Batman, Superman und Co.: Vor dem Kinostart von «Justice League» fragt sich Quotenmeter.de, was die bislang erfolgreichsten Filmadaptionen von DC Comics in Deutschland sind.
Der Verlag DC Comics brachte mit Wonder Woman, Batman, Superman und dem Joker einige der ikonischsten Comicfiguren hervor, und obendrein verantwortete das Haus auch solche unvergesslichen Graphic Novels wie «V wie Vendetta» oder «Watchmen». Doch welche Filmadaptionen von DC-Comics-Vorlagen ließen in Deutschland die Kinokassen am lautesten klingeln? Quotenmeter.de ist ins Zahlenarchiv abgestiegen und hat die Top Ten zusammengestellt …
Platz 10: «Batman & Robin» (1,31 Mio. Ticketverkäufe; 1997)
Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman, Alicia Silverstone, Chris O'Donnell und George Clooney: Der zweite Batman-Film von Regisseur Joel Schumacher wartete mit einem absoluten Star-Ensemble auf, wie man es sich 1997 kaum strahlender vorstellen konnte. Als knallbunte, von Wortspielen, betont coolen Sprüchen sowie irrer Logik dominierte Superheldenstory fand «Batman & Robin» jedoch harsche Kritik bei Comicfans, und auch bei der schreibenden Zunft stieß die 125-Millionen-Dollar-Produktion zumeist auf Häme. Jahre später sollte Batman auf der Leinwand dank Regisseur Christopher Nolan düsterer und nachdenklicher neu geboren werden …
Platz 9: «Batman Forever» (1,32 Mio. Ticketverkäufe; 1995)
Offiziell ist die 100-Millionen-Dollar-Produktion eine Fortsetzung der Tim-Burton-Regiearbeiten von 1989 und 1992, doch stilistisch sowie inhaltlich hat Joel Schumachers farbintensive Comicadaption kaum etwas mit ihren Vorgängern gemeinsam. Val Kilmer übernahm für Michael Keaton die Hauptrolle, als Schurken-Duo kämpften Jim Carrey und Tommy Lee Jones um das Rampenlicht. Trotz verhaltener Pressereaktionen kam es zu einer Steigerung gegenüber dem Vorgänger «Batmans Rückkehr», der in Deutschland nur auf 0,97 Millionen losgelöste Eintrittskarten kam.
Platz 8: «Superman II – Allein gegen Alle» (1,38 Mio. Ticketverkäufe; 1981)
Christopher Reeves' zweiter Leinwandeinsatz als Superman lief in Deutschland kurz vor «Eis am Stiel – 3. Teil: Liebeleien» und parallel zu «Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» an. Mit 1,75 und 4,71 Millionen Interessenten überholten diese beiden Filme «Superman II» mühelos und raubten ihm einiges an medialer Aufmerksamkeit. Dennoch flog die Comicadaption zu einer Summe von immerhin 1,38 Millionen eingelösten Eintrittskarten – das reichte für Rang 14 der Jahrescharts 1981.
Platz 7: «Batman v Superman – Dawn of Justice» (1,53 Mio. Ticketverkäufe; 2016)
Mit 1,53 Millionen Besucherinnen und Besuchern ist das Aufeinandertreffen der DC-Ikonen Superman und Batman die vierterfolgreichste Comicadaption des Jahres 2016. Geschlagen wurde das Crossover von «Deadpool» (2,71 Mio.), «The First Avenger – Civil War» (1,73 Mio.) und «Suicide Squad» (siehe nächsten Eintrag), mit Marvels «Doctor Strange» (1,46 Mio.) und «X-Men: Apocalypse» (0,77 Mio.) gab es aber auch zwei Comicverfilmungen, die sich an den Kinokassen der Bundesrepublik schwerer getan haben als Zack Snyders Epos, an dem sich die Geister scheiden.
Platz 6: «Suicide Squad» (1,60 Mio. Ticketverkäufe; 2016)
Begleitet von tumultartiger Vorabpresse über das Verhalten von Joker-Darsteller Jared Leto während der Dreharbeiten und mehreren, konkurrierenden Schnittversionen, die Regisseur David Ayer und das verantwortliche Studio Warner Bros. erstellt haben, kam «Suicide Squad» im Sommer 2016 in die deutschen Kinos. Dort wickelte es mit seinem launigen Figurenaufgebot mehr Menschen um die Finger als der bombastische Vorläufer «Batman v Superman». Eine Fortsetzung, die Publikumsliebling Harley Quinn alias Margot Robbie mehr Leinwandzeit einräumt, ist bereits in Vorbereitung.
