Sportcheck

Skys Topspiel-Bilanz und Facebooks Sport-Vorbereitungen

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Sport-Check: Mit dem Duell zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund nahm am Samstag das 250. Topspiel bei Sky seinen Lauf. Ein Blick auf die Historie. Und: Facebook macht sich für Sport bereit.

Facebook: Dank Sport zu alter Größe


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Montag, 14.55 Uhr: DEL-Playoffs (Halbfinale), Eisbären Berlin - Ice Tigers Nürnberg (Sport1)
  • Dienstag, 20.45 Uhr: Champions League (Viertelfinale), FC Sevilla - FC Bayern München (ZDF/Sky)
  • Donnerstag, 21 Uhr: Europa League (Viertelfinale), RB Leipzig - Olympique Marseille (Sport1/Sky)
  • Samstag, 15.30 Uhr: Fußball-Bundesliga-Konferenz, u.a. mit FC Augsburg - FC Bayern München (Sky)
  • Sonntag, 14.25 Uhr: Handball-Länderspiel, Deutschland - Serbien (Das Erste)
  • Sonntag, 17 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Bahrain (RTL)
  • Sonntag, ab 17.15 Uhr: Motorrad: Großer Preis von Argentinien (Eurosport)
  • Der Quotenmeter.de-Exotentipp: Samstag, 20.30 Uhr: eSports, ESL Frühlingsmeisterschaft FIFA (Sport1)
Seit Monaten geistert auf dem Sportrechte-Markt das Wort „FAANG“ umher, das klassische Sportberichterstatter wie Fernsehsender und Pay-TV-Sender, aber auch neuere Anbieter aus dem Streaming-Bereich zusammenzucken lässt. Dahinter verbergen sich große Medienkonzerne wie, Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google. Alle scheinen sich für den Erwerb von Sportrechten zu positionieren, zuletzt bemühte sich bereits Amazon für Rechte an der weltweit populärsten Fußball-Liga, der Premier League. In den USA überträgt der Online-Versandhändler etwa schon American Football. Auch ein kommendes Sport-Angebot des „F“ in „FAANG“, Facebook, nimmt weiter Formen an. Der Social-Media-Platzhirsch bringt sich nämlich für Sportübertragungen immer mehr in Stellung.

Bei einigen der großen Medienkonzerne scheint das Buhlen um Sportrechte folgerichtig. Amazon betreibt mit Prime Video ein Streaming-Angebot, Netflix ist eines, Google besitzt die Video-Plattform YouTube. Weniger naheliegend wirkt da schon das Sport-Interesse Facebooks. Wie passen mögliche Sportübertragungen also zum digitalen Freunde-Netzwerk? Mit Sport-Übertragungen will sich Facebook zum einen neu positionieren und zum anderen Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre entgegenwirken. Nach dem jüngsten Datenskandal, wonach ein Unternehmen mit Nutzerdaten Facebooks den US-Präsidentschaftswahlkampf gezielt beeinflusst haben soll, steht Facebook dieser Tage massiv in der Kritik.

In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Plattform immer mehr zur Werbetafel. Das Geschäft mit Nutzerdaten florierte, womit beispielsweise immer häufiger individualisierte Anzeigen in der Timeline der Facebook-User erschienen und die Ursprungs-Idee der Plattform immer mehr überschatteten. Der Mark-Zuckerberg-Konzern stand im Verruf, seinen Nutzern nicht mehr zu dienen, sondern auf deren Rücken Geschäfte zu machen. Auch Facebooks Politik um Hass-Kommentare war Teil einer großangelegten öffentlichen Diskussion und zwang das Bundesjustizministerium zum Handeln. Gar nicht gut für das Image! Seit Anfang dieses Jahres versucht Facebook sich nun wieder auf seine Grundwerte zurückzuberufen. Nicht mehr Unternehmen und deren Seiten sollen auf Facebook profitieren, sondern vor allem wieder die Nutzer, weshalb ein neuer Algorithmus die Interaktionen der User über den Posts von Unternehmen positioniert und Gruppen und Veranstaltungen mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Wieso wagt Facebook nun den Schritt in den Live-Sport-Markt? Facebook reagiert damit auf die Entwicklung der sozialen Medien, die sich von textbasiertem Austausch immer mehr in Richtung visuelle Interaktionen entwickelten. Der rasante Wachstum fotobasierter Netzwerke wie Snapchat und Instagram ließ viele Nutzer abwandern, immer seltener luden Menschen ihre Fotos noch auf Facebook hoch. Nun will sich Facebook mehr auf Videos konzentrieren und denkt dabei in großen Schritten. Nachdem Facebook vor nicht allzu langer Zeit die „Facebook live“-Funktion eingeführt hatte und auf der Plattform immer mehr gestreamt wurde, folgt nun der Ausbau bezahlter Partnerschaften im Videobereich.

