Maschmeyers Gründer-Show startet zum Debüt nur zaghaft durch

Die auf 200 Minuten aufgeblähte Show sprang nur mit Mühe über die Marke von einer Million Fans. Sie blieb somit weit hinter «Die Höhle der Löwen» zurück. Sogar «Das Ding des Jahres» lief stets besser.

Das neue «Start Up!»

Die Sendung erinnerte mit ihrer 200 (!) Minuten langen Auftaktsendung an einen Mix aus «Die Höhle der Löwen» und «The Apprentice». Von der US-Erfolgsshow, die einst auch Donald Trump bekannt machte, gab es schon deutsche Ableger: «Hire or Fire» (seehr kurzlebig bei ProSieben) und «Big Boss» bei RTL. John de Mol und Reiner Calmund übernahmen damals die Position des Chefs.
Hier geht es zu unserer TV-Kritik von «Start Up!».
Mit dem «großen Promibacken» fuhr Sat.1 in den zurückliegenden Wochen recht gut. Die Show ist an sich unspektakulär, große Schlagzeilen gab es nicht. Dafür aber – für Sat.1-Verhältnisse – große Quoten. Das Finale, das vergangene Woche lief, schaffte den Sprung auf mehr als zwölf Prozent in der klassischen Zielgruppe. Nur noch wenige Primetime-Sendungen des Münchner Senders erreichen solche Sphären. Jede der vier Episoden erreichte mindestens 9,3 Prozent in der klassischen Zielgruppe und lag somit sicher oberhalb der Sendernorm.

Nun soll es eine neue Show mit Carsten Maschmeyer richten: Der „Löwe“ aus dem VOX-Megaerfolg «Die Höhle der Löwen» ist für das Gastspiel zu Sat.1 gewechselt; produziert wird die neue Sendung «Start Up!» von Sony, das für VOX auch deren Gründer-Show umsetzt. Sat.1 ließ sich nicht lumpen und räumte für das Debüt besonders viel Sendezeit frei. Die Auftaktshow startete um 20.15 und endete um 23.35 Uhr. Das Kalkül dahinter: Wenn die Sendung gefällt, dann bleiben viele dran – und dann sind vor allem am späteren Abend dicke Quoten zu holen. Das hübscht letztlich den Durchschnitts-Marktanteil der Show auf; sodass leichter von einem Erfolg zu sprechen ist.

All das funktioniert aber natürlich nur, wenn das Publikum auch anbeißt. Das tat es aber nur begrenzt: «Start Up!» lief schwächer als jede Folge mit den backenden Promis, holte bei den klassisch Umworbenen halbgare 8,1 Prozent Marktanteil. Mit gerade einmal 1,09 Millionen Zuschauern ist das Gründer-Fieber also nicht zu Sat.1 herüber geschwappt.

Jede Folge von «Das Ding des Jahres» (kürzlich bei ProSieben) holte mehr Zuschauer, beim von Stefan Raab kreierten Programm schauten mindestens 1,25 Millionen Leute zu. Von «Die Höhle der Löwen» ganz zu schweigen: Hier lagen die Reichweiten im Herbst 2017 bei teils mehr als drei Millionen, Werte um die 2,6 Millionen waren schon die niedrigeren.
22.03.2018 09:01 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/99830