Disney obenauf, Nick am Boden – starker Januar für neo

Auch sixx verzeichnete im ersten Monat des Jahres ein starkes Wachstum. Im TV Markt II werfen wir einen Blick auf zahlreiche kleinere TV-Sender.

Bomben-Start ins neue Jahr für den digitalen Sender ZDFneo: Neben mehreren Reichweiten-Rekorden auf diversen Time-Slots – unter anderem am Vorabend durch teils über 1,9 Millionen Zuschauer für «Bares für Rares» oder «Ein starkes Team» (mittwochs inzwischen bis zu knapp drei Millionen) setzte der Sender seinen Aufwärtstrend fort und überholte im Gesamtmarkt sogar RTL II. Während das Münchner Vollprogramm mit 2,9 Prozent im Januar Vorlieb nehmen musste, landete ZDFneo bei 3,2 Prozent (+0,4 Punkte im Vergleich zum Weihnachtsmonat 2017). Der Böhmermann-Kanal, der hauptsächlich mit dem Abspielen von alter ZDF-Ware punktet, ist somit auf Platz acht der deutschen Sender angekommen – und setzt schon wieder zum Überholen an. kabel eins ist nur noch ein Zehntel entfernt.

sixx wuchs im Januar um zwei Zehntel. Nachdem „die Senderin“ im Herbst mehrfach bei eher ungenügenden 1,1 Prozent hängen blieb, standen nun 1,4 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen zu Buche. Diverse Neustarts, unter anderem am neuen Sitcom-Donnerstag und die Re-Runs der neuen «GNTM»-Staffel (bei sixx freitags) sollen für weiteren Schwung auch im Februar sorgen. Sat.1 Gold blieb im Januar mit 1,6 Prozent ziemlich konstant – im Jahresvergleich wuchs man aber um vier Zehntel, wie aus Münchne stolz zu hören war. Den besten Januar seit Sendestart erlebte derweil ProSiebenMaxx, nicht zuletzt wegen starker Anime- und Football-Ware: Mit 1,5 Prozent bei den klassisch Umworbenen lief es für den Kanal wirklich richtig gut. ProSiebenSat.1 hob explizit den Erfolg der Freitags-Animes hervor, die in der Primetime bis zu 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe generierten.

Auf Wachstumskurs befindet sich auch der jüngste Spross der Gruppe: kabel eins Doku besserte sich und kam nun auf 0,5 Prozent Marktanteil. Zu den Quoten-Schwergewichten des Kanals zählt die noch recht neue Vorabend-Show «Rick, der Restaurator», die laut Senderangaben auf bis zu 1,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kamen. Deutliche Gewinne verbuchte auch RTLplus; nicht zuletzt wegen der Reichweiten- und Quotenrekorde der Dschungel-Begleitshow «Die Stunde danach», die in der Spitze mehr als 700.000 Zuschauer hatte. Der Best-Ager-Sender landete bei 1,1 Prozent in der Zielgruppe (+0,2 Punkte). Nitro und DMAX legten bei den 14- bis 49-Jährigen jeweils um ein Zehntel zu und kamen auf 1,9 und 1,7 Prozent.

Klarer Verlierer im Dschungelmonat war derweil Tele5: Der Kanal von Kai Blasberg, der aus Quoten aber wenig macht, verlor 0,2 Prozentpunkte und muss 0,7 Prozent bei den klassisch Umworbenen ausweisen. Keine Veränderung gab es derweil beim zu Discovery gehörenden TLC, das stabil mit 0,5 Prozent ins Ziel kam.

Sport1 landete im Januar gesamt bei 0,6 Prozent, in der klassischen Zielgruppe bei 0,7 Prozent. In beiden Gruppen gingen gegenüber Januar 2017 jeweils 0,1 Prozentpunkte flöten. Der Sportsender führt dies auf verlorene Sport-Rechte, konkret die der zweiten Bundesliga, zurück. Erfreulich sei die weiterhin starke Performance des «Doppelpass» (im Januar zwei Mal mit mehr als einer Million Zuschauern) und das starke Finale der Darts-WM Anfang Januar mit im Schnitt 2,17 Millionen Fans vor den Bildschirmen in deutschen Wohnzimmern.

Sky Sport News HD, der Free-TV-Sender der Pay-Gruppe, verbuchte nach eigenen Angaben einen starken Jahresstart. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte der Sender damit ein Wachstum von rund 80 Prozent verbuchen. Am «Deadline Day», dem Tag des Transferschlusses im Fußball, schauten in der Spitze im Schnitt rund 160.000 Menschen zu, die Tagesreichweite lag bei 1,18 Millionen und somit 80 Prozent über dem Vorjahr.

Der Kindermarkt


Mit diesmal 11,7 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigem im für Kinder relevanten Zeit-Set zwischen sechs und 20.15 Uhr machte der Disney Channel einen gewaltigen Sprung. Ganz offenbar fruchten die inhaltlichen Änderungen, die der Konzern Mitte zurückliegenden Jahres auch mit personellen Umstrukturierungen angestoßen hatte. Für den Disney Channel lief es bei den Kindern als deutsche Free-TV-Sender nie so gut. Gegenüber dem Gesamtjahr 2017 legte man deutlich zu. Das ging ziemlich zu Lasten von Nick: Der kleine Kindersender gab über eineinhalb Prozentpunkte ab und belegte nun sehr abgeschlagen den letzten Platz – 5,7 Prozent standen noch geschrieben. An der Spitze gab es keine Änderungen. SuperRTL bleibt voller Power mit 22,3 Prozent. Unter anderem waren es neue Folgen von «Inspector Gadget», die mit Spitzenwerten von 27 Prozent für die gute Performance sorgten. Auf Platz zwei landete im Januar der öffentlich-rechtliche Ki.Ka mit 17,4 Prozent.
01.02.2018 18:33 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/98785