Eine maue Auftaktstaffel, eine erfreulich starke zweite Runde - und nun? Im dritten Anlauf fand sich die Sportlershow irgendwo zwischen Enttäuschung und Erfolg ein und beeindruckte mit Konstanz.
Seit 2016 läuft die ursprünglich belgische Idee
«Ewige Helden» nun bereits auf VOX, ein Eintrag in die Geschichtsbücher des Senders ist dem Format seither jedoch nicht geglückt: Weder machte es mit erschütternd schwachen Werten von sich reden, wie zuletzt am Dienstagabend etwa das bitter gefloppte Grimmepreis-nominierte «The Story of My Life», noch kam es auch nur ansatzweise an die gigantischen Erfolge von «Sing meinen Song» oder «Die Höhle der Löwen» heran. Zwischen schwachen 5,3 Prozent und starken 9,4 Prozent bewegten sich die ersten beiden Staffeln durchgehend und Jahr drei lebte das solide Mittelmaß nun in Formvollendung: Keine einzige Folge lag signifikant unterhalb des Senderschnitts, aber allzu bemerkenswerte Höhen wurden zumeist eben auch nicht erklommen.
Ein ganz guter Anhaltspunkt für die Flughöhe der weiteren Wochen waren bereits die Zahlen der Auftaktfolge vom 30. Januar, als 1,45 Millionen Zuschauer mit insgesamt tendenziell eher etwas enttäuschenden 4,8 Prozent Gesamt-Marktanteil einhergingen, während in der Zielgruppe gute 7,9 Prozent bei 0,78 Millionen auf dem Papier standen. Ausgabe zwei hielt dann insgesamt mit 1,45 Millionen und 4,7 Prozent die Stellung beim Gesamtpublikum, rutschte allerdings in der Zielgruppe auf nur noch mittelprächtige 7,1 Prozent bei 0,72 Millionen ab. Musste man sich da Sorgen machen, dass es in Richtung Unterdurchschnittlichkeit ging? Nein.
Denn ein einziges Mal gab es vor dem großen Finale bereits ein wahrhaftig nennenswertes Quotenplus zu vermelden: Am 13. Februar, als die Karriere der Wintersport-Legende Hilde Gerg im Fokus des Interesses stand und die Zuschauerzahl auch im Kontext der gerade frisch angelaufenen Olympischen Winterspiele deutlich auf 1,73 Millionen anzog. Damit verbunden stieg auch der Marktanteil deutlich auf 5,4 Prozent, während bei den 14- bis 49-Jährigen schöne 8,5 Prozent bei 0,88 Millionen auf dem Papier standen. Es war die einzige "normale" Folge, die sich deutlich gegenüber dem Vorjahr zu verbessern wusste, denn Ausgabe drei war 2017 nur auf 4,6 und 7,1 Prozent bei 1,43 Millionen gelangt - und damit auch mit die schwächste der gesamten Staffel gewesen.
Sieben Tage später fielen die Gesamtwerte wiederum auf das gewohnte Niveau (1,47 Millionen und 4,5 Prozent) zurück, bei den Umworbenen langte es aber nochmals für überzeugende 8,1 Prozent bei 0,89 Millionen. Danach war man aber hüben wie drüben wieder im Mittelmaß angelangt, die Ausgaben fünf bis sieben lagen allesamt quasi bewegungslos zwischen 4,5 und 4,7 Prozent bei stets 1,41 oder 1,42 Millionen Interessenten. Interessant hierbei ist, dass es nahezu überhaupt keinen Unterschied machte, ob die Show gegen eine quotenstarke Fußball-Übertragung antrat oder nicht, was der hin und wieder geäußerten Theorie der sehr sportaffinen Zielgruppe ein wenig zuwider läuft. Bei den 14- bis 49-Jährigen kamen alle drei Folgen übrigens auf nette 7,3 bis 7,7 Prozent bei maximal 0,80 Millionen Interessenten.
Die Finalshow am 20. März schließlich steigerte ihre Zuschauerzahl noch einmal moderat auf 1,53 Millionen, die damit verbundenen 5,5 Prozent lagen knapp oberhalb des Niveaus der Gerg-Episode gut einen Monat zuvor. In der werberelevanten Zielgruppe kam die fast drei Stunden lange letzte Folge auf 0,82 Millionen Interessenten sowie 9,0 Prozent, was dem mit Abstand besten Marktanteil des gesamten dritten Durchgangs entsprach. Die sonst so starke zweite Staffel war im Vorjahr übrigens mit etwas schwächeren 5,1 und 8,2 Prozent bei 1,44 Millionen zu Ende gegangen.
Durchschnittlich erreichten die acht Episoden der dritten «Ewige Helden»-Staffel eine Zuschauerzahl von 1,48 Millionen, was einem Marktanteil von 4,8 Prozent entspricht. Damit wurde der bisherige VOX-Saisonschnitt von 5,0 Prozent knapp verfehlt, wogegen jener in Höhe von 7,1 Prozent angesichts von 7,9 Prozent bei 0,80 Millionen in der werberelevanten Zielgruppe deutlich übertroffen wurde. Im Vergleich mit den Vorjahresstaffeln ordnet man sich zwischen der eher behäbigen ersten, die nur auf 4,3 und 6,8 Prozent bei 1,40 Millionen gelangt war, und der erfreulichen zweiten mit 5,1 und 8,5 Prozent bei 1,57 Millionen ein.
Das alles führt zu einem sehr durchwachsenen Fazit, denn es ist nicht gelungen, den Aufwärtstrend des Vorjahres zu bestätigen und damit zu zeigen, dass Potenzial für einen wirklich großen Erfolg in der Sendung steckt. Für ein Projekt, das nicht zuletzt auch aufgrund der vielen Ausschnitte aus der Karriere der partizipierenden Sportler relativ kostenintensiv ist, kann dieses solide Mittelmaß dann vielleicht etwas zu wenig sein, damit sich das Investment wirtschaftlich rentiert - so unsexy eine solche ökonomische Herangehensweise auch für den Fan anmuten mag. Auf der anderen Seite hat sich «Ewige Helden» in diesem Jahr so konstant und konkurrenzresistent präsentiert wie nie zuvor - und acht Wochen mit guter Unterhaltung ohne Angst vor dem großen Quoten-Crash zur Primetime gefüllt zu wissen, dürfte letztlich ein wesentliches Argument dafür gewesen sein, dass
VOX die Sendung in eine vierte Runde schickt.