Auch Sat.1 entdeckt die deutsche Serie für sich

Senderchef Kaspar Pflüger spricht inzwischen von vier neuen deutschen Serien – wobei unklar ist, ob es alle auf den Schirm schaffen.

Im Windschatten von RTL, das kürzlich einen zweiten Serienabend eröffnet hat, will nun auch Sat.1 verstärkter auf das Gerne "Serie in Eigenproduktion" setzen. Am 13. Februar startet man die zweite Staffel der Serie «Einstein», die im Vorjahr mit sehr ordentlichen Quoten am Dienstag lief. Darüber hinaus wird an vier weiteren Serienproduktionen gearbeitet. Schon offiziell bekannt war das Format «Good Cop, Fat Cop»: Mit unkonventionellen, aber umso erfolgreicheren Methoden sorgt Vera Kasimir als couragierte Kommissarin Johanna "Joe" Müller für Recht und Ordnung auf Berlins Straßen. Doch in den Chefetagen der Polizei stößt ihre Unangepasstheit auf wenig Gegenliebe und so wird ihr kurzerhand ihr hyperkorrekter Kollege Ralf Schulze (Patrick Kalupa) als Partner an die Seite gestellt. Vermutlich wird Sat.1 die Serie im Herbst zeigen.

Darüberhinaus läuft die Arbeit an gleich drei weiteren Serienstoffen, verriet Senderchef Kaspar Pflüger in einem Interview mit dem Magazin DWDL. Konkret geht es um zwei Krimis und eine Familienserie mit einer Hausmeisterin im Fokus. Bei den Krimis will man eine Art «Columbo» im Hier und Jetzt erzählen, quasi einen etwas trotteligen Ermittler und eine Mischung aus «Rizzoli & Isles» und «Taffe Mädels».

Ob es die Serien auch alle auf den Schirm schaffen? Unklar. Pflüger wurde in dem Interview nämlich nicht nach offensichtlich gescheiterten Serien-Projekten befragt. So schafften es zuletzt mehrere Sat.1-Serien gar nicht On Air – darunter auch eine Serie namens «23 Cases» rund um Serienmorde. Sat.1 hält das Format seit inzwischen mehreren Jahren zurück. Nach Quotenmeter.de-Infos wird intern längst nicht mehr mit der der Serie geplant. Zuvor hatte man schon «Familie Undercover», von einer Ausstrahlung bei Sat.1 Emotions mal abgesehen, in der Schublade gelassen.

Wichtig ist Pflüger aber, die Hoheit am Dienstag zu behalten und sich gegen RTL, das jetzt ebenfalls auf deutsche Ware an diesem Abend setzt, zu behaupten. Entsprechend aggressiv fiel zuletzt die Kommunikation des Senders aus. „Wir haben lediglich auf die Kampagne der Kollegen – 'Den Dienstag übernehmen wir' – mit dem Signal 'Der Dienstagabend gehört uns' reagiert und einen Kinoerfolg, den Sat.1 übrigens kofinanziert hat, gezeigt. Der Dienstag ist seit über 20 Jahren der Deutsche-Fiction-Sendeplatz in Sat.1. Den geben wir so leicht nicht auf“, erklärte Pflüger.
04.02.2018 08:16 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/98808