5 Fakten zum Sky-Topspiel der Woche
- 26 von 28 möglichen Bundesliga-Vereinen kamen bislang in einem „Topspiel der Woche“ zum Einsatz, jeder von ihnen bestritt mindestens ein Topspiel vor eigenem Publikum. Somit wurden bereits in 26 verschiedenen Stadien Topspiele ausgetragen. Nicht zum Einsatz kamen lediglich der VfL Bochum (2009/10) und der SC Paderborn (2014/15), die in der „Topspiel-Ära“ jeweils nur eine Saison in der Bundesliga spielten.
- Mit über 218 Einsätzen war Moderator Sebastian Hellmann für Sky am häufigsten OnAir im Topspiel-Einsatz. Wolff-Christoph Fuss kommentierte über 100 Topspiele.
- Reichweite: Seit Ausweisung der Sky Reichweiten durch die AGF/GfK im Jahr 2011 verzeichneten 36 Topspiele eine Reichweiten von mindestens 1,00 Mio Zuschauern (Z 3+), 9 davon in der laufenden Saison 2017/18. Die Plätze eins bis sieben gehen dabei immer auf die Partien Bayern gegen Dortmund - 1,87 Millionen Zuschauer (am 5. März 2016) waren das bisher größte TV-Publikum.
- Der FC Bayern bestritt ligaweit die meisten Topspiele (55), dicht gefolgt vom BVB (53), damit war der Rekordmeister an 22% der Topspiele beteiligt.
- In 249 Topspielen fielen bislang 680 Tore, durchschnittlich 2,73 pro Spiel
Da gibt es etliche Geschichten. Kein Duell im deutschen Fußball interessiert so viele Leute und liefert entsprechend viele Storys. Es ist das Duell von Watzke gegen Hoeneß. Es sind die Geschichten um Mario Götze und Robert Lewandowski. Ich erinnere mich noch, wie sich Mario Götze beim ersten Auswärtsspiel nach seinem Wechsel nach München im Spielertunnel warmmachen musste und gnadenlos von der Dortmunder Südtribüne ausgepfiffen wurde. Wir hatten große Duelle zwischen Tuchel und Guardiola. Ich erinnere mich an Interviews mit Jürgen Klopp an unserem Tisch direkt vor der Gästefankurve. Man hat das Gefühl: Jeder, auch die Fans anderer Klubs, warten auf dieses Duell. Und in diesen 90 Minuten entladen sich dann all die Geschichten der vergangenen sechs Monate. Besser geht es nicht.
Und natürlich waren das immer auch Sky-Topspiele am Samstagabend. Die erste Runde am Tisch bestand aus Jan-Aage Fjörtoft, Markus Merk und Steffen Freund. Sie bekamen richtig viel Lob für die Expertisen…
Eine tolle Runde. So etwas hatte es zuvor nicht gegeben. Für uns war das Neuland. Wir standen viel im Dialog mit der DFL. Für die DFL war das auch ungewohnt, als wir da plötzlich einen großen Tisch aufbauen wollten. Es wurde dann geklärt, dass wir das auch dürfen. Wir haben so viele Storys besprochen, hatten oft unterschiedliche Sichtweisen. Das ist ein bisschen wie daheim auf dem Sofa. Da ist man auch nicht immer einer Meinung. Für mich war das auch eine neue Aufgabe – Moderator einer solchen Runde zu sein. Ich war damals erstaunt, wie schnell wir uns eingespielt haben. Markus Merk hat damals in seiner Rolle als Schiedsrichter-Experte immer gut Kontra bekommen. Jan-Aage war sowieso immer eher der Contra-Part und Steffen Freund war der Taktik-Experte. So funktioniert unsere Runde heute auch noch. Calli, der spricht so, wie es 95 Prozent der Fans auf dem Sofa tun. Lothar ist als Fußball-Gott quasi unser Chefexperte. Und Christoph Metzelder ist eine Art Feingeist bei uns am Tisch. Großartig.
Haben Sie eigentlich zu Ihren ehemaligen Tisch-Gefährten noch Kontakt?
Ja, der bricht nicht ab. Mit Jan-Aage schreibe ich regelmäßig SMS. Markus Merk ist ja heute noch Schiedsrichter-Experte und samstags bei uns im Studio. Didi Hamann sehe ich noch regelmäßig, er arbeitet jetzt sonntags bei Sky. Sogar der Kontakt zu Heribert Bruchhagen, der ja „nur“ eine halbe Saison am Tisch war, besteht noch – während seiner Zeit beim HSV und auch danach. Das zeigt aber auch, dass das Funktionieren unserer Runde immer auf großem Vertrauen untereinander fußt. Wir kabbeln uns ja hin und wieder schon, aber alle wissen auch, dass wir nie unter die Gürtellinie gehen.
Kaum einer dürfte sich daran erinnern, dass in der ersten Top-Spiel-Saison die Berichte immer erst um 18.10 Uhr starteten, nach «Alle Spiele, alle Tore». Im Nachhinein war die Aufwertung des Topspiels absolut richtig?
