Rund die Hälfte davon sind neue Folgen für den «Tatort» am Sonntag, der weiterhin auch Experimente zulassen will, aber in verringerter Stückzahl.
Wie ungewöhnlich darf ein Krimi am Sonntagabend sein? Durchaus immer wieder mal, meint man bei der ARD – gerade in Hinblick auf die von Kritikern geliebten Ausgaben mit Ulrich Tukur. Der hatte sich kürzlich geäußert: Wenn ein Senderredakteur ihn und sein Team in Sachen künstlerischer Freiheit beschneiden wollen würde, dann wäre ganz schnell Schluss mit der Figur Felix Murot. So weit wird es wohl nicht kommen. Aber die Zahl der Experimente beim «Tatort» soll künftig bei zwei Stück liegen – wohl weil manches auch nicht so gut beim Publikum ankam. Kurzum: Es gelte eben genau abzuwägen wann man mal einen Fall nicht auflöst oder eher einen Horrorfilm statt Krimi kredenzt. Und obwohl solche Experimente beim Publikum nicht gut ankämen, wolle sich man diese weiterhin leisten, ist aus ARD-Kreisen zu hören.
Für 2018 hat Das Erste 35 neue Ausgaben angekündigt, darunter auch wieder zwei Fälle mit dem Ermittler-Duo aus Münster, das zuletzt mehr als 14 Millionen Fans zählte. Damit aber nicht genug. Auf dem Sonntags-Sendeplatz sind auch acht neue Folgen des
«Polizeiruf 110» geplant. Somit ließen sich etwa 43 Wochen bespielen; rechnet man eine rund zweieinhalbmonatige Sommerpause hinzu, wird der Sonntagabend rund. Die Sommerpause wird vermutlich mit WM-Start im Juni beginnen und – wie in den Jahren zuvor – Ende August enden. 2017 liefen ähnlich viele neue Sonntags-Krimis.
Auch donnerstags will Das Erste weitere Krimis aus ganz Europa zeigen. 24 Stück sind bestellt worden – demnach nimmt die etwas seichtere Krimikost rund die Hälfte dieser Sendeplätze ein. Neu werden Fälle aus Prag und Amsterdam sein. Beide sind für das zweite Halbjahr geplant. In den kommenden Wochen geht es am Donnerstag nach Kroatien, Zürich und auch eine neue Folge von «Kommissar Dupin», der in der Bretagne ermittelt, ist eingeplant.
Abseits davon sind pro Quartal je ein großer Themenabend geplant, beginnend mit «Aufbruch ins Ungewisse», dann aber auch mit dem Zweiteiler «Gladbeck», «Big Manni» (zum Aufstieg der Firma Flowtex), sowie «Die Saat des Terrors» und «Aenne Burda - Die Wirtschaftswunderfrau» zum Aufstieg eines Verlages, der Ende der 40er begann.