Keine volle Dosis Quote: Aus für RTL IIs «Schwestern»?

Drei Wochen testete RTL II seine neue Soap am Vorabend, das Ergebnis liest sich ernüchternd. Außerdem im Soap-Check: «Unter uns» feiert das große Jubiläum eines Schauspielers.

Viel probierte RTL II zuletzt auf dem 17 Uhr-Sendeplatz vor seinen Flagschiff-Soaps «Köln 50667» und «Berlin – Tag und Nacht» aus – so richtig überzeugte dort aber keines der getesteten Formate. Nach drei Wochen Testlauf lässt sich sagen: «Schwestern – Volle Dosis Liebe» lief dort besonders schwach. Schon Woche eins ließ viele Wünsche offen, denn die allererste Episode lief mit 5,1 Prozent in der Zielgruppe schon deutlich unter Senderschnitt und einen Tag später halbierte die neue Soap diesen Marktanteil mit nur noch 2,8 Prozent sogar fast. Weil «Schwestern» in Woche eins dann über 4,8 Prozent nicht mehr hinauskam, resultierte ein durchschnittlicher Wochenwert von 4,3 Prozent bei den Umworbenen.

Schon nach Woche eins war das viel zu wenig für das neue RTL II-Format, das aber in Woche zwei weiter Federn ließ. Zwar hievte sich «Schwestern» an seinem zweiten Dienstag mit 5,7 Prozent der jungen Zuschauer kurzzeitig über den Senderschnitt, 2,4 Prozent am Donnerstag egalisierten diesen Wert jedoch auch wieder und weil auch sonst meist nur die Vier vor dem Komma stand, schloss «Schwestern» Woche zwei mit noch 4,2 Prozent ab. Manchmal braucht es im Fernsehen auch einfach Geduld, bis Formate funktionieren. Das zeigte sich nicht zuletzt bei «Berlin – Tag und Nacht», das zum Start durchwachsen lief, aber das Vertrauen von RTL II geschenkt bekam.

Der Grünwalder Sender gab «Schwestern» jedoch mit einer dritten Sendewoche die vermutlich vorerst letzte Chance, die die Soap auch dort nicht nutzen konnte. Zwischen Montag und Mittwoch drohte das neue Format mit Quoten unter vier Prozent sogar noch deutlich tiefer zu fallen. Ein erneuter Ausreißer nach oben hob den Wochenschnitt mit 6,1 Prozent letztlich etwas. Mittlere 4,2 Prozent in Woche drei bedeuteten jedoch ein genauso mangelhaftes Ergebnis wie in der Vorwoche. Daher wird RTL II wohl nicht an «Schwestern – Volle Dosis Liebe» festhalten. Durchschnittlich verfolgten 240.000 Personen das 17 Uhr-Format täglich, davon 180.000 jüngere. Insgesamt stand im Rahmen der 15 Episoden ein Durchschnitts-Marktanteil von 1,5 Prozent zu Buche, in der Zielgruppe belief sich dieser auf zu schwache 4,2 Prozent.

Dem gegenüber stehen aber starke Werte im Digital-Bereich von RTL II: Für einen Neustart ungewöhnlich ist, dass das Format binnen der drei Wochen On Air sich auf den dritten Platz in diesem Bereich vorgekämpft hat.

Offiziell hat RTL II über die Zukunft der Telenovela noch nicht entschieden.

Was sonst noch war:


Dieser Tage feiert Miloš Vuković ein ganz besonderes Jubiläum. Der Schauspieler wirkt nämlich nun seit fast genau 18 Jahren bei «Unter Uns» mit. Im Jahr 2000 startete der damals 19-Jährige bei der RTL-Soap, mittlerweile gehört er der Produktion also fast sein halbes Leben an. In einem Interview mit RTL erinnert er sich an seine erste Szene im Format: „Meine erste Szene sah wie folgt aus: am Flughafen angekommen, kein Wort gesprochen und dann noch genüsslich ein DIN-A4-Blatt gegessen: Willkommen im „Filmbusiness“. (lacht) Vukovićs Figur Paco wollte damals nicht nach Deutschland auswandern und schluckte daher seine Reisedokumente. Die besonderste Geschichte sei für ihn gewesen, als seine Figur im Rollstuhl saß. Mit wie vielen Frauen Character Paco zusammen war, könne er sich aber nicht in Erinnerung rufen.

Rätselraten besteht derzeit für Fans von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Eric Stehfest gehört seit 2014 zur Stammbesetzung der RTL-Soap, wird aber ab Ende April für ein neues Sat.1-Krimiformat vor der Kamera stehen, das in Frankfurt dreht. Eine Verpflichtung seitens der Sat.1-Produktion bestätigte der Schauspieler gegenüber der „BILD“, was es derzeit zumindest unwahrscheinlich macht, dass Stehfest künftig in «GZSZ» eine größere Rolle spielen wird - falls ihn Vertragsinhalte nicht sogar von der weiteren Teilnahme an der RTL-Sendung hindern.
27.03.2018 11:44 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/99882