Ein möglicher, neuer Rechtsstreit für die Weinsteins: Dokumentarfilmer Michael Moore will seine Donald Trump attackierende «Fahrenheit 9/11»-Fortsetzung freiklagen.
Harvey Weinstein und sein Bruder Bob Weinstein geraten erneut in die Schlagzeilen – dieses Mal allerdings nicht aufgrund der zahlreichen Belästigungs- und Vergewaltigungsvorwürfe gegen Ex-Filmmogul Harvey Weinstein und das Wissen seines Bruders über diese Untaten. Stattdessen kommt es zu einem Zwist hinter den Kulissen, wie er in ähnlicher Form bereits in den vergangenen Jahrzehnten öfter vorkam: Ein Filmemacher versucht, seinen Film aus der Kontrolle der Weinsteins zu befreien. Während dies für die Weinsteins in ihrer aktiven Zeit als Filmproduzenten Usus war, trifft es dieses Mal einen Regisseur, dem die Weinsteins einst den Rücken gestärkt haben – Michael Moore.
Moore und die Weinsteins arbeiteten wiederholt zusammen – unter anderem an «Fahrenheit 9/11», Moores Attacke auf den damals regierenden US-Präsidenten George W. Bush. Der von den Weinsteins produzierte Film wurde 2004 zum Zankapfel zwischen der von den Weinsteins geleiteten Produktionsfirma Miramax Films und dem damaligen Geschäftspartner Disney, der sich weigerte, den Film zu veröffentlichen. Damals setzten die Weinsteins alle Hebel in Bewegung, um eine Veröffentlichung des Films zu ermöglichen – und laut 'Deadline Hollywood' kämpfen sie bei der Fortsetzung der Dokumentation um das Gegenteil.
Es wäre übrigens ...
... nicht der erste Rechtsstreit zwischen Moore und den Weinsteins, sollte dieser Fall vor Gericht gehen. Im Anschluss an die Dokurekorde brechende Kinoveröffentlichung von «Fahrenheit 9/11» gingen beide Parteien wegen Unstimmigkeiten über die Gewinnbeteiligung zum Film vor Gericht. Letztlich wurde eine außergerichtliche Einigung erzielt.Moores noch nicht vollendete Anti-Donald-Trump-Doku
«Fahrenheit 11/9» wurde von den Weinstein-Brüdern mitfinanziert, außerdem bestand die Option, dass sie den Film über ihr Studio The Weinstein Company vertreiben. Diese Deals wurden allerdings geschlossen, bevor die äußerst schweren Vorwürfe gegen Harvey Weinstein ans Licht der Öffentlichkeit gelangt sind. Seither hat sich Moore von den Weinsteins distanziert und mehrfach öffentlich kundgetan, wie sehr er von ihnen angewidert ist. Wie der US-Branchenblog 'Deadline Hollywood' berichtet, erwägt Moore nun, den Rechtsweg zu bestreiten, um «Fahrenheit 11/9» von den Weinsteins zurückzuerlangen.
Laut Quellen, die Moore nahestehen, haben die Weinsteins bisher nur zwei Millionen Dollar an Moore gezahlt, obwohl sie mit ihm eine Zahlung von sechs Millionen Dollar vereinbart hätten. Daher sähe sich Moore im Recht, die Kontrolle über den Film zurückzuerlangen – vor allem geht es ihm um die Möglichkeit, ihn anderen Studios anzubieten. Laut 'Deadline Hollywood' verlangen die Weinsteins jedoch, dass Moore ihnen zuerst die bereits gezahlten zwei Millionen Dollar zurückzahlt, ansonsten würden sie auf dem Film sitzen bleiben. Dies verweigere Moore jedoch, weil er einem Mann wie Harvey Weinstein kein Geld zahlen wolle.