Comedypreis hat nicht viel zu lachen

Dem Comedypreis gelang ein Kunststück: Obwohl die Quoten für eine 20.15 Uhr-Übertragung enttäuschend ausfielen, sicherte sich die Verleihung zumindest den Primetime-Sieg in der Zielgruppe.

Erstmals seit neun Jahren wurde «Der Deutsche Comedypreis» wieder zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr gezeigt – zwischen 2013 und 2016 rutschte die Awardshow bei RTL sogar auf den Sendeplatz nach 22 Uhr. Doch die Zuschauerzahlen unterschieden sich am Freitag kaum von denen in der späten Nacht. Gerade mal 2,18 Millionen interessierten sich für die Übertragung des «Deutschen Comedypreises» – selbst «RTL Aktuell» und «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» erreichten am Vorabend mehr Zuschauer (2,89 und 2,52 Mio.). Die Folge: ziemlich traurige 7,9 Prozent Gesamtmarktanteil zur besten Sendezeit. Als die Show zuletzt 2008 um 20.15 Uhr lief, schalteten beinahe doppelt so viele Menschen ein.

Somit war auch das Interesse beim jungen Publikum eher überschaubar. 1,09 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten insgesamt ein, womit sich «Der Deutsche Comedypreis» mit hauchdünnem Vorsprung immerhin die Primetime-Krone in der werberelevanten Zielgruppe sicherte. 12,7 Prozent Marktanteil standen für die Verleihung auf dem Papier – da lief es in den vergangenen Jahren gegen 22.15 Uhr mit bis zu einer halben Million jungen Zuschauern und sieben Prozentpunkten mehr definitiv besser.

Dementsprechend zog der Comedy-Preis im Anschluss auch Simon Pierro mit in den Abgrund. Der erreichte mit seinem Live-Programm bloß 1,40 Millionen Zuschauer ab drei und verzeichnete ebenfalls durchwachsene 7,8 Prozent beim Gesamtpublikum.
28.10.2017 10:53 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/96750