Eigentlich sollte 2019 die nächste Stufe der Verschärfung folgen. Diese ist jetzt um zwei Jahre verschoben - und fällt eventuell sogar komplett flach.
Bewegung im deutschen Radiomarkt: Nachdem die ARD-Radios einige ihrer Entscheidungen revidiert haben (etwa den eigentlich geplanten Frequenz-Tausch von BR-Klassik und dem Jugendprogramm Puls) und auch im Streit um presseähnliche Inhalte im Internet einen deutlichen Schritt auf die Verleger zugegangen sind, hat die Politik nun auch für die ARD ein Zuckerl parat. Die für 2019 geplante weitere Werbeschärfung der WDR-Radios wird erst einmal ausgesetzt.
Worum geht es? Die großen WDR-Radios unterliegen strikten Auflagen bei der Werbeplatzierung. Seit Anfang 2017 darf man nur noch auf zwei Wellen Werbung senden – deshalb läuft WDR4 inzwischen komplett ohne Reklame. Auf diesen zwei Wellen sind aktuell pro Tag 75 Minuten Werbung erlaubt. 2019 sollte das noch verschärft werden. Dann hätte nur noch eine Welle Werbung senden dürfen, maximal 60 Minuten pro Tag. Ob dies 1Live oder WDR2 gewesen wäre, war noch nicht entschieden. Nun soll die Verschärfung auf 2021 verschoben werden, erklärte Nathanel Liminski, neuer Chef der NRW-Staatskanzlei.
Bis 2021 soll geprüft werden, ob durch die Kürzung von Werbung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern wirklich mehr Geld aus den Mediaetats an Private fließt. Diese Theorie ist nämlich durchaus umstritten. Der WDR leidet seit Jahren unter finanziellen Engpässen. In dieser Woche wurde bekannt, dass die Rücklagen 2020 aufgebraucht sind und dann pro Jahr ein Minus von um die 180 Millionen Euro drohen könnte.