Einige weitere von Gotham und Metropolis losgelöste DC-Adaptionen
- «Constantine» (1,1 Mio. Ticketverkäufe)
- «Road to Perdition» (1,0 Mio. Ticketverkäufe)
- «R.E.D. – Älter. Härter. Besser.» (0,9 Mio. Ticketverkäufe)
- «Watchmen – Die Wächter» (0,5 Mio. Ticketverkäufe)
- «Der Sternenwanderer» (0,5 Mio. Ticketverkäufe)
- «R.E.D. 2 – Noch älter. Härter. Besser.» (0,4 Mio. Ticketverkäufe)
Platz 5: «Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen» (1,78 Mio. Ticketverkäufe; 2003)
Mit exakt 1.789.061 Kinobesucherinnen und Kinobesuchern ist diese Adaption der gleichnamigen Comicreihe von Alan Moore und Kevin O’Neill der einzige Film in dieser Hitliste, in dem weder Batman noch Superman auftaucht. Die 1999 gestartete Comicerzählung handelt von einem Superteam aus literarischen Gestalten, die sich zum Kampf gegen Feinde des britischen Empires vereint haben. Unter anderem sind Kapitän Nemo, Allan Quatermain und der Unsichtbare (nach dem Werk von H.G. Wells) sowie Dr. Jekyll/Mr. Hyde Teil der Gruppierung. Die Filmversion setzte auf Sean Connerys Starpower in der Rolle des Quatermain – und in der Bundesrepublik zündete dies ganz offensichtlich.
Platz 4: «Batman» (1,78 Mio. Ticketverkäufe; 1989)
Mit insgesamt 1.789.237 eingelösten Eintrittskarten gelang Tim Burtons US-Megaerfolg im Deutschland des Jahres 1989 auf Rang 16 der Jahrescharts. Der von der Kritik warm empfangene Superheldenfilm mit Michael Keaton als Bruce Wayne/Batman und Jack Nicholson als der fies-komische Joker wurde in seinem Heimatland indes zum damals fünfterfolgreichsten Film der Kinohistorie und läutete in Hollywood eine neue Ära des Blockbusterkinos ein.
Platz 3: «The Dark Knight» (2,80 Mio. Ticketverkäufe; 2008)
Das nennt man mal einen gewaltigen Aufschwung: «Batman Begins», der erste Teil von Christopher Nolans Trilogie über den im Fledermauskostüm Heldentaten begehenden Millionär Bruce Wayne, kam 2005 in Deutschland nur auf 0,9 Millionen Interessenten. Doch beflügelt von der sehr guten Mundpropaganda dieses ersten Teils sowie den herausragenden Kritiken zur Fortsetzung katapultierte sich «The Dark Knight» auf Rang acht der deutschen Jahrescharts. Weltweit winkte dem von der Presse umjubelten Batman-Thriller sogar die Milliarden-Dollar-Marke, in den USA rangierte «The Dark Knight» zwischenzeitlich gar auf Platz zwei der wirtschaftlichen Kino-Bestenliste. Bedacht wurde der Geniestreich mit acht Oscar-Nominierungen – in zwei Sparten gewann er sogar, darunter in der Sparte "Bester Nebendarsteller" für Heath Ledgers grandiose Performance als Joker.
Platz 2: «The Dark Knight Rises» (3,25 Mio. Ticketverkäufe; 2012)
Vier Jahre nach «The Dark Knight» beendete Christopher Nolan seine Aufsehen erregende Superhelden-Trilogie. An Stelle des Jokers trat Muskelpaket Bane (gespielt von Tom Hardy) die Aufgabe des im Mittelpunkt stehenden Schurken an, zudem durfte sich Anne Hathaway an die Rolle der Catwoman heranwagen. Anders als bei den Vorgängerfilmen, in denen Komponist Hans Zimmer mit James Newton Howard zusammenarbeitete, übernahm der deutsche Oscar-Gewinner dieses Mal allein die federführenden musikalischen Pflichten. Erneut winkte weltweit die Milliarde-Dollar-Marke – und in Deutschland gab es erstmals für einen Batman-Film die "Goldene Leinwand" für über drei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Platz 1: «Superman» (4,15 Mio. Ticketverkäufe; 1979)
Das Ur-Exempel, die jahrzehntelange Blaupause für Superheldengeschichten und Ursprung einer ikonische John-Williams-Komposition: Richard Donners «Superman» mit dem unvergesslichen Christopher Reeves in der Hauptrolle. Kein US-amerikanischer Neustart holte 1979 mehr Menschen in die hiesigen Lichtspielhäuser, und bis heute prägt dieser Megaerfolg das popkulturelle Bild von Superman.
«Justice League», die nächste DC-Adaption, startet am 16. November 2017 in den deutschen Kinos.