Der «Tatort» hat in diesem Jahr erneut Zuschauer verloren. Wir blicken auf die Quoten der ARD-Krimireihe und verraten, wann es besonders gut oder schlecht lief …
«Tatort»-Zuschauerzahlen
- 2017: 8,91 Mio.
- 2016: 9,02 Mio.
- 2015: 9,50 Mio.
- 2014: 9,56 Mio.
- 2013: 9,39 Mio.
- 2012: 8,93 Mio.
- 2011: 8,46 Mio.
finale Durchschnittswerte Zuschauer ab 3 Jahren (Quelle: Meedia.de, gemessen durch AGF/GfK)
Der
«Tatort» bescherte Das Erste auch 2017 wieder tolle Erfolge, nach wie vor handelt es sich dabei schließlich um die erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen. Dennoch offenbart ein Blick auf die Reichweiten, dass es für die Ermittler in diesem Jahr so schlecht wie seit 2011 nicht mehr lief. Damals schauten durchschnittlich 8,46 Millionen aller Fernsehenden zu. Im Schnitt 8,91 Millionen Menschen ab drei Jahren fieberten bei den insgesamt 35 Folgen der zurückliegenden zwölf Monaten mit, damit setzte sich der 2015 begonnene Abwärtstrend fort und es gingen nochmals 0,11 Millionen Zuschauer abhanden. Der Gesamtmarktanteil stieg dagegen marginal von 24,9 auf 25,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sank die Zuschauerbeteiligung binnen Jahresfrist von 2,78 auf 2,56 Millionen, die damit verbundene Quote ging von 21,0 auf 20,9 Prozent zurück.
Das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn man bedenkt, dass Das Erste in dieser Saison bei den Jüngeren auf 6,5 Prozent und bei den Älteren auf 11,1 Prozent bei den Älteren verweisen durfte. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass der «Tatort» ein wenig von seinem früheren Quoten-Glanz verloren hat. Wie schon 2016 gelang dem «Tatort» dieses Jahr nur noch fünfmal, zweistellige Millionenreichweiten zu erzielen – das drückt dementsprechend die Mittelwerte. Zum Vergleich: 2015 wurde die Zehn-Millionenmarke zehnmal geknackt.
Die fünf schwächsten «Tatorte» 2017
- „Level X“ (MDR) v. 11.06.: 6,94 Mio.
- „Fürchte dich“ (HR) v. 29.10.: 6,90 Mio.
- „Babbeldasch“ (SWR) v. 26.02.: 6,35 Mio.
- „Borowski und das Fest des Nordens“ (NDR) v. 19.03.: 6,11 Mio.
- „Der wüste Gobi“ (MDR) v. 26.12.: 5,92 Mio.
Reichweite ab 3 Jahren
Zudem verfehlten fünf Folgen die Sieben-Millionenmarke (siehe Infobox). Mit dem Weimarer Fall „Der wüste Gobi“ wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag sogar die Sechs-Millionenmarke gerissen, lediglich 5,92 Millionen Bundesbürger waren mit von der Partie und damit so wenige wie dem Sommer 2010 nicht mehr.
Die Rekord-Sehbeteiligung lag in diesem Jahr bei 14,56 Millionen, dem Münster-«Tatort» „Fangschuss“ mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers vom 2. April sei Dank wurde darüber hinaus die höchste Zuschauerbeteiligung seit 25 Jahren generiert. Im vorherigen Jahr stellte das Münsteraner Team mit 13,31 Millionen Zuschauern ebenfalls den Jahresbestwert auf. Mit 12,89 Millionen Zuschauern punkteten dieselben Kommissare ebenso mit „Gott ist auch nur ein Mensch“ am 19. November. 11,19 Millionen Zuseher standen am 26. März für den Kölner-«Tatort» „Nachbarn“ zu Buche, die Kölner „Tanzmariechen“ überzeugten am 19. Februar mit 10,71 Millionen Zusehern. Die ersten vier Ränge belegten also vom WDR produzierte «Tatorte». Platz fünf ging aber an die NDR-Episode „Der Fall Holdt“ vom 5. November, der 10,22 Millionen aller Fernsehenden interessierte.
Auch wenn der «Tatort» unterm Strich ein wenig abgeben musste: Das Erste dominiert damit weiterhin den Sonntagabend und erreicht Zahlen, von denen die Konkurrenz nur träumen kann. Insofern darf der öffentlich-rechtliche Sender optimistisch in die Zukunft blicken, der «Tatort» wird gewiss auch 2018 für etliche Tagessiege am Sonntag sorgen.