Diesmal: Wieso DAZN jetzt mit Kabelanbietern verhandelt, wieso es in Österreich noch keinen neuen Fußball-TV-Vertrag gibt und wieso die Sky-Bundesliga-Redaktion ordentlich feiern darf.
Wie Sie sehen…sehen Sie nichts
Sporthighlights der kommenden Woche
- Dienstag & Mittwoch: UEFA Champions League, u.a. mit Leipzig gegen Porto und Nikosia - Dortmund (Sky exklusiv am Dienstag), sowie Bayern - Celtic (ZDF & Sky am Mittwoch, je 20.45 Uhr)
- Mittwoch, 18.15 Uhr: DHB-Pokal, Handball, Viertelfinale: Hannover-Burgdorf - Kiel (SSNHD)
- Freitag, 15.45 Uhr: Frauen-Länderspiel, WM-Quali: Deutschland - Irland (ZDF)
- Freitag, 19.30 Uhr: DEL-Spitzenspiel Nürnberg - Berlin (Telekom Sport)
- Freitag & Samstag, ab 20.15 Uhr: Darts: World Series (ProSieben & ProSiebenMaxx)
- Samstag, 13.45 Uhr: Handball HBL Berlin - Kiel (Sky)
- Samstag, Bundesliga-Konferenz (u.a. Leipzig - Stuttgart, 15.30 Uhr) und "Topspiel" Hamburg - FC Bayern (18.30 Uhr Sky)
- Sonntag, 17.00 Uhr: Premier League, Tottenham - Liverpool (DAZN)
- Sonntag, 21.00 Uhr: Formel 1, Großer Preis der USA (RTL/Sky)
Quoten im tiefroten Bereich, teils kaum noch messbar, holte im vergangenen Jahr Basketball mit EuroCup-Spielen bei ProSiebenMaxx. Anders als bei der NFL gelang es dem Privatsender also nicht, eine weitere Sportart wirklich erfolgreich im TV zu etablieren. Mit der Folge, dass man in dieser Saison von internationalen Auftritten deutscher Mannschaften wieder die Finger lässt. Wer die Bayern, Ulm oder Alba Berlin also international verfolgen möchte, der muss auf das Sport-Angebot der Telekom zurückgreifen. Der Telekommunikationsriese überträgt alle Spiele live.
Unklar war lange, ob es in Deutschland auch einen TV-Partner für die Basketball-Champions League geben wird. Der erste Spieltag vergangene Woche immerhin wurde hierzulande nicht übertragen. Jetzt ist klar: DAZN hält weiterhin die Rechte an dem Wettbewerb, ist aber aus nicht näher angeführten Gründen erst ab dem zweiten Spieltag mit von der Partie. Über die Hintergründe ist nichts bekannt. Kai Pahl von
allesaussersport will aber gehört haben, dass DAZN angeblich hierzulande nicht wusste, dass Konzernmutter Perform für den Wettbewerb die Rechte hält und daher schlicht überrumpelt war. Ob dieser Geschichte stimmt, oder doch nur ein Mythos ist, lässt sich aber nicht aufklären.
DAZN gibt in Kanada großem Druck nach
Man kennt diese Geschichte ja schon: In Kanada ist das frisch gestartete DAZN Partner der NFL und zeigt dort Football live. DAZN bietet dort nun den so genannten „Game Pass“ an. In Kanada ist die Sportart unglaublich populär und entsprechend groß war an den ersten Spieltagen auch der Andrang. Die Server von DAZN hielten diesem aber nicht Stand. Offenbar gelang es nicht, die Erfahrungen von Deutschland und Japan, wo es anfangs die gleichen Probleme gab, zu nutzen. Kritik gab es bei denen, die etwas sehen konnten, auch über die Qualität der Bilder. Dazu muss man wissen, dass Kanada nicht flächendeckend mit schnellem Internet ausgestattet ist.
DAZN jedenfalls hat nun auf die Kritik reagiert oder reagieren müssen. Der Dienst hat angekündigt, mit Kabelnetzbetreibern Partnerschaften schließen zu wollen, damit die NFL wieder in vernünftigem Rahmen zu sehen sein wird.
