-Übertragung holte am Sonntag im Schnitt 0,17 Millionen Zuseher. Interessant: Während man mit 1,3 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern im durchaus ziemlich positiven Bereich lag, kam die von Sascha Bandermann und Experte Rick Goldmann moderierte Übertragung bei den 14- bis 49-Jährigen nur auf schwache 0,3 Prozent.
Football zu ungewohnter Zeit gab es bei ProSiebenMaxx: Das London-Game startete schon um 15.30 Uhr, war also perfekt auf europäische TV-Verhältnisse zugeschnitten: Der kleine Münchner Sender erzielte damit bis zu 4,1 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen und somit mehr als im Vorjahr.
Und wir gratulieren...
Sabine Töpperwien: Die Reporterin des WDR-Radios wird am 6. Oktober 57 Jahre alt. Sie ist die Schwester des Sportreporters Rolf Töpperwien.