Claus Strunz glaubt an Ende des 'meinungslosen Journalisten'

In einem TV-Podcast sprach der Moderator und Journalist über die deutsche Presse- und Medienlandschaft. Kernbotschaft dessen: Journalisten sollten in ihren Beiträgen grundsätzlich ihre eigene Haltung offenlegen.

Möchte man Sat.1 in diesen Zeiten so etwas wie journlistische Ambitionen und Kompetenzen zusprechen, dann ist Claus Strunz sicherlich aktuell so etwas wie das Aushängeschild dieses Programmsegments. In dem kleinen TV-Podcast "Fernsehrausch" fordert der Moderator von «akte» und Vertreter von ProSiebenSat.1 beim großen «TV-Duell» zur Bundestagswahl nun ein Umdenken in der deutschen Presse- und Medienlandschaft. Demnach seien Journalisten, die gegenüber dem Rezipienten behaupten, neutral zu sein, nicht ehrlich zu ihm. Seines Erachtens habe "der meinungslose Journalist sein Ende erreicht".

Genauer gesagt schlägt Strunz vor, in bestimmten Bereichen kenntlich zu machen, wie und warum sich ein Journalist einem Thema widmet. Ferner sieht sich Strunz als "Seismographen der Menschen, die eben nicht in dem Beruf drinstecken und 'den Medien' daher noch mehr misstrauen". Seines Erachtens glauben die Menschen Journalisten nicht an deren Neutralität - womit sie auch richtig lägen, da jeder Mensch eine Meinung habe.

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Strunz selbst hatte sich nach dem «TV-Duell» harsche Kritik von Medienvertretern und auf Social Media gefallen lassen müssen - sein Fragestil wirke tendenziös und populistisch und er neige gar dazu, sich zum Sprachrohr der AfD zu machen. Kurz zuvor hatte er überdies in Sat.1 eine Gesprächsrunde mit hochkarätigen Politikern präsentiert, in der er unter anderem Katrin Göring-Eckardt und Katja Kipping in dessen Beisein dazu ausfragte, wie "scharf" sie denn Christian Lindner fänden. Besagte Szene war von Oliver Kalkofe in seiner «Wählscheibe» zur Wahl parodiert worden.

02.11.2017 11:12 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/96836