Die belächelten Stars: Der Mega-Hype um Influencer (Teil 1)

Sie sind die Stars der ganz jungen Generation: YouTuber, oder auch Influencer genannt. Die Szene trifft den Nerv der Zeit und begeistert vor allem Jugendliche, die in Vloggern wie Bibi Heinicke, Erik Range, Julien Bahm oder Dagmar Nicole Ochmanczyk ihre Idole sehen. Heute: Was macht Bibisbeautypalace eigentlich so erfolgreich?

Im Sommer ließen sich Deutschlands bekannteste YouTuber von ihren Fans auf den ScreenDays in Köln feiern. Die Veranstaltung lockte in diesem Jahr 10.000 Besucher – natürlich überwiegend Teenager – an. Auch in der Medienwelt sind die Vlogger, die einst belächelt wurden, mittlerweile fest verankert und finden oftmals eine Anstellung als Moderatoren bei namhaften Fernsehsendern. Mit ihren Videos treffen sie nicht nur den Geschmack ihrer jungen Fans, sondern verdienen sogar richtig viel Kohle. Um wie viel es sich dabei genau handelt, wie die Einnahmen zustande kommen und wieso Ihr euch den einen oder anderen davon einmal genauer anschauen solltet, verraten wir euch in mehreren Kurzportraits einiger der erfolgreichsten deutschen YouTuber.



Bibi Heinicke (Bibisbeautypalace) – Die Erfinderin von Beautyvideos:


Trotz ihres jungen Alters von 24 Jahren ist Bibi Heinicke derzeit Deutschlands erfolgreichste YouTuberin und hat die Beautyvideos in ihrer fast fünfjährigen Laufbahn sozusagen erfunden. Schon Ende 2012 konnten ihre Follower das erste Video auf ihrem Kanal bestaunen, bei dem es sich um ein Flecht-Frisuren-Tutorial handelte. Mittlerweile haben 4,67 Millionen Menschen ihren Account abonniert und erfreuen sich mehrmals die Woche über Videos aus den Bereichen Fashion, Lifestyle, Reisen, Essen und Persönlichem. Bibis Abonnenten erhalten so nicht nur einen Einblick in ihr Privatleben, sondern sehen auch wie ihr Idol lustige Challenges mit Künstlern wie Ed Sheeran, Zara Larsson oder der Band One Direction absolviert und bekommen obendrauf noch allerhand Produktempfehlungen um die Ohren gehauen.



Und dank dieser sammelt sich jeden Monat ein hübsches Sümmchen auf Bibi Heinickes Bankkonto an. Laut dem Manager Magazin beläuft sich ihr monatliches Einkommen auf geschätzte 110.000 Euro. Ein Betrag, der aber nicht nur durch Produktplatzierungen zustande kommt. Hinzu kommen Einnahmen durch die geschaltete Werbung vor und während den Videos, eingebundene Affiliate-Links und Werbekooperationen außerhalb des YouTube Accounts. Letzteres umfasst Bibis eigene Beautymarke und ihre Zusammenarbeiten mit Neckermann oder der Telekom. Gefühlt begegnet einem die Blondine derzeit überall.



Ein Sümmchen, welches ihr auch immer wieder Kritik einbringt, den auch wenn Bibi wie Niemand vor ihr die Goldgrupe YouTube verstanden hat, steht oft der Vorwurf von Schleichwerbung im Raum oder ihrer jugendlichen Zielgruppe das Geld aus der Tasche ziehen zu wollen. Vorwürfe, die ihrer Karriere bisher nicht schaden konnten, genauso wenig wie ihre kürzlich veröffentlichte Flop-Single „How it is (wap bap…) durch die die Vloggerin allerhand Häme erleiden musste. Dank der großen medialen Aufmerksamkeit und den daraus resultierenden Aufrufszahlen entpuppte sich selbst ihre Single als Erfolg. Es scheint so, als würde alles was Bibi anfasst zu Gold werden, was sicherlich auch daran liegt, dass ihre Follower das Gefühl haben viele intime Details über sie zu erfahren und ganz nah am Leben der YouTuberin teilhaben zu können. Dass die Videos dabei gestellt sind und mit der Realität nichts zu tun haben, vergessen die jungen Zuschauer schnell. Trotzdem ist es die Illusion der nahbaren Youtuberin, die die eigene Beste Freundin sein könnte, die Bibi perfektioniert hat.



Und wer jetzt noch nicht genug von Bibi hat, kann sie als weltweit erstes Hologramm im Berliner Madame Tussauds bewundern und mit ihr interagieren. Wer kann das schon von sich behaupten? Für ihre Karriere ist dies ein weiterer Meilenstein.
27.11.2017 14:15 Uhr  •  Nicole Schmidt Kurz-URL: qmde.de/97322