Österreich spielt auf Zeit
Eigentlich hätte der Rechtepoker um die österreichische Bundesliga (vergeben werden die Spielzeiten ab kommenden Sommer) schon vor wenigen Tagen beendet sein sollen. Die Ausgangslage: Die Liga möchte – so hört man – gerne um die 35 Millionen Euro (+15 Millionen) erlösen, dabei aber möglichst den ORF als Free-TV-Partner an Bord behalten. Sky bietet aktuell 30 Millionen Euro, will dafür aber mehr oder maximale Exklusivität. Schreckgespenster wie ein eigener Liga-Sender haben sich inzwischen wieder in den Keller verzogen, denn die Liga hat eine neue Trumph-Karte entdeckt. Dass Sky die Europa League ab kommenden Sommer nicht mehr im Programm hat, weil man sich auf die Champions League konzentriert, dürfte in Österreich mehr schmerzen als in Deutschland. Die österreichischen Vereine sind quasi nie in der Königsklasse dabei, regelmäßig aber in der Europa League.
Deshalb hofft die Bundesliga im Alpenland nun, dass Sky auf keinen Fall auch noch die nationale Liga verlieren möchte und somit eher bereit ist, noch ein paar Scheine obendrauf zu legen. Ergo ist der bisherige Zeitplan der Rechtevergabe erst einmal über den Haufen geworfen worden. Es soll sogar unklar sein, ob es noch in diesem Jahr eine Entscheidung geben wird.
Bundesliga-Rekorde
Top-Spiel-Samstag auf Sky: Die derzeit besten Mannschaften der Bundesliga spielten alle am Samstag. Da wäre natürlich das Abendspiel zwischen Dortmund und Leipzig zu nennen; eine irre Begegnung mit viel Spannung. 1,01 Millionen Zuschauer sahen die Partie aus dem Signal Iduna Park – 6,1 Prozent Marktanteil wurden somit generiert. Einen neuen Bestwert gab es nachmittags, als die Konferenz (unter anderem mit der Heynckes-Rückkehr in die Allianz Arena) sogar auf 20,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gelangte. 1,61 Millionen Menschen schauten im Schnitt zu, davon rund 0,73 Millionen Leute zwischen 14 und 49 Jahren. Der Bundesliga-Fußball, er ist zur Zeit klar im Aufschwung beim Münchner Bezahlsender.
Und was ist mit Handball?
Neunter Spieltag der aktuellen Handball-Saison in Deutschland, Sky übertrug die frühen Sonntagsspiele in einer Konferenz. Mit dabei waren also das Spiitzenspiel zwischen Hannover-Burgdorf und den Füchsen Berlin, aber auch die Auftritte von Minden, Erlangen und zwischen Wetzlar und den Rhein-Necker Löwen. Ab 12.30 Uhr kam die Konferenz auf rund 70.000 Zuschauer insgesamt, was dem Pay-Sender 0,7 Prozent insgesamt und gute 1,6 Prozent bei den Jungen einbrachte. Somit hatte die einheimische Liga mehr Zuschauer als am Vorabend das interessante Derby in der Velux EHF Champions League. Hier standen sich Kiel und Flensburg gegenüber. Sky hat hier beide Halbzeiten einzeln ausgewiesen. Im zweiten Durchgang, der um 19.25 Uhr begann, kam die Live-Übertragung aus dem Norden Deutschlands nur auf rund 40.000 Zuschauer insgesamt. Mit je 0,1 Prozent Marktanteil kann man nicht von einem Erfolg sprechen. Parallel dazu zeigte Sky allerdings auch Live-Fußball aus der Bundesliga. Und die Erfahrung zeigt, dass es dann fast alle Sportarten schwer haben.
Federer lässt Nadal keine Chance
Die ATP-Tour ist derzeit in Shanghai unterwegs: Am Sonntag fand das Finale mit namhafter Besetzung statt. Roger Federer spielte gegen Rafael Nadal; und besiegte ihn in zwei Sätzen. Trotz der prominenten Spieler war das von Markus Gaupp kommentierte Geschehen bei Sky diesmal aber nicht so gefragt. Das geringe Interesse könnte daran liegen, dass die deutschen Spieler (die Zverev-Brüder) früh ausschieden. Ab kurz nach halb elf kam die Sky-Übertragung auf nur rund 10.000 Zuschauer insgesamt. 0,1 Prozent Marktanteil bei allen und 0,2 Prozent bei den Jungen wurden im Durchschnitt ermittelt.