Marketingtechnisch sind Sport-Übertragungen in dieser Hinsicht am attraktivsten. Obwohl die häufig sehr kostspieligen Rechte rein finanziell eher zu Verlusten führen, steigt die Popularität und der Wert des Unternehmens rasant. Das „Sports Business Journal“ beziffert den Facebook-Finanzspielraum für Live-Sport-Rechte auf mehrere Milliarden Dollar. Nun wurde auch bekannt, wer sie ausgeben darf: Facebook heuerte den Eurosport-CEO Peter Hutton an, der beim Sportsender zuletzt den Eurosport Player in 52 Märkte brachte.

Darüber, welche Sportart Huttons erstes Ziel wird, wird dieser Tage viel spekuliert. Schon vergangenes Jahr bot Facebook knapp 600 Millionen US-Dollar für Cricket-Rechte an der indischen Premier League über fünf Jahre. Doch die Ausschreibung ging an 21st Century Fox. Noch vor Huttons Verpflichtung sicherte sich Facebook die Exklusiv-Rechte an 25 Spielen der US-Baseballliga MLB, die allerdings unter der Woche stattfinden und nicht in der Primetime. Ein richtig dicker Fisch sollte also noch folgen. Experten prognostizieren, Facebook wolle vor allem in der britischen Premier League und den großen US-amerikanischen Sportligen mitmischen.

Sammer bleibt Eurosport erhalten


Lange Zeit fröstelte es zwischen Matthias Sammer und der Vereinsspitze von Borussia Dortmund. Das lag vor allem daran, dass Sammer, der mit dem BVB noch 2001/2002 die Bundesliga-Meisterschaft als Trainer gewann, zuletzt einige Jahre beim ärgsten Konkurrenten, dem FC Bayern München, als sportlicher Leiter arbeitete. Nun scheinen die Wogen wieder geglättet zu sein, denn Sammer wird externer Berater beim Ruhrpott-Klub. Einige Fernsehzuschauer werden sich fragen, wie es nun mit ihm bei Eurosport weitergeht, wo Sammer seit dieser Saison im Rahmen der neu erworbenen Freitagsspiele als Experte fungiert. Seine Arbeit beim Sportsender bleibt von seinem neuen Beraterjob unangetastet, verriet Europort-Chef Gernot Bauer gegenüber der "Bild": "Es war alles mit uns abgesprochen. Matthias hat keine offizielle Klub-Funktion. Seine Beratertätigkeit ist klein genug, um weiter für uns zu arbeiten und groß genug, um dem BVB zu helfen." Auch künftig kann Sammer also an der Taktik-Tafel fleißig weiter analysieren.

250 Spiele: Das ist Skys Topspiel-Bilanz


Mittlerweile sind sie aus der Bundesliga kaum wegzudenken: Seit Samstag blickt Sky auf 250 Topspiele zurück, die einst am 8. August 2009 eingeführt und stets ab 18.30 Uhr als Einzelspiel übertragen wurden. Für Sky verliefen die Übertragungen, in deren Rahmen der Pay-TV-Sender ab der Saison 2011/2010 mit einer Experten-Runde aufwartete, ziemlich erfolgreich: Immer schalteten mindestens eine Million Menschen ein. Unter den Top Zehn der reichweitenstärksten Übertragungen belegen dabei ausschließlich Duelle zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München die Plätze eins bis sieben.

