Anfang des Jahres herrschte blanke Panik bei einigen Fernsehzuschauern ab März plötzlich kein Fernseh-Signal mehr zu empfangen. Denn die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 nahte und schenkte man der intensiven Fernsehwerbung glauben, würden viele Konsumenten demnächst vor einem schwarzen Bildschirm sitzen. Dass die Umstellung lediglich knapp drei Millionen Haushalte in Deutschland betreffen würde, wurde hier nicht deutlich.
Denn lediglich TV-Zuschauer die über Antenne fernsehen mussten sich auf die Suche nach neuen Geräten und Fernsehanbieter begeben. Für alle die ihr Programm per Kabel oder Satellit empfangen bestand hingegen kein Grund zur Sorge, sie konnten wie gewohnt ihre Lieblingssendungen anschauen. Trotzdem wurde täglich intensiv über die nahende Änderung berichtet: In den Werbepausen machte vor allem Freenet auf die Abschaltung von DVB-T aufmerksam, dazu kamen Warnhinweise in unterschiedlichen TV-Formaten und am Bildschirmrand. Obwohl also kaum jemand tatsächlich betroffen war, sorgte die intensive Berichterstattung bei einigen Fernsehkonsumenten für Unsicherheit und wurde auch bald auf Twitter zum Gesprächsthema. Denn die Werbemaßnahmen waren teileiweise ziemlich dreist und setzten gezielt auf die Unwissenheit einiger Verbraucher. Der Tenor: Wer keinen schwarzen Bildschirm riskieren möchte, müsse sofort zu Anbieter XY wechseln. Das ging sogar soweit, dass Vodafone per Brief einige Kunden unter Druck setzte, um für das eigene Kabel-TV-Angebot zu werben. Auch die Werbung von Freenet erweckte den Eindruck, als gäbe es abseits von Freenet.tv keine Angebotsalternativen. Dabei sind diese vielzählig und umfassen Settopboxen oder Internet-TV.
Und wieso überhaupt die ganze Aufregung? Damit Programme nun in Full-HD-Auflösung übertragen werden können und die Nutzung von HbbTV möglich ist, durch das TV-Programme mit Internetinhalten kombiniert werden können. Begründet wurde dies mit dem Wunsch der Kunden nach einer besseren Bildauflösung.
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