Nachdem die 'New York Times' darüber berichtete, dass Harvey Weinstein jahrzehntelang Frauen sexuell belästigt hat, wurde der Produzent bei The Weinstein Company der Tür verwiesen.
The Weinstein Company
Das von den Weinstein-Brüdern gegründete Unternehmen ist vornehmlich als Kinoverleih und -produktionsstudio tätig. Unter anderem verantwortete The Weinstein Company «The King's Speech», «Inglourious Basterds», «The Imitation Game» und «Sin City: A Dame to Kill For».Die Weinstein Company zieht nach den Medienberichten über das skandalöse Verhalten eines ihres Mitgründers Konsequenzen: Vergangene Woche berichtete 'The New York Times' in einem ausführlichen Bericht darüber, dass Filmmogul Harvey Weinstein jahrzehntelang Frauen sexuell belästigt habe und in einigen Fällen ihr Schweigen durch Geld erkauft hätte. Weinstein, der unter anderem «Inglourious Basterds» und «Der Vorleser» mitfinanzierte, stritt diese Vorwürfe in einem Pressestatement nicht ab – im Gegenteil. Er gab als Begründung für sein Verhalten lediglich an, aus einer anderen Zeit mit anderen Verhaltensregeln zu stammen (
mehr dazu).
Im Anschluss an die Veröffentlichung des 'New York Times'-Berichts und des Weinstein-Statements veröffentlichten zahlreiche Frauen ihre eigenen Erfahrungen mit dem skandalösen Gebaren des Produzenten. Als Reaktion darauf hat der restliche Vorstand der Weinstein Company nun beschlossen, sich von der Branchengröße zu trennen. In einer öffentlichen Kundgebung erklären Robert Weinstein (Harvey Weinsteins Bruder), Lance Maerov, Richard Koenigsberg und Tarak Ben Amma, dass sie erst durch diese Berichte über das Fehlverhalten aufgeklärt wurden.
Die Weinstein Company wurde nach Veröffentlichung des Artikels unter Druck gesetzt, Harvey Weinstein zu entlassen – unter anderem drohte Schriftstellerin Mika Brzezinski, ihren Deal mit der Firma platzen zu lassen, sollte Weinstein Teil der Firma bleiben. Obwohl Harvey Weinstein in seinem Statement quasi einräumte, dass die Vorwürfe korrekt sind, droht laut diversen US-Medien sein Anwalt aktuell mit einer Klage gegen die 'New York Times', da sie in ihrem Bericht "falsche und diffamierende Feststellungen" publiziere.