...und das deutsche Publikum dürfte sich nach dem bereits verhaltenen Auftakt im Vorjahr dafür wohl entsprechend revanchieren. Von Jeannine Michaelsen und Micky Beisenherz ist jedenfalls nichts zu sehen.
Es schien eigentlich nur logisch für den Streaming-Dienst Netflix, sich nicht ewig auf seine Kernkompetenz der Serienproduktion zu beschränken, sondern auch im Segment der Fernsehshow aktiv zu werden, um dem klassischen linearen Fernsehen weitere Zuschauer abzuknöpfen und ihm das Leben noch etwas schwerer zu machen. Die Gute Nachricht für alle Vertreter der oftmals schon totgesagten Sender:
«Ultimate Beastmaster» ist an diesem Vorhaben bislang krachend gescheitert und löste nicht einmal einen ansatzweise vergleichbaren Hype wie die «Ninja Warrior»-Bewegung aus. Dennoch ist seit Freitag nun eine neue, erneut zehnteilige Staffel für den Endkonsumenten abrufbar, die jedoch keinerlei nennenswerte Verbesserungen beinhaltet - und für das deutsche Publikum stattdessen sogar eine große Enttäuschung.
Denn während ein grünes Online-Medienmagazin noch Anfang November mit der vermeintlichen neuen Besetzung des Formats mit Jeannine Michaelsen und Micky Beisenherz als deutsche Kommentatoren eine große Schlagzeile machte, die Hoffnungen auf eine mögliche Verbesserung weckten, ist die reale Veränderung dieses Jahres weit ernüchternder: Deutschland ist schlichtweg überhaupt nicht mehr vertreten, wie auch alle anderen fünf Teilnehmerländer fernab der USA. Folglich gibt es auch keine deutschen Kommentatoren mehr, nachdem im Vorjahr Luke Mockridge einen etwas zu bemühten und Hans Sarpei einen äußerst hölzernen Eindruck hinterlassen hatten - und der Zuschauer muss sich auf deutsche Untertitel und den US-Standard-Kommentar beschränken.
Man muss kein Prophet sein, zu ahnen, dass die Nicht-Teilnahme der Bundesrepublik nicht gerade dafür sorgen dürfte, dass sich «Ultimate Beastmaster» ein besseres Standing gegen das aktuell unschlagbar scheinende «Ninja Warrior Germany» erarbeitet. Zwar ist der Parcours auch in diesem Jahr wieder mehr als ansehnlich und der Wettbewerb zwischen 108 Sportlern aus sechs Ländern hat an sich schon eine reizvolle Komponente - zumindest für die fünf Staaten, die diesmal dazu auserkoren wurden, an der Seite der USA dabei zu sein. Doch schon im Vorjahr wollte keine echte Euphorie aufkommen, ja viele Show-Fans waren sogar regelrecht überrascht, ein solches Format unter den Eigenproduktionen zu erblicken.
Nun muss man sich das absurde Punktesystem, nach dem oftmals nicht diejenigen Kandidaten weiterkommen, die am weitesten gekommen sind auf dem Parcours, sondern eben am meisten Punkte eingesammelt haben und die häufig sehr überkandidelten Vertreter der Länder in den Kommentatorenboxen antun, fühlt sich aber zugleich völlig von dem Format ausgeschlossen und kann kaum wirklich mitfiebern, da die Vertreter des eigenen Landes fehlen. Bleiben die beeindruckenden Bilder und halt die Tatsache, dass hier eine moderne Interpretation der Action-Spielshow stattfindet.
Ob das als Einschaltargument letztlich reicht oder das Publikum dem Konzept nun komplett den Rücken kehren? Es sprich verdammt viel für letztere Variante. Doch schon die Fortsetzung um eine zweite Staffel war von Medienvertretern überhaupt nicht erwartet worden, sodass sich die Frage stellt: Ist «Ultimate Beastmaster» in letzter Instanz vielleicht ein größerer Erfolg, als gemeinhin angenommen wird, oder will Netflix diesen Flop bloß (noch) nicht eingestehen? Valide Antworten auf diese Fragen lassen sich kaum finden, denn bekanntlich gibt der Streaming-Dienst nur die Nutzungsdaten preis, die er selbst gerne veröffentlicht sehen möchte. Im Kontext dieser Sendung kam da bislang noch nicht allzu viel...