Zur Person: Elke Walthelm
Elke Waltheim ist seit Februar 2016 Programm-Chefin von Sky. Walthelm ist bereits seit 2005 im Unternehmen und hat vor ihrer Berufung zur stellvertretenden Programmchefin (Anfang 2015) in erster Linie die Geschäftsbeziehungen zu allen Sky Partnersendern gesteuert. In dieser Position konnte sie zahlreiche wichtige Kooperationen z. B. mit Disney, Fox Network Group und Turner Broadcasting schließen, verlängern und weiter ausbauen. Vor ihrer Zeit bei Sky arbeitete Walthelm bei der strategischen Unternehmensberatung BBDO Consulting. Sky1 hat sein einjähriges Bestehen gefeiert. Kurz nach dem Start jubelte Sky über den besten Senderlaunch der Historie. Wie ging es danach weiter?
Wir sind wirklich sehr zufrieden, vor allem auch wieder in diesen Tagen, in denen wir mit «Babylon Berlin» und «Masterchef» zwei Zugpferde On Air haben, die bei unseren Zuschauern hervorragend ankommen. Sky 1 ist einer der erfolgreichsten Sender auf unserer Entertainment-Plattform. Das bestätigen einige Zahlen: Wir verbuchen insbesondere seit Jahresmitte steigende Zuschauerzahlen: 50 Prozent Steigerung der Sehbeteiligung, 41 Prozent mehr Netto-Seher seit Juni. Seit Senderstart vor etwas mehr als einem Jahr haben rund acht Millionen Zuschauer Sky 1 gesehen. Wenn man bedenkt, dass wir etwas mehr als fünf Millionen Kunden haben, ist das eine Menge. Monatlich kommt Sky 1 auf etwa 3,8 Millionen Zuschauer, täglich sind es durchschnittlich 450.000. Unser Ziel mit Sky 1 war es, unseren Kunden einen Sender mit einer neuen Programmfarbe zu bieten, die jedermann bzw. jede Frau begeistert. Die Zahlen zeigen, dass uns das gelungen ist.
Sky1 gab es zuvor schon in Italien und England. Welche Erfahrungen konnten Sie von dort übernehmen, welche haben Sie selbst gesammelt?
Man muss wissen, dass diese drei Märkte wirklich sehr unterschiedlich sind. In Italien hat sich Sky 1 fast vollständig auf eigene Produktionen konzentriert. Die Show «X-Factor» jagt dort von Rekord zu Rekord. Das englische Sky 1 ist unserem viel ähnlicher. Dort gibt es auf Sky 1 ebenso Eigenproduktionen, unter anderem das Vorbild unseres «Eine Liga für sich», aber auch viele fiktionale Inhalte, insbesondere Serien. Die hohe Nutzung zeigt, dass für Deutschland ein Sender, der dem UK-Vorbild ähnelt, der richtige Weg ist. Wir setzen auf eigenproduzierte Shows, aber auch eine Vielzahl an beliebten fiktionalen Inhalten, sowohl im First-Run als auch auf Library-Titel. Wir stellen immer wieder fest, dass auch ältere (Comedy)-Formate wie «Scrubs» sehr populär sind. Dazu kommen neue Serien wie «24: Legacy», «Victoria» oder «Shooter», die auf ein hohes Interesse stoßen.
Dann sprechen wir doch mal über Ihre Eigenproduktionen. Wie schlägt sich die zweite Staffel von «Masterchef»? Direkt nach dem Start haben Sie von Zuwächsen gesprochen. Haben die sich fortgesetzt und wird es eine dritte Staffel geben?
Wir sind sehr zufrieden. Wir können jetzt schon sagen, dass die zweite Staffel erfolgreicher ist als die erste. Bezüglich einer dritten Staffel sind wir noch in Gesprächen. Bis heute haben «Masterchef» staffelübergreifend und netto 2,9 Millionen Zuschauer gesehen.
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Ein Learning war sicherlich, dass der zweimonatige Turnus bei der Gewinnung einer breiten Fanbase herausfordernd ist. Leider war eine andere Taktung bei einer Live-Sendung mit so vielen Künstlern unter anderem terminlich nicht machbar.
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Elke Walthelm, Programmchefin bei Sky Deutschland
Mit großer Aufmerksamkeit ist «Xaviers Wunschkonzert» bei Ihnen gestartet. Zuletzt aber hatte ich das Gefühl, dass die Sendung etwas unterging, die Schlagzeilen zumindest hielten sich in Grenzen. Wie ist Ihr Eindruck?
«Xaviers Wunschkonzert» hat unsere Erwartungen erfüllt. Wir konnten damit die Programmfarbe Musik bei Sky 1 positionieren und haben zudem den Zuschauern einzigartige emotionale Momente in der Show geboten. Ein Learning war sicherlich, dass der zweimonatige Turnus bei der Gewinnung einer breiten Fanbase herausfordernd ist. Leider war eine andere Taktung bei einer Live-Sendung mit so vielen Künstlern unter anderem terminlich nicht machbar. Die sechs Folgen der Show sind nun wie von Anfang an geplant im November abgeschlossen worden. Bezüglich möglicher weiterer gemeinsamer Projekte sind wir im Gespräch mit Naidoo Entertainment.
