Somit hat Sky plc eine neue Konzernmutter, wenn alle Wettbewerbshüter zustimmen. Aber zwischen Disney und FOX besteht Einigkeit. Alle Details des Wahnsinns-Deals.
Es ist vollbracht: Der US-Konzern Walt Disney und die Chefs von 21st Century FOX sind sich einig. Disney wird für 52,4 Milliarden US-Dollar erhebliche Teile von 21st Century FOX übernommen. Der Großteil der Summe wird in Aktien bezahlt. Somit wechselt das traditionsreiche Hollywood-Studio 20th Century FOX den Besitzer und mit auch zahlreiche Film- und Figur-Rechte. Auch der 30-prozentige Anteil am Dienst Hulu, der in Besitz von FOX war, gehört nun zu Disney. Das ist besonders spannend, denn 30 Prozent am Dienst gehörten Disney schon. Somit ist Hulu nun zu 60 Prozent eine Disney-Plattform. Nicht ganz unwichtig zu wissen, wollte Disney sich doch von Netflix unabhängiger machen und einen eigenen Streaming-Dienst starten. Den hat man jetzt quasi schon mehrheitlich. Dennoch: Laut Disney-Aussagen soll im kommenden Jahr ein ESPN-Streaming-Service starten und 2019 ein weiterer für fiktionale Inhalte. Es würde wenig wundern, wenn dieser künftig nicht auch 20th Century FOX-Werke zeigen würde - und eben nicht Netflix.
Ebenfalls den Eigentümer wechseln etliche Fernsehsender: Darunter gehören die US-Kabelsender FX und FXX (Disney betreibt somit zahlreiche Kabelkanäle, etwa auch Freeform und andere) sowie diverse Sendermarken wie National Geographic. Ebenfalls verkauft wurde der 39-prozentige Anteil an Sky plc, der Pay-TV-Kette, die Plattformen in Deutschland, Österreich, Italien und dem Vereinten Königreich betreibt und jüngst auch in der Schweiz und Spanien an den Start ging. Auch eine Beteiligung am indischen Bezahlkonzern Star ist im Paket enthalten. Anders als zuletzt spekuliert wurde, ist der Deal nicht mit einem raschen Rücktritt des obersten Disney-Bosses Robert Iger verbunden. Es gab zuletzt Gerüchte, wonach James Murdoch, Sohn von FOX-Urgestein Rupert, ebenfalls zu Disney wechseln würde und dort Iger ablöst.
Nun hat Iger seinen Vertrag, der ohnehin schon bis 2019 läuft, nochmal verlängert. Das Arbeitspapier hat nun Gültigkeit bis 2021. Somit soll der Übergang reibungslos verlaufen. Der FOX-Konzern wird somit kleiner, behält noch den Network-Sender FOX sowie FOX News und etliche Sportkanäle in den Vereinigten Staaten. Schon jetzt heißt es in US-Medien, dass bei FOX-Verantwortlichen die nackte Angst umgeht, weil Synergieeffekte genutzt und somit Stellen und Kosten eingespart werden könnten.
Welche Auswirkungen der Deal haben könnte, darüber hat unser Disney-Experte Sidney Schering jüngst in seiner Kolumne spekuliert.