Der Ball rollt wieder. Wie haben sich die Quoten der Samstags-«Sportschau» und des «Aktuellen Sportstudios» unter dem neuen Bundesliga-Rechtevertrag entwickelt?
Drei Wochen Fußballpause; wie sollte man das nur überstehen? Wer nicht auf das runde Leder verzichten konnte, der musste zwischen Weihachten und Heilige Drei Könige auf Ligafußball aus England, Spanien oder zuletzt auch Italien zurückgreifen. Ab diesem Wochenende kehrt nun die Bundesliga wieder zurück. Eröffnet wird die Rückrunde mit dem von Eurosport und dem ZDF übertragenen Aufeinandertreffen zwischen Leverkusen und Bayern München. Es ist quasi Teil zwei der ersten Saison des neuen Rechtevertrags, der auch Rechte für neue Anbieter wie DAZN oder Nitro vorsieht.
Die Bundesliga ist – abseits der Live-Spiele bei Sky und Eurosport – gefühlt überall verfügbar. Alleine die Highlights gibt es von fünf Redaktionen: Sport1, DAZN, Nitro und natürlich auch von der «Sportschau» und dem «Sportstudio». Führt diese neue Konkurrenz bei den bewährten Produkten dann auch zu niedrigeren Zuschauerzahlen? An den 15 Spieltagen der Hinrunde, die normal an einem Wochenende stattfanden, kam die «Sportschau» ab 18.30 Uhr auf im Schnitt 4,89 Millionen Zuschauer. Den Bestwert fuhr das in Köln hergestellte Format mit etwas mehr als 5,8 Millionen am 13. Spieltag ein, am schlechtesten lief es mit nur 3,89 Millionen direkt am zweiten Spieltag.
Die von Jessy Wellmer, Alex Bommes und Matthias Opdenhövel im Wechsel präsentierten Bundesliga-Highlights generierten so 22,6 Prozent Marktanteil insgesamt und 15,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das sind starke Werte. Aber: Gegenüber der Hinrunde 16/17 büßte das ARD-Aushängeschild klar ein. Damals kam man in der Hinrunde auf 5,10 Millionen Zuschauer, also rund 200.000 mehr. Weil man in der Rückrunde noch zulegte, lag der Saison-Schnitt letztlich sogar bei rund 5,4 Millionen. 23,7 Prozent insgesamt und etwas mehr als 17 Prozent standen in der Hinrunde 16/17 für die «Sportschau» auf dem Papier.
Neben der Tatsache, dass es die Highlights nun auch auf anderen Wegen zu sehen gibt, dürfte auch der Spielplan eine Rolle spielen: Erstens gibt es nun an jedem Spieltag samstags ein 18.30-Uhr-Live-Spiel. Zuvor gab es hier auch Ausnahmen. Zweitens darf jeder Verein acht Mal pro Saison samstags spielen. Das führt dazu, dass allein der FC Bayern an fünf dieser 15 Spieltage zu dieser Zeit antrat. Die attraktiveren 18.30-Uhr-Partien helfen dem ZDF.
Im
«aktuellen Sportstudio» ab 23 Uhr gibt es die ersten Free-TV-Bilder dieser Matches. 2,26 Millionen Menschen sahen die Kult-Sendung in der Hinrunde an Bundesliga-Wochenenden. Das Format aus Mainz generierte damit 13,9 Prozent Marktanteil insgesamt und 9,5 Prozent bei den Jungen. Teilweise ging es auf bis zu 18,1 Prozent nach oben – der Ausschlag hatte zwei Gründe. Erstens spielte hier Dortmund gegen Schalke nachmittags 4:4, zweitens startete die Sendung um 23.30 Uhr – also ungewöhnlich spät.
Gegenüber der Hinrunde 16/17 legte das ZDF-Kultformat klar zu. Damals erreichte man im Schnitt 2,03 Millionen Zuschauer, also 0,23 Millionen weniger. Auch die damals gemessenen zwölf Prozent insgesamt und die 8,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind niedrigere Ergebnisse als aktuell.