Ich erinnere mich daran, auch damals habe ich ja schon die meisten Spiele gemacht. Neulich habe ich gezählt. Ich war bei 218 der 250 Top-Spiele dabei. Eine unglaubliche Zahl. Im ersten Jahr war unter anderem Franz Beckenbauer mein Experte. 2011 erfolgte von unserem damaligen Sportchef Burkhard Weber die Aufwertung, der der Meinung war, dass wir unsere Sendungen größer machen müssen. So haben wir eine Stunde Vorlauf bekommen, haben den Tisch erfunden, haben neue und bessere Technologien eingesetzt. Das war immer eine spannende Entwicklung.
In den sieben Jahren hat sich die Fußball-Berichterstattung ja schon erheblich verändert. Spürt man da Wehmut?
Ich bin niemand, der den Satz bedient, dass früher alles besser war. Es hat sich aber wirklich viel verändert. Schauen wir doch einfach mal auf Twitter, Instagram und Facebook. Fußball findet inzwischen auch auf diesen neuen Wegen statt. Deshalb haben wir mit Riccardo jetzt auch einen Social-Media-Mann als festen Bestandteil unserer Sendung integriert. Es gibt immer mehr Quellen, über die man Informationen und News beziehen kann. Früher hat die Sendung begonnen, dann wurde gespielt und danach war unsere Sendung wieder vorbei. Heute geht es immer weiter. Es wird immer über die Bundesliga berichtet, 24 Stunden, sieben Tage die Woche, sei es im Netz, bei Twitter, bei Snapchat, oder in den Nachrichten.
Stadionluft...
schnuppern diesmal Sebastian Hellmann und Lothar Matthäus. Der Sky-Experte meldet sich um 13 Uhr noch aus dem Sky Sport-Studio, wird dann aber zur Vorberichterstattung des Top-Spiels in der Allianz Arena sein. Weite Teile kommen also direkt von vor Ort. Esther Sedlaczek und Yannick Erkenbrecher sind mit Reiner Calmund und Christopher Metzelder im Studio. Die 90 Minuten kommentiert Wolff Fuss, die Stimme des Topspiels.Ich habe mal ein Zitat gelesen: Der Journalist liefert Fakten, alles andere erfragt er. In meinen Sendungen versuche ich das, was ich erzähle, immer auch durch Fakten gestützt zu haben. Letztlich sagt Jupp Heynckes aber auch mir nicht, ob er jetzt weitermacht oder aufhört. Das momentan sehr große Interesse der Sport-Reporter ist aber absolut nachvollziehbar: Mit Dortmund und dem FC Bayern suchen die beiden größten Klubs für die nächste Saison einen Trainer. Wir haben Ende März. Ich glaube, das gab es noch nie! Und so lange es etwa von Jupp Heynckes kein klares Statement gibt, sondern nur Aussagen, die immer noch Deutungen zulassen, wird es Spekulationen geben. Unseren Zuschauern gefällt das Rätseln auch: Wird es Kovac, wird es Hasenhüttl? Oder jemand anderes?
Im Duell Studio vs. Rasen gewinnt bei Sportreportern wohl immer der Rasen, richtig?
Beides hat seinen Reiz. Unser neues Sendezentrum „Sky Sport HQ“ ist schon einmalig. Es macht großen Spaß, darin zu arbeiten. Ich kann sagen: Das Studio kann noch sehr viel mehr als wir bisher gezeigt haben. Die Inbetriebnahme war sicherlich eine Herausforderung und Umstellung für alle. Aber man sieht, dass es sich lohnt. Das ist ein bisschen wie ein Formel-1-Auto. Sieht super aus und wird immer schneller. Und jedes Wochenende finden wir noch ein paar Dinge, die es noch schicker und schneller machen.
Am Samstag schickt Sky Sie zusammen mit Lothar Matthäus ins Stadion.
Natürlich ist es auch schön, den grünen Rasen zu riechen. Das will keiner von uns missen. Aber ich bin ja auch regelmäßig als Field-Reporter in den Stadien unterwegs. Es ist für einen Sender eine Grundsatzentscheidung. Wenn man sagt, dass man es richtig groß aufziehen will, dann muss man in ein solches „Home of Football“ gehen, wie wir unser Studio nennen. Mit unseren Kommentatoren und Reportern sind wir ja nach wie vor in allen Stadien vor Ort. Vermutlich ist das alles auch eine Geschmackssache, bei der es kein richtig oder falsch gibt.
Auf welchem Weg sehen Sie Sky momentan inhaltlich? Es wurde ja, gerade jüngst, auch inhaltlich wieder gefeilt…
Die Social-Media-Community hat das aufmerksam beobachtet. Da wurde viel drüber geschrieben, dass die Hemden jetzt weiß statt rot sind. Ich glaube wir sind allgemein auf einem sehr guten Weg. Wir versuchen die Fakten in den Vordergrund zu stellen, bieten mit Augmented Reality eine neue und sehr tolle Form von Informationsübermittlung an. Mir gefällt es, wenn wir die Aufstellungen über Augmented Reality präsentieren. All das ist aber ein Prozess. Ich freue mich über alle Meinungen dazu. Bis zum Ende der Saison wollen wir mit solchen Details bei annähernd 100 Prozent sein und dann in der nächsten Spielzeit nochmal größer durchstarten.
Dabei viel Erfolg.
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