Drei Heimspiele des BVB waren seither am gefragtesten, die beliebteste Übertragung stammt mit 1,87 Millionen Zuschauern ab drei Jahren aus dem Jahr 2016 – dabei endete die Partie in einer Nullnummer. Nach dem siebten Platz, ebenfalls ein Heimspiel der Schwarz-Gelben gegen die Münchner Bayern, das 1,44 Millionen Interessenten anlockte, kommt das diesjährige Gastspiel des FC Schalke in München vom 10. Februar. Der FC Bayern war an allen Spielen in der Bestenliste der zehn reichweitenstärksten Spiele beteiligt.

In Sachen Personal war nur Sebastian Hellmann durchgängig dabei. Der Moderator führte durch über 200 Topspiele, dahinter folgt Lothar Matthäus, der sich in der Saison 2012/2013 der Expertenrunde anschloss. Wolf-Christoph Fuss kommentierte über 100 Topspiele. Und am vergangenen Samstag? Da lud der FC Bayern München mal wieder Borussia Dortmund in die Allianz Arena ein. Das Spiel endete sensationell mit 6:0 für die Bayern.


„Deutscher Clasico“: Quotenabschläge trotz Torfestival


Quoten der Bundesliga-Clasicos

  • 15/16 (1): 1,17 Mio. (5,3% / 8,0%)
  • 15/16 (2): 1,87 Mio. (7,0% / 10,3%)
  • 16/17 (1): 1,44 Mio. (5,5% / 9,5%)
  • 16/17 (2): 1,52 Mio. (6,7% / 12,3%)
  • 17/18 (1): 1,78 Mio. (7,0% / 12,7%)
Die vier jüngsten Spiele wurden jeweils am Samstag um 18:30 Uhr angepfiffen, das fünftletzte dagegen am Sonntag um 17:30 Uhr.
Trotz eines Torfestivals hing das 18.30 Uhr-Spiel den Rekord-Übertragungen quotentechnisch deutlich nach. 1,42 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten ein, was in insgesamt 6,2 Prozent Marktanteil resultierte. Zum Hinspiel in dieser Bundesliga-Saison schalteten noch 1,78 Millionen Zuschauer ein. 0,56 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten in ihrer Altersgruppe außerdem für 8,9 Prozent. Hier lag die Sky-Übertragung noch deutlicher unter vergangenen Topspielen zwischen dem FCB und dem BVB. Noch immer kamen aber natürlich ganz starke Werte zu Stande.

Schon am Nachmittag verfolgten 1,41 Millionen Zuschauer die Bundesliga-Konferenz. Da um diese Uhrzeit noch weniger Menschen den Fernseher nutzten, reichte besagter Wert für tolle 9,8 Prozent Gesamtmarktanteil. Ein zweistelliger Wert gelang der Schalte zwischen den fünf 15.30 Uhr-Spielen beim jungen Publikum, aus dem 0,58 Millionen Personen zugegen waren. So entstanden tolle 13,4 Prozent.

Kaum Interesse an Virtueller Bundesliga


Fußball wurde am Samstag ab 13 Uhr auch bei Sport1 gespielt. Der Sportsender übertrug ab diesem Zeitpunkt die Finalrunde der Virtuellen Bundesliga, in der professionelle Zocker, sogenannte eSportler, gegeneinander in der Fußball-Simulation FIFA um 45.000 Euro spielten. Für großes Interesse sorgte der virtuelle Schlagabtausch aber nicht. Die knapp eineinhalbstündige Sendestrecke ab 13 Uhr verfolgten nur etwa 20.000 Personen auf Sport1, davon entstammten rund 10.000 der Altersgruppe zwischen 14 und 49. So generierte das Event aus Dortmund je 0,2 Prozent in beiden wichtigen Altersgruppen.

DEL-Halbfinale schlägt nicht ein


Nicht nur virtueller, sondern richtig körperlicher Sport lief am Ostersamstag auch ab 18.30 Uhr bei Sport1. Dort empfingen die Adler Mannheim in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga den EHC Red Bull München. Auch das zweite DEL-Halbfinalspiel zwischen Mannheim und München lief jedoch nicht so gut wie erhofft: Etwa 150.000 Eishockey-Fans sahen das Spiel bei Sport1, davon knapp 40.000 im werberelevanten Alter. Sowohl insgesamt als auch beim jungen Publikum resultierten 0,6 Prozent.


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