Mit «Buschis Sechserkette» sind Sie zur zweiten Staffel auf den Donnerstag gewechselt. Wie sah hier die Zuschauerentwicklung aus?
Wir sind sehr zufrieden. Ich möchte hier auch nochmal erinnern, dass wir als Pay-TV-Sender ja nicht nur auf die Zahlen eines Sendeplatzes schauen. «Eine Liga für sich» haben wir auch auf unseren Sportsendern gezeigt, die Show wird zudem über unsere On-Demand-Services gut konsumiert. Da sehen Sie schon, dass nicht nur die Erstausstrahlung von Relevanz ist. Zum Start der Bundesliga-Rückrunde zeigen wir den zweiten Teil der zweiten Staffel. Staffelübergreifend kommen wir bei «Buschis Sechserkette» auf netto 1,72 Millionen Zuseher. Und ich will hier auch nochmal «Babylon Berlin» nennen, unsere unglaublich erfolgreiche Serie: Seit Serienstart schalteten linear 1,83 Millionen Netto-Zuseher ein. Zusätzlich waren es 780.000 Zuseher via Sky On Demand und 130.000 Zuseher via Sky Go. Durchschnittlich sahen 645.000 Zuschauer (linear & nonlinear) die acht Episoden der ersten Staffel. Der nicht-lineare Anteil der Zuschauer lag bei 34 Prozent. Damit ist «Babylon Berlin» nach «Game of Thrones» der erfolgreichste fiktionale Content auf einem Sky Sender.
Wo wir dann schon bei den kommenden Highlights 2018 wären…
Im fiktionalen Bereich freue ich mich auf den Start der neuen Serie «The Good Doctor» am 2. Januar. Das ist ein ABC-Format von den «House»-Machern. In Amerika ist das Format unglaublich erfolgreich, mir gefällt es sehr gut, weil es anders erzählt als bisher bekannt. Wir haben auch die zweite Staffel von «Victoria» als Weihnachtsgeschenk ab 25. Dezember. Und dann wird es auch eine neue Show auf Sky 1 geben, die sich mit dem Thema Magie befasst. TV-Magier Farid wird in seiner Show «Farid – Magier Unplugged» ab 8. Januar auf Prominente treffen und mit ihnen über seine Zaubertricks ins Gespräch kommen. Da sind eindrucksvolle Momente dabei. Er hat beispielsweise Helene Fischer backstage getroffen, Yvonne Catterfeld ist ebenso dabei wie Dirk Nowitzki und Lukas Podolski oder Kevin Kurányi.
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Natürlich sind Late-Night-Shows immer mal wieder ein Thema für uns. Momentan stehen sie aber nicht oben auf der Agenda.
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Elke Walthelm, Programmchefin bei Sky Deutschland
Wir leben in politisch unruhigen Zeiten. Welche Rolle könnten Late-Night-Shows oder gesellschaftliche Talks künftig für Sky1 spielen? In England gibt es solche Formate ja durchaus, wenn ich an John Oliver denke, dessen HBO-Show dort läuft.
Wir haben uns in Deutschland gegen John Oliver entscheiden, weil die Episoden seiner Sendung bei YouTube verfügbar sind. Wir wollen unsere Kunden nicht für etwas zahlen lassen, das auch frei erhältlich ist. Natürlich sind Late-Night-Shows immer mal wieder ein Thema für uns. Momentan stehen sie aber nicht oben auf der Agenda. In England betreibt Sky auch einen eigenen Nachrichten-Sender – kümmert sich dort sehr intensiv um gesellschaftsrelevante Themen und News. In Deutschland gibt es kein Sky News und deshalb sind solche Programmfarben auch bei Sky 1 erst einmal nicht naheliegend. Wenn wir über neue Formate sprechen, dann wollen wir Entertainment machen und Spaß vermitteln.
In England hat sich die Positionierung von Sky1 im Sommer ohnehin verändert – inklusive neuem Logo und angepasstem Namen (SkyOne). Ziehen Sie nach?
Wir schauen uns das natürlich an, konkret in Planung ist aber nichts. Wie Sie sagen, haben die Kollegen ja auch an der Ausrichtung gearbeitet. SkyOne ist dort nun männlicher, vom Design her auch geradliniger geworden. In Deutschland wollen wir mit Sky 1 auch vermehrt Frauen sowie die ganze Familie ansprechen. Dort sehen wir nach wie vor großes Potenzial. Der Sender soll täglich neue Einschaltimpulse für jedermann liefern.
Zum Abschluss: Auf welche neue US-Serie haben Sie noch ein Auge geworfen?
Da gibt es schon ein paar Formate, die interessant sind. Es wäre aber noch etwas zu früh, jetzt schon konkreter zu werden.
Danke für das Gespräch.