Führungsstreit bei Disney geht mit Klage weiter

Die ehemaligen Disney-Vorstandsmitglieder Roy Disney und Stanley Gold haben eine Klage gegen den Unterhaltungskonzern eingebracht. Darin behaupten die beiden Aktionäre, dass sie vom Vorstand bei der Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Michael Eisner falsche Informationen erhalten haben. Dadurch seien sie davon abgehalten worden, alternative Personalvorschläge zu machen. Der Vorstand habe nicht ernsthaft nach Kandidaten außerhalb der Konzerns gesucht. Die Suche und die Vorstandswahl des Konzernchefs soll wiederholt werden.

Die Klage richtet sich nicht gegen den gesamten Disney-Vorstand, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Dienstag. Neben Eisner und seinem designierten Nachfolger Robert Iger sind Vorstandsvorsitzender George Mitchell und fünf weitere Mitglieder des Gremiums betroffen. Der Grund dafür liegt im Einsatz der nicht betroffenen Mitglieder für eine verstärkte externe Kandidatensuche, wie das WSJ unter Berufung auf Insiderkreise berichtet. Disney, der Neffe von Konzerngründer Walt Disney, und Gold werfen dem Vorstand vor, nicht unvoreingenommen nach einer neuen Konzernführung gesucht zu haben. Eisners Wunschnachfolger Iger sei von Anfang an die Wahl des Vorstandes gewesen.

Die Suche nach alternativen Kandidaten sei nicht ernsthaft geführt worden. Nur mit der eBay-Chefin Meg Whitman habe der Vorstand Interviews durchgeführt, allerdings in Anwesenheit von Eisner. Die beiden Kläger fordern nun die Wiederholung der Suche und der Wahl im Vorstand. Disney und Gold hatten bereits unmittelbar nach der Wahl Igers zum Nachfolger von Eisner Mitte März gegen die Entscheidung gewettert und den Vorstand kritisiert.
10.05.2005 18:41 Uhr  •  pte Kurz-URL: qmde.de/9729